29.09.2019, Lilas fantastisches Tagebuch
Liebes Tagebuch, ich fühlte mich schrecklich verfolgt.
Ich hatte das Gefühl, ich konnte Mason niemals entfliehen, ich könnte niemals frei sein.
Von ihm befreit sein.
Ich Drama Queen. Aber ich folgte mich wirklich schrecklich .. gebunden an ihn!Ich wusste erst viel später an diesem Tag wirklich zu schätzen, wie liebevoll Nathaniel ausnahmsweise mal war.
Der Brite kam ab und zu immer mal wieder ins Zimmer und schaute "ob ich noch lebte".
Ich bejahte jedesmal murrend und legte mich wieder hin, während ich die ganze Zeit darüber grübelte, was ich jetzt machen sollte.
Wieder abhauen?
Würde ich jemals von Mason loskommen?Als Nate reinkam fühlte ich mich so sicher meinem blöden Ex-Freund gegenüber, aber was wenn das nur Zufall war?
Ich konnte Mason ja nicht einfach zum Mond schießen, aber er würde mir immer hinterherlaufen.
Mason war nicht unbedingt ein Aufgeber-Typ.„Verdammt.", fluchte ich verzweifelt, als mir nach zwei Stunden immer noch nichts eingefallen war.
„Lila!"
Sofort stürmte Nathan herein, woraufhin ich zunächst etwas aufzuckte und dann leise lachen musste.
Er stellte sich wirklich niedlich an.„Es ist alles gut.
Ich hab nur nachgedacht.", erzählte ich und setzte mich anschließend etwas auf.Da mein Fenster genau gegenüber von der Tür war, konnte ich ihn so besser sehen.
„War das echt dein Freund?", fragte Nate nach einer Weile, statt wie die Male davor einfach wieder rauszugehen.
„Nein.", meinte ich ehrlich und setzte mich ordentlich auf die Bettkante, ehe Nathaniel sich neben mir niederliess und bis nach hinten rutschte, sodass sein Rücken das Fensterbrett berührte.
„Er war es mal."
Seufzend begann ich Nate von Mason zu erzählen.
Ich erzählte ihm ungefähr dasselbe, was ich Jenna erzählt hatte, nur dass ich noch einiges ergänzte.„Ich habe jetzt Angst, dass er es wieder schafft.
Ich kam noch nie ganz von ihm los.
Ich weiß, dass du mich jetzt auslachen wirst, weil ich so naiv und dumm war und ihm immer wieder eine neue Chance gegeben habe.
Glaub mir, ich halte mich selbst für sie dümmste Person auf der Welt deswegen, aber ich weiß es nicht.. ich kann nichts dagegen tun.
Ich bin ihm so ausgeliefert.
Ich weiß nicht, wie es ist ihn nicht zu lieben.
Ich werde wohl nie aufhören können ihn zu lieben.", beendete ich traurig und ziemlich verzweifelt meine Erzählung, die Nate gespannt, ich glaubte es war gespannt, verfolgte.Dann blieb es etwas ruhig und ich befürchtete mal wieder ich hätte ein bisschen zu viel geredet, doch Nate fand schnell zurück zu seinen Worten.
„Du weißt nicht wie es ist zu lieben, Lila.
Gesund zu lieben.
Das, was ihr hattet war keine Liebe."„Ach und du weißt das so genau?
Du warst doch noch nie verliebt.
Wenn ich es nicht weiß, dann weißt du's erst recht nicht!", murmelte ich patzig.Wie konnte er sowas sagen?
Er dachte er wäre der Experte in allem, doch er hatte in Wirklichkeit keine Ahnung!
Zumindest keine Ahnung von Liebe.Ich erwartete, dass er irgendwas erwiderte, dass er sauer würde oder einfach abhauen würde, wie immer, doch stattdessen blieb er dort sitzen und betrachtete seine eignen Hände, die er daraufhin zu Fäusten ballte.
„Dann noch viel Spaß bei deiner Liebesgeschichte.", murmelte der Brite, stand auf und verließ, wie erwartet, fluchtartig das Zimmer.
Ich Naivling dachte wirklich Nathan wäre besser als Mason.
Natürlich nicht.
Und wenn man die zwei mal vergleicht, war bei Mason etwas, was bei Nate nicht so war:
Die Tatsache dass er mich liebte.Obwohl.. liebte mich Mason?
Oder liebte er es einfach nur, dass ich abhängig von ihm war?
So richtig abhängig, so wie süchtig.Kaum eine Minute nachdem Nate weg war, betrat dieser Mistkerl wieder das Zimmer.
„Mason.
Geh!", rief ich erneut total erschöpft und verließ nun selbst das Zimmer.Ich flüchtete erneut.
„Lila!
Ich liebe dich, das weißt du!", rief er mir nach.Ich hasste es, wenn er das sagte, denn es erinnerte mich daran, dass er das schon tausenden Mädchen gesagt hatte.
Er warf diese drei Worte um sich, als bedeuteten sie nichts.Verzweifelt verirrte ich mich zu Claude's Tante und saß wenige Minuten später schon auf dem Bett meiner Freundin, die sofort besorgt fragte, was mit mir los war.
„Ich habe keine Lust mehr, mich zu verlieben und ständig verletzt zu werden.", beendete ich meine Erzählung schluchzend.
Die letzten zwanzig Minuten hatte ich damit verbracht, Claude zu erzählen was alles passiert war.
Mitleidig betrachtete mich die Französin und seufzte, ehe sie mir über die Schulter strich.
„Aber leider kann man nicht kontrollieren, wie oft und vor allem in wen man sich verliebt.
Aber hey...
Liebe kann vergehen, weißt du?"Verzweifelt starrte ich zu Boden.
Alles um mich rum brach gerade zusammen.
Ich hatte mir in Dallas so viel aufgebaut.
Stabile Freundschaften, eine relativ gesicherte Zukunft und jetzt war alles so ungewiss.
Die Freundschaft zu Marco und Amara war komisch geworden, die zu Nathaniel komplett auf den Kopf gestellt.„Was wenn nicht..?
Ich weiß nicht, was ich tun soll.
Ich weiß nichts!
Ich weiß nicht mal, auf wen ich mich hier gerade beziehe.
Mason oder Nate.
Es ist alles so kompliziert geworden und ich will einfach nur, dass es aufhört!", rief ich und wischte mir nun selbst die Tränen weg.
Ich hatte in den letzten schon zu viel geweint, aber ich konnte irgendwie nicht richtig aufhören.Kann dieser Tränen-Vorrat mal leer sein?!
Ich fühlte mich so schwach und so hin und hergerissen.
„Du bist so jung, Lila.
Lass einfach passieren, was passiert und lerne aus allem, was passiert.", schlug Claude aufmunternd zu, was mich etwas Lächeln ließ.Sie hatte ja Recht, aber ich wollte, dass alles jetzt gelöst würde.
Ich wollte niemanden verletzen, wobei ich am Ende meistens die war, die verletzt wurde.„Ich glaube du solltest dich einfach mal von allem zurück ziehen und etwas nachdenken, ohne dabei immer von den Leuten umgeben zu sein, die dir so Kummer machen.", schlug Claude nach einer Weile vor, wobei ich wirklich drüber nachdachte tatsächlich für ein paar Tage irgendwie abzuhauen.
Je mehr ich darüber nachdachte, desto besser fand ich die Idee, weshalb ich meine Schwester anrief und fragte, ob ich für drei oder vier Tage bei ihr übernachten könnte.
Dort würde keiner der Personen hinkommen und ich würde mehr Zeit mit Blue verbringen.
Meine Schwester schaffte es, mich etwas krankzumelden und ich lief sofort auf mein Zimmer und kramte einen großen Rucksack heraus, ehe ich mich total erschreckte, nachdem ich Nathaniel auf meinem Bett entdeckte.
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A heart's desires
Teen FictionAls die Mexikanerin Lila ein Jahr zu früh aufs College darf, rechnet sie noch nicht damit, dass dieser Schritt ihr ganzes Leben verändern wird. Ihr Liebesleben, ihre Lebensweise, ihr Sozialleben. Sie weiß nicht, dass sich ihr Leben in Gefahr befinde...