12 | Ein ungewöhnliches Footballspiel |

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26.09.2019, Lilas fantastisches Tagebuch

Liebes Tagebuch,
Natürlich versuchte ich alles mögliche um mich selbst davon abzuhalten, Dylan zu nerven.
Ich schaffte es sogar fast eine ganze Woche lang!
In dieser Woche war übrigens nichts weiter passiert.
Ich hatte versucht mich etwas von Nathaniel zu distanzieren, doch da mein neuer, kleiner Freundeskreis ebenso mit dem Briten befreundet war, war das schwer.
Wenn wir abhingen, was unternahmen, war er dabei.
Wenn wir essen gingen, war er dabei.
Ich hatte praktisch keinen Freund, der nicht Nate's Freund war.
Aber egal wie sehr ich versuchte mich NICHT für ihn zu interessieren, desto mehr tat ich es.
Deshalb belagerte ich auch am Freitag seinen Kumpel.

„Was willst du, Kurze?", fragte der Amerikaner mürrisch, nachdem ich ihm nervtötend auf die Schulter getippt hatte.

„Na super. Noch so jemand der so unfreundlich ist.", seufzte ich murmelnd.

„Was willst du?", wiederholte Dylan unbeeindruckt und ging einfach weiter.

Ich kannte ihn nicht, aber er wirkte beinahe noch grimmiger als Nathan.. iel.

„Wieso darf man Nathaniel nicht Nathan nennen?
Du musst das doch wissen?", fragte ich neugierig und rannte hinter dem Amerikaner hinterher, der natürlich keine Rücksicht auf mich nahm und dem es egal war, dass ich gar nicht richtig hinter ihm her kam.

Doch bei der Frage drehte er sich schließlich um.

„Wieso interessiert dich das denn?", fragte er emotionslos und steckte seine Hände in die Hosentaschen seiner Jeans.

„Wieso nicht?
Weißt du's jetzt, oder nicht?", fragte ich seufzend.

„Ich weiß nichts.
Lilly, vergiss Nate.
Egal was auch immer da ist, ist mir eigentlich egal aber vergiss es.", meinte Dylan so ernst, dass es mir richtig Angst machte.

„Ich will doch nur wissen was mit ihm los ist!", verteidigte ich mich patzig und starrte zu dem Amerikaner hinauf.

„Wieso?
Ihr kennt euch nicht und ihr solltet euch auch nicht kennenlernen.
Lila siehst du's nicht?
Such dir jemand, der zu dir passt.", war das letzte was ich von ihm hörte, ehe er ging und mich sprachlos zurück ließ.

Ich mochte Nathan.
Ja, ich mochte ihn, wieso sollte ich das verheimlichen?

Ich war nicht direkt interessiert an ihm, also interessiert interessiert, ich wollte vielmehr einfach was über ihn erfahren.

Ich hatte zuvor noch nie jemanden kennengelernt, der so war wie er, er war absolut einzigartig und das weckte in mir eine ganz neue Art von Neugier.

Ich wollte unbedingt wissen, wieso man ihn nicht Nathan nennen sollte, aber wir waren gerade einigermaßen nicht unbedingt auf Krieg aus und das wollte ich beim besten Willen nicht zerstören.

„Wohin des Weges, junge Dame?"

„Nathan!", rief ich erschrocken, drehte mich dabei um und schlug mir anschließend vor Schock meine Hand so stark auf meinen Mund, dass einer meiner bunten Ringe schmerzhaft auf meine Lippe traf.

„Au! Au! Au!", quietschte ich und tastete mit meiner Zunge ab, ob ich blutete.

„Alles ok?", fragte der Brite beinahe besorgt und legte eine seiner großen Hände an meine Schulter und beugte sich etwas zu mir runter.

„Ja, es geht schon.", versicherte ich ihm nickend und starrte ihn immer noch verdutzt an.

Er war nicht ausgerastet, trotz des Namens.

„Was?", rief er mit in Falten gelegter Stirn und begann neben mir herzulaufen, als ich zurück aufs Zimmer wollte.

„Nichts.
Ich wollte nur.. wegen.. also ich hab.. ich hab's vergessen, hab vergessen, dass ..
dass ich nachher noch zum Shi Wing muss!
Also das ist so ne neue Trend-Sportart..
die kommt aus .. Nath-Nepal!
Ähhh.
Die geht so.. du machst erst viel Wassersport.. das ist dann der Shi Teil..
Das steht für Sh...Sh.. shhhhh wie das Meer!
Und äh.. Wing! Ja Wing..
Landsport..
Wing kommt aus dem nepalischen .. und steht für Wind .. Wind und Sand!", log ich unglaublich schlecht und zeigte ihm mit wildem Händegefuchtel was ich meinte.

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