87 | Eifersucht

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27.12.2019, Journal von Nathaniel Brown

„Nate!", brüllten die nervigen kleinen Jungs, die Adrian vor ein paar Jahren aufgenommen hatte und wuselten nervig, wie sie waren um mich herum.

Vier waren es.
Zwei waren fünf, der Dritte war sieben oder so und der letzte müsste neun sein.
Namen hatte ich vergessen.

„Verpisst euch, ihr kleinen Scheißer.", nörgelte ich genervt.
Ich hasste Kinder.
Die waren so laut und dreckig und taten Dinge in einer Reihenfolge, die absolut keinen Sinn begab.
Die waren einfach strohdumm!

„Nathaniel! Bist du irre?!", brüllte meine Freundin sofort empört und tauchte hinter mir auf.

Leider ging augenblicklich ein Raunen durch die Reihe der kleinen Pisser, ehe vor allem die Jüngsten auf sie zuraunten, als hätten sie noch nie eine Frau gesehen.

„Vergesst es, ihr kleinen Pisser.
Sie gehört mir.", rief ich sofort mahnend.
Sie waren klein, aber hinterhältig.

„Nate! Das sind Kinder.
Süße Kinder.", lächelnd kniete sich Lila vor sie hin und schüttelte die Hand von jedem.

„Lila ist toll.", kam es auf einmal von irgendwo hinter mir, ehe Adrian neben mich trat.

„Zum Glück hast du eine mit Charakter gefunden.
Ich hatte schon Angst, du schnappst dir irgendein hübsches Mädel ohne eigene Meinung und Persönlichkeit.
Sie ist echt besonders.
Ihr Kleidungsstil ist lustig.
Ich hätte nicht gedacht, dass du damit klarkommst.
Deinen One Night Stands zu urteilen warst du recht oberflächlich.", flüsterte mein Vater mir zu, während wir beide meiner Freundin zusahen, die sich lachend von den aufgeregten Pisskindern ins Wohnzimmer ziehen ließ.

Adrian hatte nichtmal unrecht.
Nein, er hatte Recht.
Lila war absolut besonders, so einzigartig und toll.

„Sie ist ...
Sie ist was Besonderes.
Ich kann dir nicht sagen, durch was für nen Bullshit wir zusammen gegangen sind.
Aber ich... Ich liebe sie.
Ich hasse es das zu sagen, aber es ist trotzdem so.
Und ich bin mir sicher.", murmelte ich kleinlaut.
Ich hasste es, über Gefühle und all den Müll zu reden, aber ich hatte irgendwo in mir den Drang alle wissen zu lassen, was ich für sie empfand.

Kopfschüttelnd betrachtete mich Adrian mit diesem dämlich-stolzen Gesichtsausdruck und grinste dabei auch noch so bescheuert.
Als hätte ich was gewonnen oder so.

„Du bist wie verändert, Nathaniel.
Vor einem Jahr hättest du sowas nie gesagt.
Du hättest nicht mal Texte gelesen, in denen IRGENDWER sowas sagt.
Ich find es toll und ich sehe doch auch, was du für sie empfindest.
Es ist so offensichtlich.
Solche Frauen muss man festha-"

„Okay!", rief ich nun ihn unterbrechen, bevor das Ganze hier noch peinlicher wurde.
„Reicht mit dem Kitsch!
Ist doch genug, dass wir hier sind.", rief ich kopfschüttelnd, doch trotzdem gefiel es mir irgendwo, was er sagte.

Lila machte mich nunmal glücklich und sie hatte mich und mein Leben verändert.
Zum Guten.

„Habt ihr beiden schon gefrühstückt?", fragte mein Ziehvater mich danach, meine aussage ignorierend und begann anschließend, den ellenlangen Tisch zu decken, an dem nach und nach die kleinen Scheißer Platz nahmen.

„Wann denn? Während des stundenlangen Flugs über Nacht?", fragte ich kopfschüttelnd und zog meine Freundin wieder zu mir, die mich bloß breit grinsend ansah.

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