20.11.2019, Lila's fantastisches Tagebuch
Aggressiv wischte ich mir die Tränen von der Wange.
Zum Glück war ich nicht geschminkt gewesen!Sauer schnappte ich mir den Rucksack, den mir Marco aus dem Haus von Claude's Familie gebracht hatte.
Vor diesem grauenvollen Gespräch hatte ich mich umziehen können.
Eine blaue Jeans und ein grünes, fluffiges Top.Ich war fest entschlossen.
Ich wollte Nathaniel nie wieder sehen, ich wollte nichts mehr mit ihm zutun haben.So ein Lügner!
„Er ist so ein Arsch! So ein blöder Lügner.", keifte ich wütend, während ich mit immer noch schmerzendem Herzen UND Körper durchs Krankenhaus Richtung Ausgang stiefelte.
Aufgehalten von Marco, der sich mir in den Weg stellte, blieb ich trotzig stehen.
„Lila? Was ist passiert?!", rief der Italiener besorgt wie immer und legte seine Hände sanft an meine Schultern, ehe ich diese wegwischte.
Ich wollte nichts hören, von wegen ich solle mich beruhigen.Ich hatte meinen Plan bereits jetzt schon durchdacht.
Ich würde nach Cancun fliegen, mindestens für den Rest der Ferien.Ich wollte nun wirklich nicht wiederholen, was alles gesagt wurde, was mich wirklich schwer zerbrochen hat.
„Ich habe alles gehört was gesagt werden musste.", antwortete ich dann einfach schlicht und kühl, ohne meinem besten Freund dabei ins Gesicht zu sehen.
Stattdessen musterte ich meine Schuhe.
Doch dann dachte ich, dass ich ihn wenigstens informieren sollte.
Ich hatte mir ja vorgenommen nie wieder einfach zu gehen.„Ich will ihn nie wieder sehen.
Ich fliege nach Mexiko.", murmelte ich dann, nun was ruhiger und ging weiter, um Claude zu finden.Ich weiß nicht, was Thomas mit ihr gemacht hatte.
Ich wollte sie nur noch mal sehen, sehen ob alles okay wäre.Marco eilte mir schnell nach.
„Was?!", rief der Italiener entgeistert.
„Bist du sicher, dass du das willst?"Wütend, aber entschlossen nickte ich, ehe ich Claude mit ihrer Mutter sah, sie saß auf einem Stuhl im wartebereich.
„Lila!", riefen die beiden netten Frauen erleichtert, als sie mich sahen.
„Geht's dir gut?", fragte Claude sofort besorgt.
Gott.
Wie hatte ich solche Freunde verdient?
Ernsthaft!Marco war so lieb, immer für mich da und kümmerte sich zu jeder Zeit um mich.
Er war mittlerweile wie ein Bruder für mich.Und Claude.
Ich weiß, dass sie Thomas wirklich als ihren Bruder angesehen hatte.
Ihre Eltern waren verheiratet seit die beiden fünf und sechs waren.Und trotzdem hatte sie mir vertraut!
Ich war so dankbar dafür, sie zu haben und ich fühlte mich unfassbar egoistisch.
Ernsthaft, ich war die schlechteste Freundin der Welt.
Sie waren alle für mich da.
Sie unterstützten mich, ja sogar Dylan war für mich da gewesen.
Und ich tat das nicht für sie, ich nahm ohne zu geben.
Das hasste ich!Ich hasste mich selbst dafür, ehrlich!
„Ja, mir geht's besser.", murmelte ich lügend.
„Viel wichtiger, wie geht's dir?! Hat er dir wehgetan?", fragte ich nervös und betrachtete sie.
Sie hatte eine aufgeplatzte Lippe und eine Schnittwunde oberhalb ihrer Augenbraue, die nun mit einer Naht verschlossen war.
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A heart's desires
Teen FictionAls die Mexikanerin Lila ein Jahr zu früh aufs College darf, rechnet sie noch nicht damit, dass dieser Schritt ihr ganzes Leben verändern wird. Ihr Liebesleben, ihre Lebensweise, ihr Sozialleben. Sie weiß nicht, dass sich ihr Leben in Gefahr befinde...