25.12.2019, Journal von Nathaniel Brown
Dieser Tollpatsch, verdammt.
Fuck, tut meine Narbe weh!
Ich musste mich richtig hinschmeißen, um sie noch zu fangen, doch sie landete glücklicherweise doch in meinen Armen, anstatt im Fluss.
„Du sollst doch erst fahren lernen, bevor du solche Sachen probierst.", nuschelte ich mit erhobener Augenbraue, um wenigstens etwas Spannung zwischen uns zu lösen, die im Übrigen definitiv da war.
Ich war ihrem Gesicht so nah, ihren Lippen so nah und während ich sie ansah, starrte sie auch mir in die Augen.
Es war so verdammt lange her, dass ich ihr so nah war und ich wollte diesen Moment nicht loslassen, weshalb ich es ignorierte, als ich bemerkte, dass das Blut von meiner nun offenen Narbe über meine Seite floss.
Lila lächelte leicht.
Sie lächelte mich an!
Ich hatte gedacht, das würde nie wieder passieren.Ich hätte sie so gerne geküsst, ich rang mit mir selbst ob ich es tun sollte, denn sie wollte nach Mexiko zurück, für immer und das konnte meine letzte Gelegenheit sein.
„Ach, scheiß drauf."
Ich war ja sonst auch kein verfickter Schisser.Deshalb beugte ich mich einfach runter und drückte meine Lippen auf ihre.
Es war mir so scheißegal, ob mein Atem nach Nikotin roch.
Es war mir scheißegal, ob uns jemand sah, ob uns womöglich irgendein verdammter Feind war.
Es war mir scheißegal, ob sie mich wegdrücken und mir eine scheuern würde.Doch genau das tat sie eben nicht, was alle Hoffnungen in mir wieder aufleben ließ.
Ganz schön toxisch.
Verdammt toxisch!
Aber mir ging es seit Wochen nicht mehr so gut wie jetzt in diesem Moment, obwohl es immer noch irgendwo in meiner Brust schmerzte, denn der Hintergedanke, dass das wohl unser letzter Kuss war war immer noch sehr präsent da.Vorsichtig erwiderte Lila den Kuss und da sie wie ich sich weigerte sich zu lösen, wurden wir beide irgendwann mutiger und küssten uns ordentlich und lange und ich schwöre, ich steckte all meine Liebe in diesen verdammten Kuss.
Ich liebte sie so sehr, es ist mir mittlerweile scheißegal, dass sowas zu schreiben oder sagen kitschig klang.
Und wenn ich ihr das nicht sagen konnte, sollte sie das wenigstens spüren.Doch ich hätte schwören können, dass ich dies auch von ihr fühlte.
Dieser Kuss war so.. machtvoll, wenn das überhaupt das richtige Wort dafür war.
Doch er schaffte es, dass ich für seine Dauer alles vergaß, was passiert war.
Den Schmerz, die Scheiße, die zwischen uns passiert war, selbst die Sache mit Thomas und ja, leider auch meine Schusswunde, die nach wie vor blutete.Nun, irgendwann mussten wir uns ja lösen, denn wir hätten ja nicht stundenlang dort stehen können.
Während ich meine Augen langsam öffnete, hatte Lila ihr noch geschlossen, was mich etwas zum Grinsen brachte.
Süß.
Dann öffnete sie sie aber doch und sah mich anschließend prüfend an.
Oh nein.
Noch ne Ohrfeige?Die letzte war gar nicht so harmlos wie ich's erwartet hätte.
DU LIEST GERADE
A heart's desires
Ficção AdolescenteAls die Mexikanerin Lila ein Jahr zu früh aufs College darf, rechnet sie noch nicht damit, dass dieser Schritt ihr ganzes Leben verändern wird. Ihr Liebesleben, ihre Lebensweise, ihr Sozialleben. Sie weiß nicht, dass sich ihr Leben in Gefahr befinde...