54 | Als mein Herz zerbrach

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23.10.2019, Lilas fantastisches Tagebuch

„Lila, bitte sag doch was!", quengelte Marco, doch ich war noch geschockt, sichtlich geschockt.

Das konnte alles nicht real sein! Ich befand mich in einem Liam-Neeson-Film, das musste es sein!
Mein Leben war in Gefahr.
Nun, das war es schon die ganze Zeit, nur war es jetzt viel..präsenter!

„Lila-"

„Ist ja gut!", rief ich panisch.
Was sollte ich denn bitte darauf sagen?

„Nein! Nein ist nicht gut, es ist..- Ahhhhhhhh!", brüllte ich hilflos und spürte eine Art Druck in mir drin, den ich irgendwie loswerden musste.
Sonst würde ich verbal durchdrehen.

Nervös schüttelte ich meine Hände aus.

„Aber.. aber man muss doch was machen können!
Gott, das ist alles zu viel!", wimmerte ich angsterfüllt.
Ich war nicht wie Marco oder Dylan, ich war auf solche Sachen nicht vorbereitet.

„Gut, dann fahren du und Dylan jetzt durch die Stadt und sucht weiter nach Cody und wir versuchen weiter nach dem Kerl zu suchen, der uns hier bedroht.", meinte Marco bestimmend, woraufhin ich bloß nervös nickte und zu Dylan in den Wagen stieg.
Ein riesiger, schwarzer Chevy, passte zu ihm.

Es war mittlerweile zwar nachts, gut zehn oder halb elf, aber wir beide wollten unbedingt jetzt sofort los.
Dylan erzählte mir kurz, wo sie bereits gesucht hatten, wobei ich die meisten Orte überhaupt nicht kannte und den Rest der Fahrt über schwiegen wir uns an.

Ich konnte ihn nicht leiden und er hielt mich für eine Ablenkung für Nate.

Nun, ich kannte ihn kaum und ich hatte mir auch vorgenommen nicht immer nach dem ersten Eindruck zu gehen, aber Dylan war für mich einfach zu emotional behindert.

Das dachte ich zumindest, denn nach gut einer halben Stunde blieb der Amerikaner plötzlich an einer Raststätte stehen.

„Was ist? Willst du nicht auf Toilette?", fragte ich, nachdem er sich gut fünf Minuten nicht bewegt hatte.

„Nein.", meinte Dylan bloß knapp und umfasste sein Lenkrad fest mit beiden Händen.
Plötzlich wirkte dieser Stein auf zwei Beinen beinahe ängstlich und traurig.

„Was hast du denn?", fragte ich nun misstrauisch und beobachtete genau, wie sich das Gesicht des Amerikaners verkrampfte und sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten.
Das sah gefährlich nach einer Panikattacke aus und ich wusste nicht, wie ich Dylan beruhigen sollte.

„Ich bekomm das nicht hin ohne Nate.", meinte er dann plötzlich und starrte dabei die große Eiche vor uns an.

Dann verstand ich langsam und legte vorsichtig meine Hand auf seine, die nach wie vor das Lenkrad fest umklammert hatte.

„Hey, wir bekommen das hin, ja?", versprach ich und glaubte mir dabei kein einziges Wort.

Ich hatte mindestens genauso viel Angst wie Dylan, aber es würde ja nichts bringen, wenn wir beide austicken und uns gegenseitig anheulen würden.

„Was hätte Nate jetzt gemacht? Also er hätte auf jeden Fall die Ruhe bewahrt und versucht eine Lösung zu finden.", erklärte ich, ehe sich Dylan wieder fing und einmal tief durchatmete.
Anschließend drückte er meine Hand anerkennend und sah kurz zu mir rüber.
Das war das allererste Mal, wo sich dieser Typ
mal öffnete und einen Hauch Emotionen zeigte, dabei war er noch mehr Eiswürfel als Nate zu Anfang.
Und meine Sympathie gegenüber des Amerikaners wuchs.

Ich zog meine Hand wieder zu mir und überlegte nun, was wir tun sollten.
Ich hatte nicht viele Krimis geguckt, trotzdem kam mir eine recht klassische Idee.

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