17 | Ein unerwünschter Besuch |

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29.10.2019, Lilas fantastisches Tagebuch

Geschockt ließ ich all meine Sachen fallen, nachdem ich das Zimmer betreten hatte und erkannte, wer da auf meinem Bett saß.

„Hallo Engel.", begrüßte mich Mason mit einem sanften Lächeln und stand langsam auf, ehe er auf mich zugelaufen kam.

Immer noch sprachlos taumelte ich zurück, bis mein Hinterkopf das Holz der Tür berührte.

„Das ist jetzt ein Scherz.", flüsterte ich außer Atem und starrte meinen Ex-freund erschrocken an.

„Lila, ich weiß, dass ich wirklich Mist gebaut habe wirklich!
Ich habe den letzten Monat nichts anderes gemacht, als an dich zu denken, mich zu ändern, darüber nachzudenken, wie ich's wieder gutmachen kann!", rief Mason sofort verzweifelt und starrte mich entschuldigend an.

Seine blauen Augen sahen direkt in meine, sodass das, was er sagte noch dringender wirkte.

„Mason.
Es gibt nichts, was du wieder retten kannst.
Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du und Jasmine nichts hattet in den letzten Wochen!", rief ich nach wie vor sehr verletzt und mied ab dort an jeglichen Augenkontakt.

„Wir haben keinen Kontakt mehr!
Ich schwör's Dir!
Du bist die einzige, Lila.
Die einzige, für die ich alles aufgeben würde!
Ich habe jeglichen Kontakt zu jedem Mädchen abgebrochen, mit dem ich je was hatte!", beteuerte er beinahe schon bettelnd und wollte meine Hand nehmen, die ich daraufhin beinahe schon ängstlich wegzog.

„Dann halt nicht Jasmin.
Dann.. Hayley oder Sonya oder Molly!", rief ich, den Rest seines Gesagten ignorierend und zählte somit die vier Mädchen auf, mit denen er gelegentlich etwas hatte.

„Ich habe alle Kontakte abgebrochen als Beweis dafür, dass ich nur dich liebe, Lila!
Bitte.
Ich werde niemals aufhören können dich zu lieben, irgendwas wird da immer sein und ich weiß, dass du genauso empfindest.", behauptete Mason beteuernd und griff nun wieder nach meiner Hand, die ich diesmal nicht zurück zog.

Was er sagte, erwärmte mein Herz und ließ mich irgendwo besser fühlen, wobei er genau dasselbe auch das letzte Mal zu mir gesagt hatte.

Doch ich weiß nicht, er hatte einfach diese besondere Fähigkeit mich in seinen Bann zu ziehen.

Seufzend sah ich nun in seine Augen.

Ob er mit seiner Aussage Recht hatte wusste ich noch nicht, denn einerseits wollte ich ihm beinahe wieder verzeihen, andererseits wünschte ich mir nichts mehr, als dass Nathaniel sowas zu mir sagte.

„Du hast wohl nen Neuen?", vermutete Mason und ließ daraufhin ziemlich sauer meine Hand los und spannte seinen Kiefer an.

„Was? Nein!", rief ich sofort panisch, doch Mason glaubte mir kein Wort.

„Lila.
Du weißt genau, dass du niemals jemanden so lieben wirst wie mich.
Du wirst ihn wieder verlassen.
Genauso wie mit Nick und diesem Liam.", meinte der gebürtige Amerikaner kopfschüttelnd.

Nick und Liam waren zwei super liebe Jungs, die ich mal kannte und irgendwo liebte.

Nick lernte ich nach dem ersten Mal kennen, wo Mason mich betrogen hatte und mich für das Mädchen verlassen hatte.

Wir verliebten uns, doch als Mason wieder ankam, mit seinen Worten und seinen Versprechungen, verließ ich Nick.
Ich brach ihm das Herz.

Mit Liam war es genauso,
Ich lernte ihn drei Jahre danach kennen, doch auch das hielt nicht, dank Mason.

Dies war womöglich ja auch der Grund, oder einer der Gründe wieso ich ihn nie verlassen hatte.
Weil ich dachte, ich würde sowieso niemand anderen lieben können.

Doch was war mit Nathaniel?
Ich dachte an ihn, obwohl Mason da war.
Das war wirklich seltsam und auch irgendwie schön.

Was, wenn Nathan, ausgerechnet Nathan, mich endlich von diesem scheiß Wichser losbrachte?
Bei der Vorstellung musste ich tatsächlich etwas Lächeln, was mein Ex natürlich sofort bemerkte.

„Wer ist es?", fragte er offensichtlich total eifersüchtig.

Ich würde ihm nie sagen, wen ich da in Aussicht hatte, um Nate vor irgendwelchen Aktionen von Mason zu schützen, doch dieser Plan scheiterte, als der Brite wie aufs Stichwort ins Zimmer gestürmt kam.

„Lila, lass es mich erklären!
Ich will-
Wer bist du?!", rief Nate misstrauisch und betrachtete Mason mindestens genauso misstrauisch wie er ihn.

„Lila's Freund.", meinte Mason ziemlich selbstbewusst, woraufhin ich sofort den Kopf schüttelte.

Ich war gerade absolut überfordert mit der Situation.
Diese beiden Jungs in einem Raum, für die ich jeweils ganz merkwürdige Gefühle hatte.

Am liebsten hätte ich beide rausgeschmissen, doch ich bekam meinen Mund gar nicht dazu, irgendwas in die Richtung zu sagen.
Stattdessen brachte ich nur ein leises „Nathaniel." heraus.

Sowohl er als auch Mason starrten mich danach an und auch ich war überrascht von dem, was ich gesagt hatte.

„Mason, geh bitte..
Geh!
Was tust du hier?", fragte ich nun endlich stammelnd und stellte mich etwas Richtung Tür, zu Nate, der meinen Ex immer noch sauer musterte.

„Lila, lass uns reden.
Zu zweit, ok?
Ich will dir nur was erklären, dann geh ich wieder.
Du weißt, das mit Jazz war nur ein Ausrutscher, nichts ernstes!", machte der Amerikaner weiter, doch nun fühlte ich mich irgendwie anders.

Ich fühlte mich kräftiger, nicht mehr so ausgesetzt und hilflos.

„Ein Ausrutscher der zum zehnten Mal oder so passiert, Mason!
Es reicht mir.
Ist es nicht genug, dass ich wegen dir mein Heimatland verlassen habe?!", rief ich und ballte wütend meine Fäuste, ehe Mason einmal durchatmete und an uns vorbei lief.

„Ich warte, Lila.
Ich beweise Dir wie ernst es mir ist.", beteuerte der Amerikaner, ehe er das Zimmer verließ und ich deutlich etwas zusammen sackte.

Sofort löste sich der Brite aus seiner Starre und hielt mich am Arm fest.
„Alles ok?", fragte er sofort und legte die Stirn in Falten.

Seine Anwesenheit tat mir gut, aber an diesem Tag war bereits zu viel passiert, weshalb ich mich löste und zu meinem Bett ging, in das ich mich legte.

„Brauchst du Zeit? Allein?"

Langsam nickte ich und deckte mich mit schmerzendem Magen zu.

Mir war richtig schlecht von der ganzen Aufregung und dem Stress.

„Ich bin vor der Tür.
Ich guck, dass er weg bleibt."

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