51 | Cody Jacobs

271 8 0
                                    

22.10.2019, Lilas fantastisches Tagebuch

Liebes Tagebuch,
Heute war diese komische Feier, die meine Großeltern immer eifrig vorbereiteten.

Ehrlich, ich glaube sogar, dass sie direkt nach der Feier anfangen werden die nächste zu planen.
Und doch war es irgendwie dasselbe.
Versteh mich nicht falsch, Tagebüchlein.
Ich freue mich, dass sie sich so viel Mühe für mich geben.
Aber... ich habe nicht wirklich Kontakt mit meinen Verwandten, die immer erscheinen.
Sie finden mich komisch.

Nun, wie gesagt, jede Feier war irgendwie gleich.
Es gab ein Buffet mit herzhaften bis zu süßen mexikanischen Speisen und im Hintergrund spielt eine Mariachi-Band.

Nach sechzehn Uhr, alle meine Verwandten, Leute die ich gar nicht kannte, waren da und ich trug dieses super schöne, Pastell-Lila farbene Kleid und Nate war nach wie vor vom Erdboden verschluckt.

Ich konnte meinen Geburtstag absolut nicht genießen, denn ich musste mich ja konstant um meinen Freund sorgen, der auf keine Nachricht und keinen Anruf reagierte.

„Was guckst du denn so komisch?", lachend stupste mich meine jüngere Cousine mit dem Ellenbogen an.

„Ich warte noch auf einen Gast.", erklärte ich der Siebzehnjährigen darauf grinsend.
Violet und ich kannten uns erst seit wenigen Jahren, aber ich hatte sie bereits ins Herz geschlossen, auch wenn ich sie kaum sah.

„Auf einen bestimmten?", grinsend stupste sie mir in die Seite, als ihr Freund dazu kam.
Cole. Ein echter Traumtyp. Er war liebevoll, romantisch und hatte trotzdem dieses eigenständige, badboy-hafte an sich, sodass er nicht wie ein Muttersöhnchen wirkte.

„Na, Lila.", grinsend legte der schwarzhaarige einen Arm um seine Freundin und zwinkerte mir zu.
Die Glücklichen.
Die stritten sich garantiert nie und er rannte sicherlich auch nicht immer weg, so wie ANDERE.

„Komm mal mit, Babe.
Ich muss dir da hinten was zeigen.", flüsterte Cole seiner Freundin ganz offensichtlich und gut hörbar zu.

„Ich kann mir vorstellen, was das ist.", kicherte meine kleine Cousine daraufhin sofort und folgte ihrem Freund.

Ekelhaft!

„Widerlich! Diese Verliebten! Ihhh!", rief ich ihnen noch grinsend nach.
Meine Cousine war halt noch siebzehn und er war dreiundzwanzig.

„Ich find's gar nicht so schlimm."

Ich schluckte und ballte meine Hände zu Fäusten. Ich wollte sauer sein, ich war auch sauer, im ersten Moment, dann aber einfach nur heilfroh, dass es ihm gut ging und dass er nicht zurück nach Dallas geflogen war.

„Wo warst du nur...", murmelte ich also, statt auszurasten und ihn anzuschreien, während sich meine Verwandten über das Buffet hermachten, dass meine Großeltern vorbereitet hatten.

„Ich... hab mich geschämt.", murmelte der Brite in mein Ohr, ganz offen und ehrlich, ohne irgendwelche dummen Sprüche ranzuhängen und ich, ich verzieh ihm beinahe sofort.

Außerdem hatte ich die ganze letzte Nacht damit verbracht, Stück für Stück zu realisieren, dass ich echt viel zu penetrant war.
Klar, Nate hatte mir absolut unlogische Dinge unterstellt, aber ich sollte wirklich aufhören ihn ständig mit Fragen zu durchlöchern.

„Ich hätte niemals gehen dürfen, ich hätte dich nicht so behandeln dürfen und ich würde es durchaus verstehen, wenn du Schluss machen willst.", plapperte Nate weiter, woraufhin ich mich schmunzelnd zu ihm drehte und ihm einen langen Kuss auf die Wange drückte.

„Schon gut. Du hattest ja recht... teilweise.", erklärte ich, woraufhin Nate endlich mal wieder zu grinsen begann und nicht mehr wie der depressivste Kerl der Welt aussah.

A heart's desiresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt