Kapitel 8

76 3 0
                                        

In den nächsten paar Wochen änderte sich Vieles an mir und der Doc strahlte.
Ich kaufte mir tatsächlich sommerlich, luftige Maxikleider.
Zwar in Schwarz aber sie hatten schöne Blumen abgebildet.
Ich versteckte meine Arme nicht mehr, ignorierte die doofen Blicke der Patienten und auch meine Arbeitskleidung hatte kurze Ärmel.
Ich trug meine Haare immer wieder gerne hochgesteckt in einem unordentlichen Dutt und es war mir egal ob man die Narben an meinem Hals oder dem Nacken sah.
Der Sommer hier war zwar kurz aber extrem heiss.
Anfang August waren es 35° im Schatten und furchtbar schwül in meinem Häuschen.
Aber ich mochte die Hitze und schlief in Bogdans Armen.
Allerdings grübelte ich über Einiges nach und ging, ohne Anmeldung, zu Eli.
In 10 Tagen hatte Bogdan Geburtstag, bald war der 15 August und ab September würde es wieder kühl werden.
Was ich aber komisch an Bogdan fand, er zeigte mir nicht den renovierten Teil des Hauses.
Wir schliefen immer bei mir.
"Nada! Schön dich zu sehen, komm rein" riss mich Eli aus meinen wirren Gedanken und ich folgte ihr in das kühle Wohnzimmer.
"Das ist eine schöne Überraschung. Warte ich hole uns Eistee..." sie rauschte davon und war in zwei Minuten wieder da.
"Was gibts Süsse? Du siehst mich sehr nachdenklich an" schmunzelte Eli und ihre sanften, braunen Augen leuchteten.
"Eli, was stellt man alles mit einem Mann im Bett an?" fragte ich direkt.
Sie verschluckte sich an ihrem Eistee und hustete laut.
Oje!
Vielleicht hätte ich das diplomatischer formulieren sollen.
"Ihr habt noch nicht? Du hast noch nie?" fragte sie ungläubig "wie kannst du denn das neben Bogdan aushalten?" fragte sie anzüglich grinsend.
"Er ist wundervoll und würde mich nie bedrängen. Was man beim Sex anstellt ist mir klar, also theoretisch. Aber ich habe Angst etwas zu vermasseln. Ehrlich, ich habe keine Ahnung wie das in der Praxis funktioniert. Was wenn ich mich dumm anstelle? Was wenn er mehr erwartet und ich einfach nicht weiss was ich tun soll?" fragte ich sie überfordert und sie lächelte mich liebevoll an.
"Meine Süsse! Du kannst doch nichts falsch machen. Lass dich von deinen Gefühlen leiten und wenn du so unsicher bist, dann erkunde ihn doch zuerst. Lass ihn dich berühren, ohne den Sex. Das ist sehr schön und du lernst auch deinen Körper kennen." sagte sie zärtlich und drückte meine Hand.
"Und wenn du es dir richtig ansehen willst, das Internet ist voller solcher Filme" kicherte sie vergnügt.
"Ach das habe ich doch schon letzte Woche getan und das ist eklig. Das hat nichts mit Gefühlen zu tun! Das sieht aus, als würden die Männer nach Öl bohren!" sagte ich düster und Eli brach in lautes Gelächter aus.
"Mein Mädchen, ich liebe deinen Humor!" sagte sie ausser Puste.
Humor?
Das war mein Ernst.
Nichts an den Sexszenen hatte erotisch ausgesehen.
Da wurde nur reingepumpt.
Überall reingepumpt!
"Eli wie soll ich denn einen Mann verführen der, naja, wahrscheinlich 100 Frauen im Bett hatte? Was bitte kann ich ihm denn bieten?" stammelte ich flehend und bekam schlechte Laune ab mir selbst.
"Weisst du Süsse, dieser Mann, weiss mit Sicherheit was er tut. Und er liebt dich, das sieht man. Also, eigentlich sieht er dich an, als würde er dich auffressen" sagte sie träumerisch und ich kicherte bei ihrem Blick.
"Sei einfach ehrlich zu ihm Süsse. Erzähl ihm von deinen Bedenken. Man sieht dir doch an wie gut er dir tut. Du bist wie ausgewechselt, du strahlst und du siehst so schön aus in den Kleidern. Ich finde es auch toll, dass du deine Narben nicht mehr versteckst" sagte sie leise und lächelte mich Mütterlich an.
"Weisst du Eli, eigentlich dachte ich, du erklärst mir wie Oralverkehr richtig geht" sagte ich amüsiert und der Eistee spritzte aus ihrer Nase und landete auf dem schönen weissen Sofa.
Ich sollte unbedingt lernen, wie man das diplomatisch ausdrückt!
"Mädchen, sag so etwas nicht wenn ich trinke! Aber auch da Kleines, lass dich von den Gefühlen leiten oder von ihm. Dafür braucht es Vertrauen Süsse" sagte sie ernst.
Vertrauen?
Was sollte denn diese Anspielung?
"Eli, ihm vertraue ich bedingungslos! Meine Bedenken gehen eher in die ausführende Richtung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Ding in meinen Mund oder in meine Vagina passt" sagte ich todernst und sie grinste tatsächlich!
"Süsse, das wird gehen, vetrau mir!" raunte sie mir zu und bekam einen lüsternen Blick.
Aha!
Sie und Doc hatten wohl viel Spass.

Hope Hoffnung NadaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt