Hope Hoffnung Nada

Kapitel 43.2

Ich würde diese verdammte Torte nie so hinkriegen wie Nina, scheisse!
Egal wie ich die Zutaten vermischte, egal wie exakt ich das beschissene Rezept befolgte, es war nicht der gleiche Geschmack.
Entnervt, frustriert und angepisst warf ich die Schüssel quer durch die Küche und schrie auf.
Als ich sah wie die Füllung von der Wand tropfte und die Plastikschüssel dumpf auf den Boden aufschlug, trat ich nach einem Stuhl und nahm mir eine Zigarette.
Meine Küche sah aus, als hätte ich eine Bombe gelegt und nicht eine scheiss Torte versucht zu machen!
"Mein Engel du backst? Ist das eine Art von nouvelle Cuisine?"
Ich sah in das verwirrte Gesicht meines Mannes und streckte ihm die Zunge raus.
"Halt die Klappe Bogdane! Ich kriege diese scheiss Torte nicht hin. Egal wie exakt ich dieses dämliche Rezept befolge, nie ist der Geschmack so wie es bei Nina war" knurrte ich genervt.
"Ich werde dir mal glauben, denn ich habe keine Lust die Wand abzulecken, um es zu überpfrüfen" witzelte er und brachte mich zum Kichern.
"Ich wollte ihm eine Freude machen aber ich kriege es nicht so hin. Keine Ahnung an was es liegt, aber es schmeckt nicht so wie sie es gemacht hat" murmelte ich genervt.
Bevor Bogdan etwas sagen konnte stürmte Lazar krachend in die Küche.
"Nada ich will die Fotos sehen, kann ich in die Bibliothek? Was ist denn hier geschehen? Wurdet ihr von einem schlecht gelaunten Bäcker überfallen?" fragte er grinsend.
Okay.
Was war mit ihm los?
Argwöhnisch sah ich ihn an, mein Bogdan verkneifte sich ein Lachen und Dejan kam auch in die Küche.
"Oh! Kumo ich will dich ja nicht belehren, aber die Füllung gehört in die Torte und nicht an die Wand" sagte Dejan Stirnrunzelnd.
Bogdan lachte dann laut auf und ich verdrehte die Augen.
"Nouvelle Cuisine" sagte Bogdan lachend.
"Ich weiss nicht Bogi, ich mag dann doch lieber die altmodische Art der Küche. Du weisst schon, die Torte auf dem Teller und eine Gabel dazu" sagte Lazar nüchtern.
Genervt über ihre Witze stöhnte ich auf und ging auf Lazar zu.
"Lazar wenn du die Fotos sehen willst dann geh einfach in die Bibliothek. Wieso fragst du überhaupt? Die Fotos und die Alben gehören dir und das hier ist auch dein Zuhause" zickte ich ihn an.
Er lächelte mich süss an und küsste mich dann plötzlich auf die Lippen.
"Danke Liebes! Beweg dich Dejane, ich werde nicht jünger" sagte er und rauschte davon.
Verwirrt sah ich den Beiden nach und blickte dann in Bogdans lachendes Gesicht.
"Du darfst mich jetzt nicht falsch verstehen mein Schöner aber der Mann hat tolle Lippen!" sagte ich dann amüsiert.
"Hat er das?" knurrte mein Bogdan.
"Oh ja, die hat er. Sollte er wirklich ab jetzt im Zölibat leben, wäre das eine Schande!"
Er hob die Augenbrauen und sah mich abwartend an.
"Was ist? Das entspricht nur der Wahrheit. Aber ich muss dich was fragen..."
"Nein ich habe Lazar noch nie geküsst und werde es auch nicht tun" unterbrach er mich.
"Schade, du verpasst was" sagte ich lachend "aber das meine ich nicht. Wie oft hast du dir vorgestellt, dass du Sergej die Kehle rausreisst?" fragte ich offen.
Er seufzte und wackelte mit dem Kopf.
"Als du das Gemetzel gesehen hast ganze drei Mal und als ich Nina's Brief las und du mir von deinem Gespräch mit Sonja erzählt hast, ganze 28 Mal" sagte er ehrlich und zündete uns noch eine Zigarette an.
"Tu das nicht mein Dämon. Es ist nicht nett, seinen Bruder zu töten. Noch dazu auf deine Weise" sagte ich todernst.
Darüber musste er grinsen und seufzte dann.
"Ich weiss. Schade eigentlich, denn er hätte es verdient."
Ich Stillen gab ich ihm recht.
"Du bist wie ein Racheengel Bogdane. Wie ein wahnsinnig verruchter und gutaussehender Racheengel."
"Engel passt nun wirklich nicht zu mir aber dass du mich verrucht findest, gefällt mir" grinste er über das ganze Gesicht.
"Mir auch. Weisst du mein Dämon, ich habe noch eine Schüssel von der Füllung im Kühlschrank" raunte ich "wenn du die Küche aufräumst, darfst du sie von mir lecken. Natürlich nur, um mir recht zu geben, wegen des Geschmacks."
Er legte den Kopf schief und kniff die Augen etwas zusammen.
"Das ist gemein mein Engel" zischte er "die ganze Füllung?" fragte er dann und ich nickte grinsend.
"Dann geh jetzt schnüffeln was Lazar treibt, ich räume das Attentat hier auf."
Geht doch!