Kapitel 26

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Mein kleiner Lazar wuchs so schnell, es war unglaublich.
Nie hätte ich gedacht, dass ich eine Mutter sein könnte.
Und ich liebte es!
Er war ein so schöner Junge, etwas zu gross, aber das wunderte mich nicht.
Allerdings staunte der Kinderarzt bei der Halbjahreskontrolle und Bogdan...
Er sagte dem Kinderarzt, er soll sich ins Knie ficken!
Das war gestern gewesen und ab jetzt, würde unser Kleiner vom Doc untersucht werden.
Dejan fand das alles sehr witzig aber ich nicht.
"Kumo, wieso schämst du dich so? Dieser Arzt hat einfach das Falsche gesagt und mein Kum...naja, ist etwas speziell!" Dejan grinste fies, er wollte mich aufheitern aber in den letzten Wochen, fand ich nichts mehr lustig.
Ein eigenartiges Gefühl beschlich mich immer wieder, ich konnte es nicht erklären.
Deshalb schwieg ich und konzentrierte mich auf unseren bevorstehenden Besuch zu Weihnachten.
Sie würden alle kommen und ich freute mich sehr!
Wäre da nur nicht dieses Gefühl...
Ich lächelte Dejan an und erledigte weiter meine Vorbereitungen.
Morgen wären alle hier und ich wollte, dass sich alle wohlfühlten.
Der Schnee hatte sich beruhigt und sie konnten alle sicher zu uns fliegen.
Bogdan hatte ein Mädchen, also eher eine Frau, engagiert die mir helfen sollte.
Sie war aus dem Indianerreservat, hatte einen zwei Jährigen Sohn und war sehr still.
Ich wusste, dass ihr Sohn von einem Weissen war und sie deshalb oft, gemieden wurde.
Absurd, so sah ich das!
Sie war so hübsch und ihr Junge mit den dunkelgrünen Augen sah immer etwas traurig aus.
"Amy du bist ein Engel! Ich danke dir, ohne dich würde ich es nie schaffen!"sagte ich dankbar und sie lächelte nervös.
Sie schien immer etwas nervös zu sein.
"Ich danke dir Nada, dieser Job hilft mir sehr. Auch, dass Jason nie stört, danke" sagte sie aufrichtig und überraschte mich.
"Wieso sollte denn ein Kind stören? Sieh mal, wie er immer bei Lazar bleibt! Das ist so schön."
Jason liebte es, mit Lazar zu spielen. Es störte ihn nicht, dass Lazar noch ein Baby war.
"Ja das ist schön" sagte sie traurig und lächelte mich dann an.
"Amy, ich mische mich nicht gerne in das Leben von Anderen. Aber was ist los? Du hilfst mir seit Monaten und wirkst immer so traurig und nervös. Kann ich dir helfen?"
Sie tat mir sehr leid, irgendetwas belastete sie.
Sie zuckte bei meiner Frage etwas zusammen und seufzte dann.
"Es ist nur, dass die Vergangenheit...also manchmal hört es nicht auf weh zu tun!" Sie seufzte wieder und ich nahm vorsichtig ihre Hand.
Ich wartete geduldig.
"Als ich 18 war, habe ich Jason's Vater kennengelernt. Ich verliebte mich,ging lange mit aus, verlobte mich und heiratete ihn. Da war ich fast 20." Sie sah ins Leere und schluckte "Er war toll und als ich schwanger wurde, freute er sich. Aber dann... er wurde anders, sein Vater setzte ihm wegen mir zu und als ich immer dicker wurde durch die Schwangerschaft, betrog er mich. Dann betrank und betrog er mich und dann" sie runzelte traurig die Stirn "fing er an mich schwanger zu verprügeln. Erst wenig aber später, wurden durch seine Schläge die Wehen ausgelöst. Er hat mir so fest in den Bauch getreten, dass ich schlimme Blutungen bekam. Er liess mich am Boden liegen. Mit all meiner Kraft rief ich den Krankenwagen und wir wurden gerettet." Sie seufzte schwer und lächelte traurig "er hat die Vaterschaft nie anerkannt, er kam ins Gefängnis und ich liess mich scheiden aber...wir werden nicht so angenommen hier, mein Jason wird gemieden, obwohl dieses Reservat mein Zuhause ist." Endete sie traurig und knetete ihre Hände.
Mir tat es so leid, dass sie so etwas durchmachen musste und ich beschloss, ihr meine Geschichte zu erzählen.
Sie hatte sich mir anvertraut und ich tat es auch.
Sie hörte sich schockiert meine Geschichte an und umarmte mich fest.
"Ich wollte dir nur so sagen, dass es immer ein gutes Ende geben kann. Sieh doch wie glücklich ich bin, das wird bei dir auch so sein." Versicherte ich ihr und sie nickte leicht.
Als Neven dann aber rein kam, versteifte sie sich und lief knallrot an.
Hastig wandte sie sich ab, lief zu den Jungs und Neven runzelte die Stirn.
Ach so war das!
"Hat sie Angst vor mir?" fragte Neven leise auf Serbisch "sie geht mir immer aus dem Weg" murmelte er weiter und ich sah ihn mir genauer an.
Neven war ein schöner Mann, fast so gross wie Bogdan.
Er hatte dunkelblonde lange Haare, grau blaue, sehr intelligente Augen und war immer nett und höflich.
Die Haare trug er zu einem Pferdeschwanz im Nacken.
"Ich glaube nicht, dass du ihr Angst machst. Es ist etwas kompliziert" stammelte ich.
Er blickte ruhig zu mir runter und nickte.
"Ich weiss alles über sie, sie wurde überprüft. Deshalb denke ich auch, dass sie vielleicht Angst hat."
Er blickte sehr sanft zu ihr und lächelte, als Jason ihn anstrahlte.
"Even" sagte Jason und Neven ging in die Hocke.
"Hi kleiner Mann, geht es dir gut? Passt du auch auf Lazar auf?"
Neven lächelte so zärtlich, dass ich seufzte.
Jason nickte eifrig und umarmte ihn.
Neven schloss für einen Moment gerührt die Augen, und lächelte dann wieder.
"Amy, darf Jason mit mir reiten gehen? Es ist eine sanfte Stute" wandte er sich an die knallrote Amy und sie knetete wieder die Finger.
Sie sah mich hilflos an und ich nickte eifrig.
"Okay, pass bitte auf." sagte sie unsicher und Neven blickte ihr ernst in die Augen.
"Natürlich passe ich auf." antwortete er ruhig und ging mit Jason raus.
Als sich die Tür schloss, grinste ich sie an und hob meine Augenbrauen.
"Oh nein! Sie mich nicht so an, Nein!" sagte sie panisch und schüttelte den Kopf.
"Er denkt, du hast Angst vor ihm, dabei bist du..." zog ich in die Länge und sie stöhnte frustriert.
"Nada, er ist ein wahnsinnig intelligenter Mann. Er sieht gut aus, aber das ist absolut unwichtig! Er ist zu all den Kindern so lieb, er verliert nie die Geduld und er..." sie knurrte fast "aber das geht nicht! Ich bin geschieden von einem Schläger, ich habe ein Kind und ich bin Indianerin. Er ist Serbe, gebildet, baut hier mit euch eine Schule und geniesst das Vetrauen deines Mannes. Nein, daraus kann nichts werden und er beachtet mich auch nicht, zum Glück! Ich kann diesem Mann nicht das Wasser reichen."
Sie seufzte genervt und steckte sich die Haare hoch.
"Nicht das Wasser reichen? Amy, du bist bildhübsch, du bist so lieb, du bist fleissig, dein Jason ist wundervoll und du bist doch auch gebildet! Nur weil es hier keinen Job für dich hat, bist du doch nicht dumm!"
Irgendwie wurde ich sauer.
Nur weil sie alleinerziehend war, und eine Indianerin, bekam sie keinen Job!
"Ach das ist es nicht nur! Ich habe meine Ausbildung als Betreuerin abgeschlossen. Ich weiss, wieso ich keinen Job kriege! Aber er...er ist wundervoll und er ist einfach ein richtiger Mann! Ich bin 22, kaputt, habe einen zu fetten Hintern und durch die Schläge...ich weiss nicht, ob ich noch Kinder kriegen kann" sagte sie beschämt und blinzelte heftig.
"Amy. Dein Hintern ist ganz normal, dass er Serbe ist, ist auch kein Problem und was die Sache mit den Kindern angeht...ich wette er weiss schon alles über dich" sagte ich vorsichtig und beschloss, ihr zu helfen.
Sie zuckte nur mit den Schultern und schüttelte den Kopf.
"Es ist egal. Er ist perfekt und ich bin nur die Ausschussware. So sehen mich viele im Reservat und es ist besser so. Ich weiss nicht, ob ich je wieder einem Mann richtig vertrauen könnte" murmelte sie und ich seufzte traurig "aber ich sehe ihn gerne an Nada, er hat eine sehr ruhige und liebe Art." Beendete sie und ging in die Küche.
Na, das wollen wir doch mal sehen!
Ich ging hinaus, zornig, und fand Neven bei Luna.
"Weisst du eigentlich wie sie dich ansieht?" Blaffte ich ihn an und überraschte mich selbst über meinen Ton.
"Wie bitte?" Er blinzelte etwas und blickte mich komisch an.
Naja, ich benahm mich ja auch idiotisch!
"Neven, weisst du wie Amy dich ansieht? Bist du schwul oder bemerkst du es nicht? Sie denkt sie wäre Ausschussware und könnte dir nicht das Wasser reichen!" Ich schrie den armen Kerl auf Serbisch an und er hob verwirrt die Augenbrauen.
Allerdings liess ich ihn nicht sprechen.
"Wenn du schwul bist dann stell das klar und sonst...keine Ahnung! Mach deine Augen auf! Sie denkt weil sie Indianerin ist und du Serbe... Ach! Geh reiten, ich könnte dich echt erwürgen!" Bellte ich und drehte mich um.
Zornig eilte ich zurück als ich ein Prickeln im Nacken spürte.
"Du bist sehr sexy, wenn du so sauer bist" raunte mir Bogdan ins Ohr und lachte düster.
"Weisst du was? Du kannst mich auch mal! Du findest echt alles witzig und du lauschst! Und du bist ein MANN! Sie ist verliebt und er ist...oh! Ihr nervt mich!" Ich stampfte weiter und Bogdan schwieg.
Etwas stimmte doch nicht mit mir!
Ich überlegte, wieso ich so sauer war aber Bogdan kam schon ins Wohnzimmer.
"Also bin ich schuld, dass sie seit Monaten Neven anhimmelt, weil ich ein Mann bin?" fragte er verwirrt und ich verdrehte die Augen.
"Du weisst es seit Monaten und sagst ihm nichts? Oder mir?" Ich musste die Stimme senken weil Lazar schlief. Ich trug ihn hoch und ging dann in die Dusche.
Männer!
"Nado moja, ich kann nicht Gedanken lesen. Was genau erwartest du von mir?" fragte er und sah mir zu, wie ich duschte.
"Bogdane! Geh raus, ich bin sauer auf alle Männer und weiss nicht wieso! Er sieht es nicht, du schon aber du sagst nichts, Dejan findet es amüsant wie du mit dem Kinderarzt...geh einfach raus!"
Ich konnte tatsächlich Knurren!
Mein Bogdan sah mich abschätzig an und grinste dann dumm.
"Ich mische mich nicht in das Leben von Anderen mein Engel. Neven hat das sicher nur falsch interpretiert und der Arzt..."
Ohhhh!
"Halt bitte, bitte die Klappe! Geh raus oder nein, ich gehe raus!"
Ich spinnte echt, ich war echt zickig!
Er lachte über meinen Ausbruch und baute sich vor mir auf.
Ich funkelte ihn böse an aber er liess mich nicht durch.
"Na klar, der Hulk baut sich vor der kleinen Frau auf!" Giftete ich und er grinste noch mehr.
Ich hatte so ein Bedürfnis ihn zu schlagen aber ich würde mir nur die Hand brechen!
"Mein Engel, du bist so heiss, wenn du rumzickst!" Raunte er und ich starrte ihn nur verstört an.
Nein, er spinnte, nicht ich!
"Lass das Handtuch fallen oder ich reisse es weg. Du hast die Wahl!" Meinte er nur grossspurig und ich schnaubte.
Das soll eine Wahl sein?!
"Das ist doch keine Wahl du, du, du Muskelprotz!" Leider verwirrte mich sein Lächeln und bestürzt bemerkte ich, dass ich ihn wollte.
Das konnte doch nicht normal sein!
"Muskelprotz, Idiot, Hulk und was noch?" Zählte er geduldig auf.
"Muskelprotziger, bestimmender, unsensibler, idioten Hulk!" Giftete ich weiter und er grinste teuflisch.
"Na dann!" sagte er nur und hob mich einfach neben das Waschbecken!
Dann küsste er mich so leidenschaftlich, dass ich irgendwie Sterne sah und nur noch brannte.
"Du solltest öfter sauer werden, mir gefällt das." Knurrte er und versenkte seinen Daumen zwischen meine feuchten Schamlippen.
Ich atmete nur noch abgehackt in seinen Mund, hörte wie er seine Jeans öffnete und dann ohne Zurückhaltung in mich glitt.
Überrascht hielt ich die Luft an und blinzelte angestrengt.
Doch er bewegte sich nicht, er drückte mich nur an sich und biss mir, grober als sonst, in die Brustwarzen.
Köstlicher Schmerz, fuhr es mir durch den Kopf und ich rieb mich wolllüstig an ihm.
Als er sich endlich bewegte, hielt er mich an den Hüften und ich klammerte mich mit den Beinen an ihn.
Dieses wunderbare Dehnen, dieses Feuer!
Meine Brüste wippten, meine Bauchmuskeln bebten und meine Schamlippen zitterten.
Ich legte den Kopf nach Hinten und spürte dann seine Hand an meinem Hals, er streichelte darüber und packte mich dann am Nacken.
"Nein, ich will dich ansehen!" Knurrte er nur und sah mir so dunkel in die Augen, dass ich sofort kam.
Dämon!
Ich brachte keinen normalen Laut heraus, so fest überraschte mich der Orgasmus aber er lächelte nur lüstern und stiess weiter heftig zu, bis ich fast das Bewusstsein verlor und vergass zu atmen.
Dann zuckte er in mir, schwoll noch mehr an und ich spürte seinen heissen Samen tief in mir.
Völlig benebelt klammerte ich mich an ihn, hörte seinen schnellen Atem und seinen kräftigen Herzschlag.
Mein Dämon umarmte mich fest, streichelte über meinen Rücken und küsste meine Schläfe.
"Bist du noch immer sauer?" Raunte er heiser.
"Was?" Ich kapierte nichts und wollte nur noch essen.
Er lachte rau und umarmte mich noch fester.
Irgendetwas stimmte nicht mit mir...



Hope Hoffnung NadaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt