Bogdan:
"Kleiner Bruder, jeder sagt ich wäre ein Psycho. Das stört mich nicht, nur beantworte mir eine Frage" er runzelte die Stirn und sah zu Neven, der tief in Gedanken, vor sich hin starrte.
"Welche Frage Sergej? Wieso bist du überhaupt SCHON WIEDER hier? Es ist Oktober, wir waren doch den ganzen August zusammen in Griechenland"
Familie war echt anstrengend und mein Bruder war schlimmer als jeder Hausgeist.
Bloody Mary hätte ich jetzt begrüsst, oder Freddy Krüger.
"Ich und meine Nina sind da, weil ich gerne Zeit mit meiner besten Schwägerin verbringe. Wieso bist du so beleidigend? Du magst es doch, wenn ich hier hin, also stell dich nicht so an. Aber zurück zu meiner Frage" er trank einen Schluck von seinem Whiskey "starre ich auch so dumm durch die Gegend wie Neven? Für mich sieht ER wie ein Psycho aus. Was starrt er denn an? Den Matsch?"
Ich musste einfach lachen, er war einmalig.
"Er macht sich anscheinend Sorgen oder Gedanken über Etwas. Er wird es uns schon mitteilen" sagte ich lachend.
Sergej sah mich abfällig an und schüttelte den Kopf.
"So behämmert sieht man also aus, wen man sich Sorgen macht? Tja, ich löse meine Probleme schnell, deshalb starre ich auch nicht so durch die Gegend."
Natürlich.
"Sergej, nicht jeder löst seine Probleme wie du. Menschen, normale Menschen, regeln das anders" versuchte ich ihm zu erklären, musste aber grinsen, als er nur die Augen verdrehte.
"Was bitte ist denn schon Normal? Und so wie du denkst, regle ich meine Probleme nicht mehr. Leider! Ich treibe meine Probleme in den Ruin und finde das sehr amüsant" er sah Neven wieder misstrauisch an "wer gibt seinem Kind nur den Namen Neven? Das heisst Unschuldig oder Ringelblume, kein guter Name für einen Mann" meinte er seufzend und ich lachte laut auf.
"Lach nicht. Wer will denn schon wie eine unschuldige Blume heissen? Was denken sich Eltern nur?"
Er verzog nur angewidert die Lippen.
"Sergej, du bist einmalig, ehrlich. Wieso fragst du ihn nicht einfach, was er hat?"
Sergej sah mich verdattert an.
"Wieso sollte ich? Mir doch egal" meinte er nur und sah mich an, als wären mir zwei Köpfe gewachsen.
"Das nennt sich Höflichkeit oder nett sein, du kannst es im Wörterbuch nachschlagen, grosser Bruder."
Mein Bruder prustete tatsächlich los und zeigte mir den Vogel.
"Bogi, sei doch mal ernst. Ich bin unhöflich und nett bin ich nur, naja, zu meiner Frau. Und natürlich zu Nada und den Kindern aber sonst...mir ist es doch egal, was Menschen für Probleme haben, solange diese Probleme mich nicht betreffen" er leerte sein Glas und schmiss es weg "ich bin was ich bin, mir ist egal wie mich andere sehen. Die Menschen die mir wichtig sind, kennen auch meine wenigen guten Seiten."
Ich starrte auf das Glas im Abfalleimer auf unserer Terrasse.
"Du hast das Glas tatsächlich in den Abfall geworfen" murmelte ich fast schon bewundernd.
"Ich habe sie gekauft, ich schmeisse sie auch weg. Was? Wieso siehst du mich jetzt so an?" er zuckte mit seinen Schultern, als wäre seine Verhalten ganz normal.
"Denkst jemals an die Umwelt oder soll die Sintflut nach dir kommen?"
"Bogi lass den Scheiss. Wir wissen zu was Menschen fähig sind. Die Welt wird nicht am fehlenden Recycling untergehen, sondern an der Kriegswut der Menschen" sagte er gelangweilt und im Stillen, musste ich ihm zustimmen. Menschen waren das grösste Übel, mein Bruder und ich waren der perfekte Beweis.
"Frag jetzt Neven was er hat" befahl ich ihm und er stöhnte nur genervt.
"Nevene mein fürsoglicher Bruder, zwingt mich dich zu fragen, weshalb du so vor dich hinstarrst? Sag mal, haben dir deine Eltern diesen albernen Namen gegeben oder dein Pate?"
Neven sah ihn verwirrt an und ich musste mich zusammen reissen, um nicht zu lachen.
"Du Sergej interessierst dich für meinen Gemütsstand?" fragte Neven zweifelnd.
"Nein kein Stück. Ich sagte doch, Bogi will, dass ich nett bin" er zuckte nur mit den Schultern und ich musste einfach lachen.
"Lass das Sergej, das ist gruselig. Das passt nicht zu dir und macht mich mir nervös" Neven blickte mich dann an und wurde wieder ernst.
"Amy's Exmann wurde wegen guter Führung entlassen. Sie weiss es noch nicht und bald kommt das Baby. Er hat ihr einen Brief geschrieben, er will meinen Jason sehen" sagte Neven zornig.
Ich nickte verstehend, Jason war für ihn sein Sohn und er liebte Amy.
"Deshalb machst du dir Sorgen? Meine Fresse was stimmt denn nicht mit dir? Knall ihn ab und gut ist" murmelte Sergej genervt.
"Ach ja Sergej? Dann würdest du das so machen, wenn Nina einen Exmann hätte?" Neven verdrehte genervt die Augen und setzte sich zu uns.
"Wenn meine Nina so einen Schläger als Exmann hätte, dann würde ich das tun. Wieso stellst du nur so dumme Fragen? Bist du nicht ein scheiss Genie?"
Er konnte wirklich nicht anders, dachte ich amüsiert.
"Ich töte nicht wahllos Menschen Sergej, das tut man nicht. Ich werde mit einem Anwalt reden" sagte Neven nachdenklich.
"Siehst du, weil du nicht einfach tötest, machst du dir auch Sorgen. Diese Probleme habe ich nicht" prahlte er schon fast.
Neven und ich schüttelten den Kopf.
"Kannst du überhaupt ruhig schlafen Sergej?" fragte Neven interessiert.
"Natürlich, mit meiner Nina auf meiner Brust. Ich habe keine Sorgen, deshalb schlafe ich auch so gut" meinte er nur ungerührt und brachte uns Beide zum Lachen.
Er konnte wirklich nicht anders!
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Hope Hoffnung Nada
RomanceKurze Info: vielleicht solltet ihr zuerst das andere Buch lesen. Es heisst: My Destiny In diesem Buch werden die Hauptcharaktere aus My Destiny, öfter vorkommen und Nina's Geschichte wird sich hier klären. !!!Achtung!!! In dieser Geschichte kommt de...