Er hatte mich nicht bedrängt und er hielt mich die ganze Nacht an sich gedrückt.
Mein Bogdan, dieser schöne Mann, liebte mich.
Mich!
Ich konnte es noch immer nicht fassen.
Seit mehr als einer Stunde lauschte ich auf seinen ruhigen Atem und irgendwie fühle ich mich... gesünder.
Konnte Liebe so etwas bewirken?
Konnte Liebe etwas Widerliches und Kaputtes heilen?
Oder war es Bogdan der mich Stück für Stück heilte?
Stirnrunzelnd dachte ich an seine Worte von gestern Abend.
Er würde mir seine Geschichte erzählen.
Dachte er ich könnte ihn nicht mehr Lieben wegen seiner Vergangenheit?
Wie könnte ich?
Mir war seit Wochen klar, dass er ein bewegtes Leben hinter sich hatte.
Mir war auch klar, dass er alles andere als Unschuldig war!
Er bewegte sich nicht wie ein Farmer, er hatte immer einen wachen Blick und er beherrschte sich abartig.
Seine Bewegungen passten auch nicht zu einem Mann von seiner Grösse, sie waren viel zu elegant und viel zu leise.
Ich hatte bemerkt, wie er in meiner Nähe absichtlich Geräusche machte. Wie er absichtlich seine Schritte schwerer machte um mich nicht zu erschrecken.
Ja, das tat er um mich nicht zu ängstigen was eigentlich komplett unnötig war.
Ich spürte ihn fast immer.
Ich wusste fast immer wenn er in der Nähe war, spürte seine Präsenz auch wenn ich ihn nicht sah und das war ein echtes Kunststück!
Er konnte so unauffällig sein, konnte sich fast unsichtbar machen und das imponierte mir sehr.
Bei seiner Grösse war das wie ein Zaubertrick und bei seinem Aussehen!
Doch nicht das zog mich an, obwohl er ein sehr schöner Mann war.
Alle Frauen, ob alt oder jung, starrten ihn hier an.
Einige sabberten fast, einige mit ängstlichem Blick aber alle waren fasziniert von ihm!
Und das lag nicht an seinem Aussehen, das lag an Bogdans Art.
Beim ersten Blick verkörperte er die Arroganz in Person und dann...dann staunte man einfach nur über seinen dunklen und intelligenten Blick.
Man musste nicht mit ihm reden um diese Intelligenz zu bemerken.
Es war offensichtlich.
Er hatte etwas Raubtierhaftes an sich.
Etwas, dass ihn schön und respekteinflössend wirken liess.
Ja, er war nicht nett im herkömmlichen Sinn.
Das war er ganz sicher nicht denn seine Arbeiter, naja, sie sahen ihn öfters ängstlich an, obwohl er nie schrie.
Ein Blick in seine so eisigen Augen reichte und sie hielten den Mund.
Das hatte ich oft beobachtet!
Er liess niemanden von ihnen richtig in meine Nähe.
Einer hatte es probiert.
Ein Cowboy wollte mich zum Essen einladen und ich wurde sehr nervös. Das war mir unangenehm gewesen, ich wollte nur bei Luna sein.
Doch bevor ich etwas sagen konnte, hatte ich Bogdans Nähe schon gespürt.
Bevor der Cowboy, Mike, ihn auch nur hörte oder sah, hatte ich meinen Kopf nach Rechts gedreht und einige Sekunden später, tauchte er hinter Mike auf.
Wie aus dem Nichts!
Mike hatte sich fast zu Tode erschrocken, er hatte ihn nicht gesehen und nicht gehört.
Bogdan sagte nur leise seinen Namen und lächelte ihn an.
Dieses Lächeln war so grausam gewesen, so furchteinflössend, das Mike erbleichte und dann einfach davon stolperte.
Mir machte dieses Lächeln keine Angst.
Nichts an ihm machte mir Angst!
Er verhielt sich so um mich zu beschützen.
Er beobachtete mich und ich spürte das, musste ihn gar nicht sehen.
Und ich fand es schön.
Wahrscheinlich hatte ich alle gesunden Hirnzellen verloren aber ich konnte frei atmen wenn er da war und ich seine Anwesenheit im Nacken spürte.
Es war verrückt aber es tat meiner Seele so gut.
Seine ganze Präsenz, sein ganzes Wesen strahlte eine ruhige Dominanz aus und das bemerkten alle.
Der Doc und seine Frau mochten ihn sehr doch auch sie sahen ihn manchmal misstrauisch an.
Sie wurden aus seinem Verhalten nicht schlau und das belustigte mich.
Es war klar, dass er krampfhaft eine Maske aufrecht erhielt.
Dass er krampfhaft ein normaler Farmer oder eher Rancher sein wollte und er machte das sehr gut.
Nur eben fiel mir das auf, denn ich trug seit Jahren eine Maske um den Schmutz in mir zu verbergen.
Nur bei ihm liess ich sie fallen.
Nur bei ihm verlor ich dieses kühle, professionelle Lächeln.
Waren das die Wurzeln die mich so zu ihm hinzogen?
Ich liebte seinen trockenen Humor, den nicht jeder Verstand.
Oder die Wenigsten!
Vielleicht war das einfach auch die Sprache.
Es tat so gut in meiner Muttersprache mit ihm zu reden und zu lachen.
So viele Wörter konnte man einfach nicht übersetzen, sie verloren an Bedeutung wenn man sie auf Englisch oder auf Deutsch sagte.
Du bist Mein...
Wenn man das auf Deutsch oder auf Englisch sagte, dann hörte es sich so chauvinistisch an. Als wäre ich ein Gegenstand aber in unserer Muttersprache...
Oh, es klang so anders!
Es bedeutete so viel und in diesen drei Wörtern, konnte man das Herz eines Menschen sehen.
Ob ich ihm gehörte?
Natürlich tat ich das.
Mein ganzes Wesen war auf ihn ausgerichtet.
Bewegte er sich neben mir, dann bewegte ich mich auch.
Verdrehte er die Augen dann wusste ich weshalb und lachte.
Ich hatte ihm gesagt, dass ich mich nicht ansehnlich fand.
Dass ich meinen Körper nicht mochte und er sah aus, als würde er gleich in Ohnmacht gefallen.
"Du weisst schon, dass das Blödsinn ist mein Engel? Vielleicht brauchst du ja eine Brille" hatte er trocken gesagt und mich wieder zum Lachen gebracht.

DU LIEST GERADE
Hope Hoffnung Nada
RomanceKurze Info: vielleicht solltet ihr zuerst das andere Buch lesen. Es heisst: My Destiny In diesem Buch werden die Hauptcharaktere aus My Destiny, öfter vorkommen und Nina's Geschichte wird sich hier klären. !!!Achtung!!! In dieser Geschichte kommt de...