Anfang August war Maja fast im fünften Monat der Schwangerschaft aber sie wurde die Übelkeit nicht los und bekam leichte Blutungen.
Dejan machte sich furchtbare Sorgen um sie.
"Ich werde dir jetzt täglich auf die Nerven gehen mein liebes Cousinchen! Du wirst mich nicht mehr los" verkündete ich grinsend.
Dejan lachte leise bei meinen Worten.
"Ich will dich gar nicht los werden. Ich will aus diesem Bett raus! Ich darf nur aufs Klo und wieder zurück, und das ganz sicher einen ganzen Monat. Ich werde durchdrehen" jammerte sie genervt.
"Das wird schon Majo. Es waren ja nur leichte Blutungen und sobald alles okay ist, darfst wieder herumwirbeln, wie du es gewohnt bist. Dieser Junge braucht etwas Ruhe, er ist nicht so ein Wirbelwind wie du." Um ehrlich zu sein, waren alle Kinder einfach nur toll.
Maja und Dejan waren wunderbare Eltern und das würde Baby Nummer 5 werden.
"Junge? Du denkst es wird ein Junge?" fragte Dejan schmunzelnd.
"Das habe ich im Gefühl. Bei Amy lag ich auch bei allen Mädchen richtig und jetzt wird es sicher ein Junge."
Maja runzelte die Stirn.
"Amy ist schwanger? Du bist echt gruselig Cousinchen. Weiss Amy, dass sie schwanger ist?"
Ich liebte Maja's Gesichtsausdrücke.
"Nein weiss sie nicht. Neven weiss es bestimmt."
"Du und Neven, ihr seid unheimlich Kumo. Wie die Geschwister bei der Adam's Family!" sagte er düster.
Maja und ich kugelten uns vor Lachen über seinen Vergleich, hörten fast das Telefon nicht und wischten uns die Tränen weg.
"Er hat nicht gerade unrecht Nado, ihr seid sehr unheimlich. Als wärst du in meiner Gebärmutter drinnen. Du solltest dir so eine Hotline einrichten und den Menschen ihre Zukunft vorhersagen" lachte sie laut.
"Ich kann das nur bei Schwangeren. Stell dir vor, ein Priester ruft an und ich sage ihm, er bekommt ein Mädchen" witzelte ich.
"Hör auf, ich kriege kaum noch Luft! Dejo hast du das gehört? Dejo, was ist los?" fragte Maja.
Dejan sah aus, als hätte er einen Geist gesehen. Seine sonst so natürliche Bräune, sah nun grün aus im Gesicht und seine Augen waren aufgerissen.
Er hielt den Telefonhörer in der Hand und starrte blind vor sich hin.
Langsam erhob ich mich und nahm Dejan den Hörer aus der Hand. Ich sah ihm kurz in die Augen und wusste es schon.
"Hallo?" flüsterte ich fast.
"Ich bin es Liebes" hörte ich Lazar's Stimme.
Er klang gebrochen, er klang so traurig bei diesen vier Worten, dass mir übel wurde.
"Was ist passiert schöner Mann?" fragte ich erstickt, obwohl ich es ahnte.
"Meine...Nina wurde...sie ist tot. Sie wurde vor der Haustüre erschossen, mitten ins Herz" sagte er so traurig, so kaputt und gebrochen, dass mir die Tränen aus den Augen schossen.
"Lazar es tut mir so leid" stammelte ich und kam mir wie der grösste Idiot auf der Welt vor.
"Danke Liebes. Ich weiss, dass Dejan unter Schock steht. Sag ihm er soll bei Maja und den Kindern bleiben. Das hier, so wie es jetzt ist, es wird eskalieren und dafür habe ich keine Kraft" sagte er kaum hörbar.
Ich nickte und weinte und schluchzte gleichzeitig.
"Bogdan und ich, wir kommen. Ich gehe ihn sofort suchen, wir kommen sofort Lazo. Wir kommen" stammelte ich.
"Das ist sehr lieb. Ich brauche Hilfe" sagte er unter Tränen und schluchzte auf.
Wenn Lazar sagte, dass er Hilfe brauchte, dann war er fast am Ende.
"Ich sage jetzt alles Dejan und suche meinen Bogdan okay? Dann machen wir uns auf den Weg. Lazo, ist das okay?" ich hatte keine Ahnung was ich da sagte, ich ratterte einfach etwas runter und fühlte mich beschissen.
Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es ihm ging.
"Das ist okay Liebes. Sergej, er...ich brauche Bogi hier. Sergej hat den Dobermann zuerst getötet, dann das Haus demoliert und jetzt..." er atmete schwer und konnte seine Stimme nicht kontrollieren, sie brach und er legte auf.
"Majo, Dejan steht wohl unter Schock. Nina ist tot, sie wurde erschossen. Sergej hat den Dobermann getötet und macht jetzt wohl einen grossen Blödsinn. Lazar braucht Bogi und sagte, ihr sollt hier bleiben weil es sonst eskalieren würde."
Ratterte ich runter und Maja wurde blass.
Ich rannte raus in die Hitze, rannte zu den Ställen und sah, wie mein Bogdan von einem Pferd stieg.
"BOGDANE!" schrie ich aus ganzer Kehle und er fuhr zu mir herum.
Seine Augen weiteten sich als er mein Gesicht sah und er rannte auf mich zu.
"Was ist? Wieso weinst du so? Was ist los?" knurrte er panisch und hielt mich an den Schultern fest.
Ich starrte ihn an und holte tief Luft.
"Lazar hat angerufen als ich bei Maja und Dejan war. Nina wurde vor der Haustüre erschossen, dann hat Sergej den Dobermann getötet, das Haus verwüstet und macht jetzt sicher etwas Dummes. Lazar sagte, Dejan soll bei Maja und den Kindern bleiben, denn so wie es jetzt ist würde es eskalieren aber er braucht dich. Er sagte er braucht Hilfe Bogdane" ratterte ich wieder runter und schluchzte.
Bogdan schloss die Augen, umarmte mich fest und sah mich dann wieder an.
"Wenn er das sagt, dann müssen wir los. Er bittet sonst nie um Hilfe" sagte er und trug mich einfach ins Haus.
Ich schmiss ein paar Sachen in eine Tasche, Bodan nahm unsere Pässe und die Kinder und wir eilten zu Neven.
Bogdan erklärte ihm alles.
"Bleibt bei uns im Haus und bitte, kümmert euch um Dejan und Maja" sagte er ernst und schon sassen wir im Wagen.
Ich starrte vor mich hin und all meine Gedanken brüllten durcheinander in meinem Kopf.
"Dejan wusste es, er wartete nur darauf" flüsterte ich dann.
Dejan fühlte sich jetzt furchtbar, das wusste ich.
Bogdan umklammerte schmerzhaft meine Hand, so dass ich zu ihm sah.
Er sah stur geradeaus, war aber gefasst und sein Blick kühl.
Dafür bewunderte ich ihn sehr.
"Wir alle warteten doch nur darauf Nado moja. Ich kann mir vorstellen was Sergej gerade tut. Lazar kann sich nicht spalten. Er kümmert sich bestimmt um die Beerdigung, um Sonja und die Kinder, er hat die Polizei am Hals, die ganzen Probleme von den Club's und dann ist da Sergej. Er braucht uns Nado moja" sagte er ruhig.
Ich nickte und atmete zittrig ein und aus.
"Was ist in diesem kleinen Etui Bogdane? Du hast nur die Pässe und das geholt" fragte ich leise.
Er schielte nur kurz zu mir rüber und sah wieder auf die Strasse.
"Du wirst es sehen" sagte er nur.
Im Flugzeug liess mich Bogdan keine Sekunde los, er drückte mich an sich, aber sonst schwiegen wir.
Ich schlief in seinen Armen ein und wünschte mir, dass das alles nur ein Alptraum war.

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Hope Hoffnung Nada
RomanceKurze Info: vielleicht solltet ihr zuerst das andere Buch lesen. Es heisst: My Destiny In diesem Buch werden die Hauptcharaktere aus My Destiny, öfter vorkommen und Nina's Geschichte wird sich hier klären. !!!Achtung!!! In dieser Geschichte kommt de...