"...ich dachte ich wäre in ihn verliebt. Er war zwei Jahre älter als ich und ging in die gleiche Berufsschule. Allerdings machte er irgendetwas mit Technik." Ich musste schlucken und meinen Mut wieder sammeln.
Ich wollte nicht, dass mein lieber Bogdan mich verabscheute aber ich musste es ihm erzählen.
Ich vertraute ihm bedingungslos und, ich musste es mir vor ein paar Tagen eingestechen, ich fühlte viel zu viel für ihn.
"Er war im letzten Jahr und ich im Zweiten. Er flirtete mit mir, schrieb mir Nachrichten und verbrachte die Mittagspausen mit mir. Meine Schulkameradinnen schwärmten die ganze Zeit von ihm und ich dachte wirklich, ich wäre verliebt. Doch das war ich nicht.
Das weiss ich jetzt.
Ich liess mich von seinem Aussehen blenden und genoss den Neid meiner Schulkameradinnen."
Ich war so eine Idiotin gewesen, war es immer noch!
Seufzend sah ich in Bogdans schöne Augen und schämte mich.
Er hörte mir nur zu, stellte keine Fragen.
Noch nicht...
"Ich fing an mit ihm auszugehen, stelllte ihn auch meinem Vater vor und war froh so einen netten Freund zu haben. Bis zu meinem Geburtstag war alles in Ordnung aber er drängte mich immer wieder mit ihm zu schlafen und das machte mir Angst. Ich war noch nicht bereit für diesen Schritt" erzählte ich leise weiter und hasste mich selbst nur noch mehr "Drei Wochen, vier Tage und sechs Stunden nach meinem 17 Geburtstag, wollte ich mich von ihm trennen. Er bedrängte mich andauernd, fasste mir vor all seinen Freunden an die Brüste und das ekelte mich an" ich räusperte mich und zündete mir noch eine Zigarette an, Bogdan tat das Gleiche und sah mich nur ruhig an.
"Ich verabredete mich um 18.00 Uhr mit ihm auf dem Parkplatz, ich wollte ungestört mit ihm Schluss machen. Doch dazu kam ich gar nicht richtig. Bevor ich alles gesagt hatte, schlug er mir so lange ins Gesicht, bis ich bewusstlos wurde.
Irgendwann wachte ich an ein Bett gefesselt auf und hatte höllische Schmerzen im Gesicht und dem Hinterkopf.
Da hörte ich auch Marcel's ekliges Lachen. Er war angetrunken, ich konnte den Alkohol riechen" Übelkeit breitete sich in mir aus aber ich zwang mich alles Bogdan zu erzählen "Er beschimpfte mich eine blöde Fotze zu sein und setzte sich auf meinen Bauch. Panisch zappelte ich unter ihm aber es brachte nichts! Ich sah nur auf einem Auge deutlich und erschrak fast zu Tode, als er ein Messer an meinen Hals setzte und den ersten Schnitt machte. Er genoss es, lachte mich aus, spuckte mir ins Gesicht und riss mir viele Haare aus. Als ihm irgendwann langweilig wurde, drehte er mich, prügelte auf mich ein, fesselte mich noch fester ans Bett und begann ein Muster auf meinem Rücken einzuritzen. Es tat so weh doch ich schrie nicht mehr. Ich hatte zu viel Angst. Dann drückte er ein paar Zigaretten auf meinem Nacken aus und sagte, das würde köstlich riechen" Angeekelt von den Erinnerungen, krampfte sich mein Magen zusammen "Dann schnitt er mir die Hose und die Unterhose vom Leib und da fing ich wieder an zu schreien..." ich atmete laut ein und aus, wischte mir die verdammten Tränen weg.
Meine Stimme wollte mir nicht gehorchen und ich schluckte mehrmals angestrengt.
"Hat er dich vergewaltigt mein Engel?" fragte mein Bogdan leise.
"Nicht...also nicht vaginal. Verstehst du?" durch meine Tränen sah ich wie sich sein Gesicht noch mehr verhärtete und er nickte langsam.
"Irgendwann liess er mich einfach liegen, sagte mein Arsch wäre nur dazu gemacht und lachte widerlich laut. Er löste die Fesseln und trat mir in den Bauch, so hart, dass ich auf dem Boden landete und das Bewusstsein verlor. Irgendwann, Stunden später, fand mich eine Prostituierte mit ihrem Freier. Erst später kapierte ich, dass es ein Zimmer im Bahnhofhotel war. Ich verdanke dieser Frau mein Leben!" Ja diese so nette Frau hatte sofort gehandelt!
"Sie rief die Polizei, den Krankenwagen und begleitete mich sogar ins Krankenhaus.
Ich musste, du weisst schon wo, mit fünf Stichen genäht werden. Die Narben auf meinem Rücken wurden von einem sehr guten Chirurg versorgt und auch die am Hals. Nur war mir das egal, alles war mir egal denn ich fühlte mich so schmutzig, so widerlich und wollte sterben.
Meinem armen Vater konnte ich nicht in die Augen sehen, ich schämte mich so." Die Erinnerung tat so weh! "Der Polizei musste ich aber alles erzählen, denn sie hatten genug DNA Spuren auf mir gesammelt. Danach ging der ganze Mist mit den Anwälten, der Anzeige und den neugierigen Blicken los. Ich tat alles was sie von mir wollten nur um endlich vergessen zu können aber...das ging nicht. Meine Träume, meine Ängste und diese Schuldgefühle verfolgten mich." Erzählte ich Tränenerstickt und zündete uns Beiden noch eine Zigarette an. "Als ich es nicht mehr aushielt und erfuhr, dass Marcel bis zur Verhandlung zu Hause bleiben durfte, legte ich mich in die heisse Badewanne und schnitt mir zuerst links und dann rechts in die Pulsadern. Ich wollte so gerne sterben Bogdan. Doch nicht mal das kriegte ich hin, denn mein armer Vater fand mich und ich landete im Krankenhaus. Ich hatte zwar viel Blut verloren aber ich lebte und ich verfluchte mich dafür!" Sagte ich irgendwie bitter "Tja, dann kam ich auf die Psychostation, hörte mir den ganzen Blödsinn von den Psychiatern an und bekam Antidepressiva."
Meine Stimme wurde ganz leise, ich war weit weg.
"Als mein Vater mich nach drei Wochen abholte, um mich nach Hause zu bringen, hörte ich plötzlich beim Ausgang Marcel's Stimme und dann einen lauten Knall.
Ich sah sehr viel Blut auf mir aber...es" ich weinte laut schluchzend "es war nicht mein Blut. Es war das Blut meines Vaters! Er hatte sich irgendwie vor mich gestellt." Das tat so weh, diese Erinnerung tat so wahnsinnig weh!
"Marcel wurde verhaftet und dann Psychiatrisch untersucht. Bis die verdammte Verhandlung begann, war ich fast fertig mit meiner Ausbildung. Ich büffelte wie eine Wahnsinnige, ignorierte die neugierigen Blicke, nur um so schnell wie möglich aus München zu verschwinden. Leider wurde bei Marcel Schizophrenie diagnostiziert. Er bekam acht Jahre aber nicht in einem richtigen Gefängnis. Er ist irgendwo in einer Psychiatrischen Anstalt für Kriminelle und wird dort behandelt. Während diese unnütze Verhandlung lief, änderte ich meinen Nachnamen und bekam endlich die Green Card. Ich hatte absichtlich diesen Ort hier gewählt. Weit weg, weit Oben über 2000 Meter und viel Schnee.
Ich wollte nicht gefunden werden, ich wollte nur weg. So kam ich zum Doc, er stellte mich sofort ein und ich hatte wieder ein Leben aber das verdiene ich nicht Bogdane! Mein Vater, mein so lieber Vater, ist wegen mir gestorben. Ich bin an allem Schuld Bogdane!" jaulte ich nun wie ein verletztes Tier und wiegte mich vor und zurück.
Zum ersten Mal, das alles einem wichtigen Menschen zu erzählen, tat abartig weh.
Ich spürte wie Bogdan mich in seine Arme nahm, mich zum Sofa trug und mich auf seinen Schoss setzte.
Er umarmte mich fest, streichelte meine Wange und küsste meine Schläfe.
"Nichts davon ist deine Schuld mein Engel. Hörst du? Nichts! Du warst nicht mal 17 Nado moja (meine Hoffnung), woher hättest du wissen sollen was dieser Mistkerl plante? Er hat das getan, nicht du. Er hat dich auf eine ekelhafte Weise vergewaltigt, er hat dich zum Selbstmord verleitet und er hat auf deinen Vater geschossen! Das war er, nicht du. Du warst nur am Ende deiner Kraft und wolltest dir das Leben nehmen aber für all das, ist nur dieses Drecksschwein verantwortlich. Du hast nichts getan mein Engel."
Konnte das sein?
Hatte dieser wunderbare Mann recht?
"Wie kannst du mich Engel nennen und mich umarmen nach dieser Geschichte? Ich bin so widerlich, wieso ekelt dich das nicht?" fragte ich atemlos und drückte mein Gesicht an seinen Hals.
Er roch so gut und sein Duft beruhigte mich.
"Sieh mich an, bitte sieh mich an meine Schöne."
Meine Schöne?
Wieso war er nur so lieb zu mir?
"Wie könnte ich mich vor dir ekeln? Du bist sehr mutig mein Engel und du lebst seit Jahren mit dieser Geschichte und deinen Schuldgefühlen. Du bist unglaublich stark und dafür bewundere ich dich. Nichts an dir ist abstossend, nichts an dir ist eklig. Bitte glaub mir das, bitte!"
Er sah mich so liebevoll und zärtlich an, dass ich ihm fast schon glaubte.
Ich nickte leicht und erhob mich sehr ungeschickt.
"Ich muss...ich brauche eine Dusche Bogdan. Wenn du dann nicht mehr da bist, dann verstehe ich das" sagte ich traurig und rannte fast unter die Dusche.
Ich schrubbte meine Haut bis sie knallrot war, trocknete mich ab und wickelte meine Haare in ein Handtuch.
Ich zog einen normalen Pyjama an mit kurzen Hosen und machte mich ängstlich auf den Weg in mein Schlafzimmer.
Und er war da!
Er lag in meinem, etwas zu kleinen Bett für ihn, und lächelte mich an.
Er sah so schön aus.
Seine tiefbraune Haut und seine schwarzen Haare waren ein wunderschöner Kontrast zu seinen so schönen blauen Augen.
Sein Schlafshirt war Ärmellos und weiss.
Seine Arme strotzten vor Kraft und mein Herz zog sich vor Liebe zu ihm zusammen.
"Du bist hier?" fragte ich gerührt und glücklich.
Ja, er machte mich glücklich.
"Ich gehe nirgendwo hin mein Engel" sagte er mit seiner rauen und tiefen Stimme und ich beschloss komplett ehrlich zu ihm zu sein.
"Ich muss dir noch etwas sagen Bogdan. Also zwei Sachen eigentlich" murmlete ich müde und sah verunsichert und erschöpft zu ihm.
"Du kannst mir alles sagen Nado moja" raunte er leise und sah mich einfach nur an.
"Das erste ist, ich habe noch nie mit einem Mann richtigen Sex gehabt" sagte ich beschämt. Wieso ich ausgerechnet das zuerst sagte, wusste ich nicht.
"Das weiss ich schon lange! Und was ist das Zweite?"
Oh!
Er fand das nicht komisch?
"Ich...ich liebe dich. Ich möchte dich nicht damit belasten oder dich erschrecken. Es ist einfach so. Ich habe es vor ein paar Tagen erst kapiert aber ich liebe dich, seit ich in der Praxis in dich reingeprallt bin. Ich wollte nur, dass du das weisst. Ich will keine Geheimnisse vor dir haben und ich verstehe, dass ich zu jung für dich bin aber ich denke, du solltest es wissen..." langsam stand er auf und kam mit bedächtigen Schritten auf mich zu. Er nahm mein Gesicht in seine grossen Hände und streichelte meine linke Wange.
Ich sah ihn so gerne an!
Die kleinen Falten um seinen Mund und um die Augen wenn er lächelte, brachten mein Herz zum Schmelzen.
"Sag das nochmal. Bitte sag es nochmal und sieh mir dabei in die Augen!" bat er flehend und verwirrte mich damit.
"Ich liebe dich Bogdan seit dem Tag in der Praxis..." er strahlte mich so schön an, dass ich vergass, was ich sagen wollte.
Er warf das Handtuch auf den Boden und fuhr mit seinen Fingern in meine noch nassen Locken.
"Ich werde dich jetzt küssen, ich muss! Ich warte seit zwei Monaten darauf" Raunte er leidenschaftlich und hob mich einfach hoch.
Automatisch schlang ich meine Beine um ihm und sah ihn überrascht an.
Seit zwei Monaten wartet er auf einen Kuss von mir?
Er hielt mich in seinen starken Armen während ich mich an ihn klammerte und langsam streifte er mit seinen Lippen die Meinen.
Ich klammerte mich noch fester an ihn und spürte dann seine weichen Lippen auf meinen, spürte seine Zunge an meiner Unterlippe und erbebte als er mich endlich richtig küsste.
Er schmeckte so gut und er roch so gut.
Mein Herz brannte unter dem Kuss und ich schmolz in seinen Armen dahin.
Bogdan zu küssen war wie ein Rausch!
Ich bemerkte wie er sich mit mir auf das Bett setzte aber er liess mich nicht los.
Er drückte mich noch fester an sich und verschlang meinen Mund, vergrub seine Finger in meinen Haaren und liess mich am ganzen Körper erbeben.
Es war ein so herrliches Gefühl!
Mit meiner ganzen Seele vertraute ich diesem Mann.
Ich liebte ihn so sehr.
Er verabscheute mich nicht, er fand mich nicht abstossend.
Konnte das sein?
Er küsste mich leidenschaftlich, umarmte mich wieder fest und ich genoss seine Hände auf meinem Körper.
Er hatte all die Narben gesehen, er hatte alles gehört und doch verschlang er mich hier!
Nie wurde ich so geküsst.
Ich dachte immer, so etwas gibt es nicht aber es gab es.
Mein Bogdan, dieser Riese mit dem guten Herz, küsste mich und streichelte mich als wäre ich etwas Besonderes.
Etwas Schönes.Sachte löste er seine Lippen von meinen und sah mir...irgendwie hungrig in die Augen.
Ich konnte Blicke nicht besonders gut deuten...
"Am 15. Mai habe ich mein Herz an den wundervollsten Menschen verloren und das macht mich sehr glücklich. Ich liebe dich mein Engel, so sehr, dass es weh tut! Ich werde alles und jeden umbringen der es wagt dich auch nur böse anzusehen. Du bist Mein! Mein Leben, alles was ich mir jemals gewünscht habe."
Seine Worte erschütterten mich bis ins Mark.
Er liebte mich?
Er würde für mich töten?
Tränen stahlen sich aus meinen Augenwinkeln als ich in seine so schönen blauen Augen sah.
"Das meinst du ernst oder? Das ist dein voller Ernst Bogdan?"
Er streichelte mit seinem Daumen über meine Unterlippe, über meinen Wangenknochen, meine Augenbraue und nickte dann.
"Ja ist es mein Engel. Niemand wird dir je wieder weh tun. Ich bin kein guter Mensch, ich bin eigentlich sehr schlecht aber dich und nur dich liebe ich. Du gehörst mir, für immer!"
Ich schmolz bei diesen Worten innerlich.
"Du bist nicht schlecht. Du bist mein Bogdan, von Gott mir gegeben und ich liebe dich mit meinem ganzen Wesen und meiner Seele" flüsterte ich und streichelte über die lange Narbe an seinem rechten Arm.
Diese Narbe, dieser Tag als er in die Praxis kam, hatte mein Leben wieder lebenswert gemacht.
"Morgen werde ich dir meine Geschichte erzählen und dann entscheide, ob du mich auch weiterhin lieben kannst" sagte er leise und etwas traurig.
Ob ich ihn lieben kann?
Ohne die Liebe zu ihm wollte ich nicht mehr leben.
So zärtlich wie ich konnte sah ich in sein schönes Gesicht, streichelte über die Falten an seinen Mundwinkeln und küsste ihn dann so innig wie ich nur konnte.
"Egal was du für eine Geschichte hast, egal was du getan hast, ich liebe dich. Ohne dich kann ich nicht mehr Leben. Du bist mein Retter" sagte ich eindringlich und küsste ihn wieder.
Sein Geschmack machte mich süchtig!
Ich wollte nur bei ihm sein, alles andere war unwichtig.
Vorsichtig löste er sich von mir und legte sich mit mir hin.
"Du bist meine Hoffnung und mein Engel" sagte er rau und zog mich fest an seine so starke Brust.
Er knipste das Licht aus und nur das kleine Teelicht erhellte das Zimmer.
So fest ich konnte kuschelte ich mich an ihn und küsste ihn einfach weiter bis ich etwas Hartes und Grosses an meinem Bauch spürte.
Oh!
Natürlich, das erregte ihn.
Ich war so bescheuert!
"Nein, hör nicht auf. Ich werde dich nie zu etwas zwingen, ich werde erst dann mit dir schlafen wenn du es willst aber jetzt, will ich dich einfach nur küssen und in meinen Armen halten mein Engel" seine raue Stimme und sein Geruch benebelten mich und ich legte mich auf den Rücken, lächelte ihn nur liebevoll an als er sich über mich beugte und mir forschend ins Gesicht sah.
"Das weiss ich mein Herz. Nie würdest du mir weh tun. Ich bin noch nicht soweit aber ich will deine Küsse spüren und ich liebe deine Hände und deine Arme!
Ich habe keine Angst vor dir mein Bogdan, hatte ich nie.
Ich liebe dich."
Zärtlichkeit breitete sich auf seinem ganzen Gesicht aus und er küsste mich sanft, liebevoll und schlang seine langen und starken Arme um mich.
Ich zerfiel im Millionen Stücke, schwebte vor Glück und fragte mich, womit ich diesen Mann verdient hatte?
Er war Mein!
Ich wollte ihn, nur ihn, für immer.

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Hope Hoffnung Nada
RomanceKurze Info: vielleicht solltet ihr zuerst das andere Buch lesen. Es heisst: My Destiny In diesem Buch werden die Hauptcharaktere aus My Destiny, öfter vorkommen und Nina's Geschichte wird sich hier klären. !!!Achtung!!! In dieser Geschichte kommt de...