In meinen Tagträumen versunken, stand ich vor meinem Kleiderschrank und sah nichts.
Ich seufzte nur glücklich und wusste nicht was ich tun wollte.
Etwas mit packen.
Aber laut meinem Mann bräuchte ich nichts, er würde die Flitterwochen, IRGENDWO, mit mir im Bett verbringen.
Wie hätte ich da widersprechen können?
Mein Kopf war voll von ihm!
Die Stimmen von Unten, das Tageslicht, das Wetter...
Nichts nahm ich richtig wahr.
Lächelnd liess ich mich aufs Bett fallen und vergrub mein Gesicht in Bogdans Kissen.
Süchtig, ja ich war süchtig nach seinem Geruch!
Er war gerade ein paar Minuten nicht bei mir und schon fehlte er mir.
Ich konnte meine Gefühle und Gedanken nicht beschreiben aber am liebsten hätte ich vor Glück geschrien!
So fühlte es sich an.
Verträumt sah ich mir meinen Ehering richtig an und seufzte wieder.
Er sah sehr schön aus, passte perfekt zu meinem Verlobungsring.
Die tiefschwarzen Diamanten wechselten sich mit den Weissen ab und blendeten mich.
Bogdan's Ring sah auch so aus, nur war Seiner breiter, männlicher und hatte nur in der Mitte einen weissen Diamant. Sonst waren es nur schwarze Diamanten.
Symbolik lag ihm und ich dachte an seine Worte zurück.
"Der reine Diamant in der Mitte bist du, du erhellst das Dunkle in mir. Du bist mein Mittelpunkt"
Mein Mann brachte mich zum Schmelzen, ich zerging vor Liebe zu ihm.
"Nada, entschuldige bitte die Störung aber ich glaube, du solltest runter kommen."
Nina stand in der Tür und sah mich besorgt an.
Ich blinzelte kurz und folgte ihr dann nach Unten.
Sie sah sehr besorgt aus und knetete ihre Finger.
Was war nur los?
"Habe ich das richtig verstanden Sergej, ihr wart gestern noch feiern, dann hast du ein Wettschiessen, gegen den grössten Alkoholiker gewonnen den es gibt, und dabei hat er seine Bar an dich verloren?"
Mein Bogdan zählte das monoton auf und sah seinen Bruder ruhig an.
"Gegen einen Alkoholiker, der drei Alkoholiker Söhne hat und die dich dann angegriffen haben und einer hat Nina betatscht? Dann hast du ihnen die Fresse poliert, musstest kurz zum Sheriff, warst beim Doc damit er dir einen Messerstich versorgt und denkst jetzt, es könnte Probleme geben. Habe ich etwas ausgelassen?"
Bogdan klang sehr ruhig aber ich wusste, er war sauer.
"Du hast nichts ausgelassen Bogi. Dejan war auch dabei, er hat mit einer Frau getanzt und holte kurz Zigaretten als der ganze Mist losging" sagte Sergej mit müder Stimme und rieb sich über das Gesicht.
"Wieso genau hast du bei diesem Wettschiessen mitgemacht?" fragte mein Mann seinen Bruder und Sergej sah ihn grinsend an.
"Ich wollte sehen, ob ich noch in Übung bin. Ich will seine Bar nicht, er hat gewettet und verloren, aber ich will diese Bar doch nicht. Es war einfach nur als Spass gedacht aber seine Söhne...die sind echte Idioten! Einer von ihnen sah aus, als wäre er auf Extasy" murmelte Sergej nachdenklich.
"Dann sind sie nicht nur Alkis, sondern auch Junkies. Gut zu wissen" sagte Bogdan ruhig, stand auf und sah Sergej weiter an.
Und dann explodierte er und zum ersten Mal hörte ich ihn brüllen!
Nina und ich zuckten erschrocken zusammen.
"WAS ZUM TEUFEL HAST DU DIR DABEI GEDACHT DU IDIOT? WIR LEBEN IN EINER VERFICKTEN KLEINSTADT, ALLE KENNEN UNS HIER UND GESTERN WAR UNSERE HOCHZEIT! WIESO MUSSTEST DU IN DIE NACHBARSTADT, 50 MEILEN WEITER, UND SO EINEN SCHEISS VERANSTALTEN SERGEJ?"
Seine Sehnen am Hals wurden deutlich sichtbar und er ballte die Fäuste.
Sein Hals war knallrot!
"Wir haben uns gar nichts dabei gedacht, ehrlich. Wir wollten nur in einen Club und etwas Spass haben" meldete sich Nina mit ruhiger Stimme und mein Mann verdrehte die Augen.
"Nina, bei allem Respekt, aber ich will hier meinen Frieden mit meiner Frau haben. Konnte der Club nicht warten? Musste es nach unserer Hochzeit sein? Eigentlich sollten Nada und ich jetzt in unserem Flugzeug sitzen, uns auf unseren 5 Sterne Bungalow auf Kuba freuen und Flitterwochen haben" sagte mein Mann ruhig an Nina gerichtet.
"Das weiss ich und das tut mir leid. Bei eurer Hochzeit kamen nur all die Erinnerungen wieder hoch und wir wollten noch etwas ausgelassen feiern. Das ist auf meinen Mist gewachsen und das tut mir sehr leid."
Nina fühlte sich schlecht, das sah man ihrem Gesicht an.
"Bruder das war saudämlich von mir und dafür entschuldige ich mich" sagte Sergej ernst.
"Du hast zwei Clubs, du bist fünf Jahre älter als ich und ausgerechnet jetzt, benimmst du dich wie ein schwanzgesteuerter Teenie? Was zum Teufel ist mit dir los? Ich weiss nicht genug über diese Leute, nur dass sie ein Suchtverhalten haben. Scheisse!" Mein Bogdan war sehr zornig, er kochte innerlich.
Und ich verstand ihn sehr gut.
Ich verschränkte meine Finger mit seinen und sah ihn ernst an.
"Fragen wir doch den Doc mein Mann. Seine Eltern leben dort, er wird sicher was wissen. Du kennst ihn doch."
Mein Bogdan streichelte über mein Muttermal und lächelte leicht.
"Ich habe unseren Doc schon angerufen, er kommt nachher. Lazar ist bei Sonja und den Kindern, er hat keine Zeit um Sergej's Schwachsinn auszubügeln!" knurrte er und sah wieder zornig zu seinem Bruder.
"Das macht doch nichts. Das hat er nicht böse gemeint mein Mann. Sie waren ausgelassen und haben einmal im Leben nicht nachgedacht. Das wird schon, allerdings...sei nicht böse lieber Schwager aber das nächste Mal musst du deinen Babysitter mitbringen! Ohne unseren esssüchtigen Lazar, triffst du etwas unkluge Entscheidungen."
Ich grinste ihn an und hörte Nina's Quieken. Sie versuchte nicht zu lachen und Sergej knallte seinen Kopf auf den Tisch und knurrte.
"Da hast du recht Nado moja, er ist 38 und braucht seine Nanny Lazar" Kommentierte mein Bogdan trocken und Nina lachte nun laut, setzte sich auf Sergej's Schoss und küsste ihn innig.
"Dušo moja, du willst mir nie etwas abschlagen, das weiss ich. Aber wenn ich betrunken bin, solltest du dir das noch mal überlegen. Bogi, was war das für Schnaps gestern? Der ist ja mörderisch!" Nina rieb sich die Schläfen und liess sich von einem lachenden Sergej umarmen.
"Das liegt nicht am Schnaps liebe Schwägerin, du kannst nicht trinken und solltest es nie mit Lazar's Bruder machen. Oder mit Lazar! So landest du im Saufkoma! Frag Sergej, er hat Erfahrung damit. Was meinst du, wieso essen die Zwei andauernd? Lazar ist nie betrunken, sein kleiner Bruder auch nicht. Die können einen ganzen Schnapsladen leeren, meine Fresse sie sind hoch Oben in Zlatibor aufgewachsen. Du hast fast drei Jahre in Kanada mit Lazar gelebt, du hast doch gesehen was er alles kann. Übrigens hat er mir beigebracht, wie man so einen Aprikosenschnaps brennt" Sagte mein schöner Mann teuflisch grinsend und Sergej lachte düster.
Ich hatte nie besonders Lust auf Alkohol gehabt aber dieser Schnaps war herrlich!
Es war, als würde man einen reifen Pfirsich in Mund haben bevor sich dann eine angenehme Hitze im Magen ausbreitete.
Nina verdrehte die Augen und murmelte etwas unverständliches.
"Bogi weisst du noch, wie er uns in den Fluss geworfen hat als wir betrunken alles vollgereiert haben? Ich war 20 und du 15, glaube ich." Lachte Sergej und schüttelte den Kopf.
"Natürlich weiss ich das noch, es war Februar du Depp und mir sind die Eier fast abgefroren!" sagte mein Bogdan abfällig und sah mich dann belustigt.
"Lazar sollte man nicht wütend machen Nado moja. Wenn er ausrastet, tja dann, hat niemand eine Chance gegen ihn. Er ist die Ruhe selbst aber wenn er mal ausrastet..." Bogdan wackelte mit dem Kopf und knurrte "er hat uns als Schwachsinnige bezeichnet, uns in den eiskalten Fluss geworfen und uns Beide mit seiner Faust fast ins Koma geprügelt. Wir waren echt ausser Kontrolle und benahmen uns wie die Teufel!" erzählte er grinsend und ich hob skeptisch meine Augenbrauen.
Das fanden die Zwei witzig?
"Liebe Schwägerin wäre Lazar nicht gewesen, dann wären wir schon lange an einer Alkoholvergiftung gestorben! Er sagte: ihr Zwei seit die grösste Schande für erwachsene Männer! Richtige Männer sind nicht betrunken und wissen wie man trinkt, ohne die halbe Stadt zu zerstören! Ihr könnt vielleicht töten aber ich habt kein Benehmen, keinen funken Anstand und seit einfach nur peinlich. Das werdet ihr lernen, so wahr ich hier stehe!" erzählte Sergej und wurde von Bogdan unterbrochen.
"So behandelt man Frauen nicht ihr kleinen Pisser! Frauen sind etwas weiches und schönes, ob für eine Nacht oder für das ganze Leben, man verhält sich anständig, behandelt sie gut und trägt sie auf Händen! Das werdet ihr lernen, ihr werdet lernen wie man nicht ein scheiss Alkoholiker wird und ihr werdet richtige Umgangsformen lernen oder ich ertränke euch kleine Wichser in diesem Fluss! Dämliche Kinder!" beendete Bogdan den Satz mit weicher Stimme.
Da begriff ich!
Alles was Milan ihnen angetan hatte, hatte Lazar versucht ihnen auszutreiben.
Lazar hatte sie erzogen, wenn man es so sah.
Er brachte ihnen also bei wie man sich benimmt, wie man kein Monster ist und was Menschlichkeit ist.
Lazar war ein Beschützer.
Ein schöner Offizier der die richtigen Werte kannte, ein Mann der Frauen wie eine kostbare Blume behandelt und er sprühte vor Charme.
So war er und so war auch sein Bruder.
Lazar hatte nie seine Menschlichkeit verloren und sie Sergej und Bogdan auch eingetrichtert, so war das.
"Man schlägt Frauen nicht du Arschloch Sergej, man tut ihnen nicht weh. Das hast du vielleicht von deinem verschissenen Onkel gelernt aber das wird nie wieder geschehen. Frauen sind etwas Kostbares du Idiot! Sie sind unsere Schwestern, unsere Mütter und müssen mit Achtung behandelt werden, sie sind nicht dein Boxsack. Frauen schenken uns Kinder, sie sind der Grund, weshalb es Liebe auf dieser Welt gibt. Solltet ihr euch noch einmal so benehmen, werde ich euch töten. Ein Mann der eine Frau schlägt, verdient es nicht zu leben. Ein Mann ist kein Mann wenn er das nötig hat. Habt ihr mich verstanden? Oder muss ich euch jetzt umbringen?" sagte Sergej ruhig.
Kurz war es still und dann seufzten Nina und ich verträumt.
Deshalb war Bogdan so liebevoll mir gegenüber, Lazar hatte es den Beiden beigebracht.
Neben all dem Tod und der Grausamkeit, hatte er es irgendwie geschafft, ihnen Liebe und Menschlichkeit beizubringen.
"Er ist nicht mal hier und sie schmelzen nur beim Gedanken an ihn" sagte Bogdan trocken und Sergej lachte leise.
"Das kann ich verstehen mein Bruder. Was wäre aus uns geworden ohne ihn? Ein zweiter Milan! Er behandelt uns doch noch immer wie Kinder, er lässt uns beim Training gewinnen, er hat sich einen Zahn von mir ausschlagen lassen aus Schuldgefühlen. Er ist ein verdammter Heiliger und Dejan ist genauso. Du hättest die Frauen gestern Abend sehen sollen...heilige Scheisse, als hätte ich Lazar vor mir gehabt nur in einer jüngeren Version" lachte Sergej laut "als die Schlägerei anfing hat er Nina und zwei Andere raus gebracht, sie angelächelt, ihnen die Wangen gestreichelt und sie gebeten zu warten. Dann ist wieder rein gekommen, hat den grössten der Bruder aus dem Fenster geworfen und ihm ruhig gesagt, so verhalte man sich im Anwedenheit von Damen nicht." Mein Bogdan prustete los und küsste meinen Scheitel.
"Die zwei Lady's, Schwestern, sind geschmolzen und er hat sie dann nach Hause gebracht." Sergej grinste lüstern und Nina kicherte.
Kein Wunder hatte Dejan so viel Spass, dachte ich belustigt.
Lazar war ein guter Lehrer gewesen!
"Scheisse er wird die halbe Stadt schwängern!" sagte Bogdan düster und ich lachte laut auf.
"Bitte nicht! Mir reicht schon Lazar!" Grollte Sergej und ich schüttelte nur den Kopf.
"Das wird er nicht, das kann ich mir nicht vorstellen. Lazar hat grossartige Arbeit bei euch geleistet, jetzt stellt euch vor, ihr hättet bei ihm und seinen Eltern aufwachsen können. Nein, Dejan wird keine Frau ins Unglück stürzen" sagte ich überzeugt und Nina nickte eifrig.
"Sie hat recht, hört auf so zu denken! Du weisst wie Lazar ist, du weisst wie Dejan ist. Lazar hat es nie zugelassen, dass sein Bruder auf die Schiefe Bahn gerät. Naja, ihr Vater auch nicht. Diese Werte, die sie haben, dieser Anstand, das kommt aus dem Elternhaus mein Held. Du siehst doch jeden Tag wie Nikola sich Danijela gegenüber verhält. Sie wird nie von den Jungs gehänselt, nie wird sie an den Haaren gezogen, nie streiten sie mit ihr. Das ist Lazar zu verdanken! Er schreit Frauen nicht an, er ist..." Nina suchte die richtigen Worte und blinzelte angestrengt.
"Er ist der liebevollste Mann auf Erden, der Charmanteste und er beschützt alles was er liebt. So ist Dejan auch. Nie würden sie sich an einem Schwächeren vergreifen, das ist Ehrlos" Beendete ich ihren Satz und sie lächelte zärtlich.
"Toll! Unser heiliger Lazar ist in allen Köpfen!" grollte Sergej und verdrehte die Augen.
"Ach hör doch auf Sergej. Er ist ein wundervoller Mann, ein Bild von einem Mann und hat euch doch so geformt, dass ihr liebevoll mit uns umgeht. Tut mir leid aber einen betrunkenen Schläger will keine Frau! Frauen wollen doch beschützt und geliebt werden, sie wollen sich sicher fühlen an der Seite eines Mannes, das ist doch natürlich. Als Nina schwanger flüchten musste, hat er sofort gehandelt. All seine eigenen Bedürfnisse und Emotionen hat er auf die Seite geschoben und sie in Sicherheit gebracht. Ihr solltet Gott dankbar sein für so einen, naja, Ersatzvater oder Bruder!" schimpfte ich ihn aus.
"Und woher weisst du das alles kleine Schwägerin?" fragte Sergej neugierig.
"Von Dejan natürlich. Lazar gab ihm die Erlaubnis es mir zu erzählen. Dejan kam letzte Woche zu uns, rühmte mein Butterbrot und wollte MEINE Erlaubnis, das kleine Haus abzureissen und ein Grösseres zu bauen. Ihm gefällt es hier, es erinnert ihn alles an Zlatibor und er will hier sesshaft werden. Er hat den Supermarkt gekauft, die Bar in der Stadt ist ab nächste Woche auch seine und das Berghotel auch. Wusstet ihr das nicht? Tja, vielleicht solltet ihr weniger boxen und dafür mehr reden" sagte ich nüchtern und schüttelte den Kopf während Nina lachte.
"Sergej denkst du, du hättest Nina in die Finger bekommen wäre Lazar an ihr interessiert gewesen?" fragte ich ihn ungläubig.
Er legte den Kopf schief und lächelte mich an.
"Wahrscheinlich nicht" sagte er ehrlich und Bogdan nickte.
"Versteht ihr das denn nicht? Ihn zieht das Verletzte an, er ist ein Beschützer! So ist Dejan auch, das wurde ihnen im Elternhaus beigebracht. Sie respektieren alle und beschützen das was ihnen gehört. So war mein Vater auch. Wer hat euch denn beigebracht, dass man so mit Frauen umgeht und sie nicht betrügt und belügt? Ganz sicher nicht dieses Monster Milan! Seid dankbar, sehr dankbar für so ein Vorbild. Ich bin es und Nina auch. Ohne Lazar wärt ihr nämlich wie Milan, wenn nicht sogar schlimmer. Ich will nie wieder, solange ich lebe, einen dummen Spruch über ihn oder Dejan hören. Verstanden? Das sind anständige Männer, verdammt sie sind Helden! So sehe ich sie und ich werde mit Freude Stundenlang in der Küche stehen, den ganzen Tag kochen, für sie wenn es sein muss! Sie lieben Essen, lieben das Leben und Lazar kann nicht mal ohne seine Frau einschlafen." Irgendwie wurde ich sauer und wusste nicht wieso.
"Sie hat recht, das wird aufhören Sergej! Sieh doch was passiert wenn Lazar einmal nicht bei dir ist. Dejan war gestern nur kurz Zigaretten holen und schon brach das Chaos aus. Lazar ist ein Held, das weisst du. Er hat zwei Orden nach dem Krieg bekommen für sein heldenhaftes Verhalten und einen davon hat er dir geschenkt, weil du ihm das Leben gerettet hast. Er hat 10 Jahre seine Schuld bei dir abgetragen und sich in diesen Dreck mit Milan reinziehen lassen. Aber wusstest du, dass er zuerst die Erlaubnis von seinem Vater und Grossvater eingeholt hat? Wusstest du das er jedes Mal, wenn er mal wieder dein Chaos beseitigen muss, um Vergebung betet? Dass er in die Kirche geht, um für deine Seele und um Vegebung zu beten?" Nina's Gesicht wurde knallrot, sie war auch sauer.
Sergej erbleichte und sah in Bogdan's überrumpeltes Gesicht.
"Er hat was?" fragte Sergej leise und schluckte hörbar.
"Ja! Sein Vater und sein Grossvater haben sich alles angehört und ihm dann nur gesagt RETTE DEN JUNGEN, SONST IST ER VERLOREN. EGAL WAS DU TUN MUSST, RETTE SEINE SEELE. DAS WIRD GOTT VERSTEHEN, DAFÜR WIRST DU NICHT BESTRAFT WERDEN. Das sagten sie ihm und seine so liebe Mutter" Nina wischte sich die Tränen weg "hat ihn umarmt und sagte: MEIN SOHN ICH BIN SO STOLZ AUF DICH. EINE GERETTETE SEELE IST WIE EIN GESCHENK GOTTES. ICH LIEBE DICH MEHR ALS MEIN LEBEN, EGAL WAS DU TUN MUSST, IN MEINER UMARMUNG HAST DU IMMER EINE ZUFLUCHT! RETTE AUCH DIESEN BOGDAN, BITTE MEIN SOHN. ER IST DOCH EIN UNSCHULDIGES KIND, RETTE IHN UND MACH UNS NOCH STOLZER. KOMM NACH HAUSE WANN IMMER DU KANNST UND WEIN DICH IN MEINER UMARMUNG AUS."
Nina weinte hemmungslos und ich schluchzte auf.
Bogdan und Sergej sahen sich erschüttert an und vergruben ihr Gesicht in den Händen.
"Was denkt ihr denn, wieso Dejan hier ist? Lazar hat ihn geschickt, weil er nicht bei euch Beiden sein kann. Mein Mann, Lazar wusste all die Jahre immer wo du bist und hat dafür gesorgt, dass dir nichts geschieht! Und du redest hier von Kuba. Scheiss auf Kuba, lasst uns nach Hamburg fliegen und nach Sonja sehen. Das verdient dieser Mann! Er verdient euren Dank, eure Loyalität und ihr solltet ihn anbeten!" rief ich zornig aus.
Meine Güte!
Zwei so intelligente Männer und so blind.
"Nina und ich werden ihm eine grosse Torte machen und sie einfrieren, damit sie den Transport bis nach Hamburg gut übersteht. Ihr zwei kümmert euch um dieses Problem aber OHNE LEICHEN! Geht zu unserem Sheriff mit dem Doc und erzählt alles. Ich muss aber zuerst für Dejan kochen. Kannst du mir helfen Nina? Ich will ihm für eine Woche Essen machen und friere es dann ein. Er bleibt ja hier, solange wir weg sind und so hat er immer was gutes zu Essen." Ich holte sofort einen Stift und Papier und wollte eine grosse Einkaufsliste machen. Dejan hatte den gleichen Appetit wie Lazar und das gleiche schöne Wesen.
Ihre Eltern hatten wundervolle Arbeit geleistet!
"Du willst für eine Woche kochen? Du willst nach Hamburg?" fragte mich Bogdan.
Er und Sergej sahen sich dümmlich an.
"Natürlich gehen wir nach Hamburg! All meine Ängste sind weg, dank dir. Das hat dir Lazar beigebracht mein Mann! Er verdient den grössten Respekt von euch und den werdet ihr ihm auch zollen! Seine Eltern leben in Zlatibor und du wirst mit mir dorthin gehen, du wirst seinen Eltern danken und du wirst an das Grab seiner Grosseltern gehen. Dann wirst du das Grab deiner Mutter suchen und sie herbringen lassen und richtig bestatten! Sie hat dich geliebt, sie wollte dich und war erst 15 Bogdane! Sie muss ihr Baby abgöttisch geliebt haben um so eine Entscheidung als 15 Jährige zu treffen."
Er nervte mich gerade wahnsinnig!
"Das stimmt Bogdan. Sie hat auch euren Vater geliebt, egal was er war. Milan liess ihm keine Wahl, er war ein bösartiger Mensch! Woher wollt ihr wissen, dass euer Vater eine Abtreibung verlangt hat? Weil es irgendwo von Milan aufgeschrieben wurde? Das ist doch lächerlich! Deine Mutter Sergej, konnte nicht so leben wie es Milan wollte, sie ertrug den Tod nicht, aber sie blieb am Leben ganze 14 Jahre? Das hat dein Vater geregelt! Milan hätte sie sofort getötet aber dein Vater konnte es verhindern! Er hat sicher auch Bogdan versteckt. Sagt mal seid ihr so blind?" Empörte sich Nina und ich nickte ihr zustimmend zu.
"Wer hat wohl deinen Vater erschossen Sergej? Milan! Also echt, ich hielt euch für schlauer! Lazar weiss das schon lange aber er schweigt, will dich nicht damit belasten. Er hat nicht geschnüffelt, wie Bogdan so abfällig sagt, er hat nur eine logische Verbindung gemacht. Euer Vater war eine zu grosse Konkurrenz und hatte zwei Söhne!"
Nina konnte echt schreien, fiel mir belustigt auf.
Sergej und Bogdan schlugen sich auf die Stirn und ich schüttelte nur den Kopf.
"Wisst ihr, ihr seid echt Idioten! Tut mir leid mein Mann aber so ist es. Ich sagte doch, weniger boxen und mehr denken wäre gut! Nina, lass uns zu Dejan fahren, er soll gleich mitkommen und wir kaufen alles was er will. Okay?" fragte ich sie und ignorierte die komischen Blicke von Sergej und Bogdan.
"Klar! Er liebt Sarma, das weiss ich von Lazar" sagte sie begeistert "und ihr Zwei, löst das Problem von gestern und bereitet alles für die Reise vor. Das kriegt ihr doch hin OHNE Leichen zu hinterlassen, oder?" sagte sie streng und die zwei Brüder nickten nur ergeben.Bogdan, Sergej:
"Was genau ist hier gerade passiert mein Bruder?" fragte ich Sergej sachlich.
"Wir wurden wie dumme Tenager gerügt und müssen nun sehr lieb sein!" sagte er trocken und ich setzte mich zu ihm.
"Scheisse Sergej, Lazar hat uns gerettet, Dejan ist hier um ein Auge auf mich zu haben und wir sind Idioten!"
Seufzend strich ich mich über das Gesicht und war einfach nur noch dankbar.
"Sergej wir hätten all das nicht ohne Lazar. Du hast noch immer Probleme mit deiner Wut, deshalb bleibt er immer bei dir. Verdammt wir sind echt blind! Wir hätten nie unsere Frauen kennengelernt, sie nie lieben können, hätte er uns nicht die Fresse poliert und uns in den Fluss geworfen. Er hat uns nach Hause verfrachtet, uns trockene Klamotten hingeworfen und dann hat er angefangen uns zu erziehen! Er hatte die Nase voll von uns und hat uns geformt!"
Meine Stimme versagte.
"Das hat er. Bei dir ging es besser weil du jünger warst, mich erzieht er noch immer" sagte Sergej trocken und ich schnaubte "wäre er damals nicht gewesen, dann wäre ich ein Vergewaltiger oder ein Sadist geworden. So wie Satan Milan!" Mein Bruder schluckte hart und blinzelte angestrengt.
Das war die Wahrheit, er war damals ausser Kontrolle gewesen!
"Lazar könnte uns Beide auch heute ins Koma prügeln wenn er wollte!" sagte ich amüsiert und dachte an den Mann, der mein Vorbild immer war.
"Ich wünschte er wäre hier und würde es tun! Ich fühle mich gerade wie der grösste Idiot auf Erden und das, haben mir diese Zwei kleinen Frauen vor Augen geführt!" grollte er und knallte seinen Kopf wieder auf den Tisch.
"Sie können echt furchteinflössend sein oder? Wenn sie so genervt sind? Meine Eier sind geschrumpft als meine Nada mich vorhin so zornig angesehen hat!"
Mein Bruder lachte und nickte.
"Das lieber Bruder, nennt sich Respekt. Respekt vor der Frau deines Lebens und das hat uns unser Heiliger auch beigebracht!" Er lachte laut und schüttelte den Kopf.
"Sag das nicht in ihrer Hörweite, sie werden uns sonst vergiften!" grollte ich und er nickte wieder.
Schweigend sahen wir uns an und grinsten dann.
"Wir hatten echt Glück mein Bruder!" sagte ich ernst und Sergej nickte wieder.Wir gingen, wie normale Menschen, zum Sheriff und erfuhren, dass Dejan schon dort gewesen war und die Idioten und ihr Vater verhaftet wurden.
Sie hatten gegen ihre Bewährungsauflagen verstossen und waren schon in Helena, im Knast.
So einfach konnte das gehen!
Zuhause mussten wir mitansehen, wie Dejan von unseren Frauen verhätschelt wurde!
Sergej knurrte die ganze Zeit und ich grinste nur.
Meine Nada und Nina streichelten Lazar's Ebenbild den Kopf, kniffen ihm entzückt in die Wange, kochten ununterbrochen und liessen ihn alles probieren.
Er grinste nur glücklich wie ein Kind und fühlte sich pudelwohl!
Sie behandelten ihn wie ein Kind obwohl er so gross wie wir war.
Komisch war das!
"Woran denkst du Bogi?" raunte mir Sergej verschwörerisch zu.
"Ich bin echt froh, bin ich damals in der Praxis gelandet mit der Wunde! Wären das Lazar oder Dejan gewesen...."
"Dann wären wir am Arsch! Scheisse, zum Glück war Lazar damals im Club nicht an Nina interessiert. Sie war ihm zu jung, Gott sei dank!" grollte mein Bruder und ich nickte nur.
Gegen diese Zwei, wie meine Frau sagte, Charmebolzen hätten wir keine Chance.

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Hope Hoffnung Nada
RomansKurze Info: vielleicht solltet ihr zuerst das andere Buch lesen. Es heisst: My Destiny In diesem Buch werden die Hauptcharaktere aus My Destiny, öfter vorkommen und Nina's Geschichte wird sich hier klären. !!!Achtung!!! In dieser Geschichte kommt de...