Hope Hoffnung Nada

Kapitel 16

In Hamburg war es kühl aber man konnte noch draussen im Garten sitzen.
Sonja hatte Bettruhe und als ich sie kennenlernte, verliebte ich mich ihre Art.
Sie war eine wundervolle, mollige Frau und Lazar liess sie nicht aufstehen.
Nicht mal aufs Klo durfte sie alleine!
Wie er sie ansah, da bekam ich Herzklopfen und schmolz dahin.
Er kümmerte sich um alles, liess die Kinder nie aus den Augen und Danijela behandelte er wie eine kleine Prinzessin.
Die Kleine liebten ihre Vater so sehr, dass es mir das Herz zusammenzog.
Er war nicht ihr leiblicher Vater aber er liebte sie wie seine Kinder.
Veilleicht liebte er sie noch mehr, weil sie das einzige Mädchen war.
Aber keines der Kinder war verwöhnt, alle waren sehr höflich, fröhlich und machten keinen Unsinn.
Wow, nur wow Lazar, dachte ich mir als er die Kinder rein brachte.
Er bat Stefan und Nikola mit den Kleinen drinnen zu bleiben im Spielzimmer, kam langsam wieder raus, zog die grosse Terrassentür zu und setzte sich vor Sergej.
"Das heisst also, Dejan hat mir alles richtig beschrieben. Sergej was sollte das? Da bin ein Mal nicht dabei und dann passiert so etwas? Was hast du dir dabei gedacht?"
Huch!
Lazar konnte echt streng sein, sein Blick sprühte nur vor Zorn aber er sprach ruhig und bedächtig.
"Das war nur Dummheit Lazar, nichts anderes" Antwortete Sergej lächelnd und zuckte mit der rechten Schulter.
"Deine Frau war betrunken? Sie hat keine Milz und nimmt dauernd Medikamente und du siehst zu wie sie sich betrinkt? Eigentlich dachte ich, du wärst 38 und nicht 8!"
Lazar schüttelte enttäuscht und zornig den Kopf und ich hätte alles dafür gegeben, um in seinen Kopf schauen zu können.
"Ich habe nicht so viel getrunken mein Pit Bull aber dieser Aprikosenschnaps ist mörderisch" sagte Nina zerknirscht und drückte seine Hand.
Er lächelte sie liebevoll an und streichelte ihre Wange.
Dann drehte er seinen Kopf zu Sergej und ich machte mir fast in die Hose!
Er packte ihn am Nacken, drehte ihm blitzschnell den Arm auf den Rücken und schmiss Sergej's 105 Kilo im den kalten Pool!
Heiliger Jesus ging das schnell, ich bekam die Bewegungen nicht mal richtig mit.
Lazar sprang in den Pool, hielt Sergej mit seiner Pranke am Nacken und tauchte ihn unter Wasser.
Dann zog er ihn hoch und sah ihn sauer an.
"Aprikosenschnaps? Nina? Wie gestört bist du, sie verträgt nicht mal Wein! Das war die Hochzeit deines Bruders du Idiot! So etwas tut man nicht!" schrie er ihn an und ich bekam meinen Mund nicht zu.
Er drückte Sergej wieder unter Wasser, liess ihn zappeln und zog ihn wieder hoch.
"Du denkst du könntest dich befreien? Kleiner, alles was du kannst hast du von mir gelernt!" schrie er ihn an und Sergej hustete "Hast du deinen Verstand verloren Sergej? Was wenn Nina und Nada etwas passiert wäre? Du hättest nach der Hochzeit in das Haus deines Bruder's gehen sollen. Nicht auf eine betrunkene Nina hören sollen und euch alle in Gefahr bringen! Diese Alkis hätten euch folgen können, sie hätten eure Frauen umbringen können du Esel! Denkst du deine Grösse wird dich immer schützen? Denkst du sie wird immer die Kugeln von Nina fernhalten?" Er liess ihn los und sprang förmlich aus dem Pool.
Wow!
Das würde ich echt gerne können.
Sergej kam klatschnass heraus und sah ihn ruhig an.
"Das war dämlich Lazar aber es ist nichts geschehen. Die Idioten sind alle im Knast und uns geht es gut."
Sergej's Stimme klang entschuldigend und mein Bogdan zog mich sehr fest an sich.
Er sah mich traurig an, ihm machten die gleichen Gedanken zu schaffen wie Lazar.
"Ja Sergej dieses Mal ist nichts passiert und was ist das nächste Mal? Meine Frau ist mit unserem dritten Kind schwanger, ich kann nicht dauernd deinen Babysitter spielen! Du bist fast 40 verdammt!" brüllte Lazar weiter und Nina hielt sich die Ohren zu.
"Ach komm schon alter Mann! Das wird nie wieder passieren und vielleicht hörst du auf Sonja dauernd zu schwängern!" sagte Sergej genervt und Nina verzog das Gesicht.
"Scheisse!" flüsterte Bogdan und schon landete Lazar's Faust in Sergej's Magen.
Er stöhnte und krümmte sich und da landete Lazar's Faust in seinem Gesicht.
Sergej fiel zu Boden und schüttelte blinzelnd seinen Kopf.
"Du wirst dich ab sofort wie ein richtiger Ehemann aufführen oder ich schlage dir alle Zähne aus Sergej! Hast du mich verstanden?" Brüllte Lazar und ich war echt beeindruckt von ihm!
"Du wirst dich so aufführen wie es sich gehört, du wirst aufhören Scheisse zu bauen und du wirst dich wie ein verdammter Gentleman benehmen! Wie oft ich meine Frau schwängere geht dich einen Dreck an. Ich werde es solange tun wie sie es will und das hat dich nicht zu interessieren! Kapiert?" brüllte er ihn an und fuhr sich durch die nassen Haare.
Sergej stöhnte auf dem Boden sitzend, spuckte Blut und ich glaube zwei Zähne aus.
Er nickte nur und hielt sich den Kiefer.
"Jetzt wirst du dich umziehen, dann gehst du zum Zahnarzt. Deine beiden Eckzähne sind abgebrochen. Danach wirst du deine Frau und deinen Bruder ausführen und dich wie der ältere Bruder verhalten, der du bist!" Zischte er Sergej an und wandte sich dann an uns.
"Ich entschuldige mich für mein Benehmen. Ich gehe mich umziehen und dann mache ich das Abendessen für die Kinder und Sonja" sagte er ruhig und drehte sich um.
"Nein mein Pit Bull, das machen wir, solange Sergej beim Zahnarzt ist. Wir möchten nicht ausgehen" sagte Nina und umarmte den nassen Lazar.
"Ja Lazar. Wir haben dir auch eine Aprikosentorte mitgebracht, die magst du doch so?" fragte ich ihn und er lächelte sein schönes Lächeln.
So liebevoll und süss!
"Ihr seid die Besten! Danke, ich gehe mich umziehen und sehe nach meiner Frau. Sie hat sicher alles gehört und soll sich nicht aufregen" sagte er zärtlich, küsste Nina und dann mich auf den Kopf und sah dann meinen Bogdan an.
"Ich hoffe du hast etwas aus dem hier gelernt, zwing mich nicht in die USA zu kommen um dir Manieren beizubringen" sagte er ruhig.
"Nein Lazar das wird nicht nötig sein. Du hast das toll bei ihm gemacht, ehrlich!" sagte ich lächelnd und himmelte Lazar an.
"Das freut mich Liebes aber sollte er sich daneben benehmen, dann schiess ihm in den Hintern bis ich da bin!" sagte er grinsend und ging sich dann umziehen.
Nina und ich seufzten nur wieder.
"Bei ihm sind echt nie die Frauen an etwas schuld" sagte Sergej und verzog schmerzhaft das Gesicht.
Das reden tat wohl sehr weh.
"Für ihn sind sie das schwächere Geschlecht mein Bruder. Und seien wir doch ehrlich, du bist wirklich kein Gentleman!" stellte mein Bogdan nüchtern fest.
Nina lachte auf und hielt sich die Hand vor dem Mund während ich an Bogdans Hals kicherte.
"Er hat mir zwei Zähne rausgeschlagen und ich bin kein Gentleman?" empörte sich Sergej und hielt sich die Wange.
"Zähne kannst du dir leisten Sergej, aber gutes Benehnem kannst du nicht kaufen. Geh mit Nina zum Zahnarzt, lass dich von ihr verhätscheln. Wir kümmern uns um die Kinder und das Abendessen. Ich habe echt lange nicht mehr gekocht! Ich mache den Eintopf, den uns Lazar immer gemacht. Mit dem Kalbsfleisch, weisst du noch?"
Genau jetzt klang mein Mann wie ein kleiner Junge und ich verliebte mich noch mehr in ihn!
Sergej bekam grosse Augen und nickte.
"Das hat ihm sein Vater beigebracht, das ist so lecker! Mach das. Ich rufe den Zahnarzt an mein Held" sagte Nina und küsste ihn zärtlich.