Kapitel 17.2

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"Was kann ich tun, dass du nicht mehr so traurig bist?"
Ich wollte ihn so gerne aufheitern, ich liebte diesen Mann so sehr.
"Ich bin nicht traurig, ich bin entsetzt über mich selbst. Ich habe ihn gestern angerufen mein Engel" sagte er seufzend und sah in den immer heller werdenden Horizont.
"Lazar?"
Das hatte ich natürlich nicht mitbekommen, ich Idiotin!
"Ja. Zuerst fragte er mich, ob ich nichts Besseres zu tun hätte in meinen Flitterwochen, als ihn zu stören" sagte er lächelnd.
"Dann habe ich ihm erzählt wie rüpelhaft ich mich benommen habe. Irgendwie musste ich beichten! Er hörte sich alles an, sagte zu Sonja, er müsse kurz den Psychiater spielen und ging wohl raus. Dann fragte er mich: Mit wem soll sie denn darüber reden? Was ist falsch daran, wenn sie von ihren Gefühlen zu dir erzählt? Sie hat es nicht in den Nachrichten gebracht du Idiot, sie hat es einer Frau erzählt, die sie komplett versteht Bogdane! Sie hat nicht deine Schwanzgrösse verraten, sie hat nicht erzählt was ihr genau treibt! Sie hat nur gesagt, dass sie glücklich ist normal funktionieren zu können und dass sie dich liebt. Was stimmt denn nicht mit dir? Bist du so eifersüchtig? Sie hat keine Familie, keine Schwester mit der sie reden könnte, niemand konnte ihr richtig erklären was Liebe auslösen kann. Eli hat es versucht, das hat mir Sonja doch schon alles erzählt! Aber eine Eli kann sie nicht verstehen. Deshalb hat Sonja absichtlich gesagt, dass sie es kaum erwarten kann, wieder mit mir zu schlafen. Darauf bist du eifersüchtig? Sonja hat ihr so vor Augen geführt, dass alles in Ordnung ist du Tölpel! Das diese Reaktion auf dich normal ist, dass es in Ordnung ist Phantasien zu haben. Und das ist es Bogdane!"sagte er zärtlich und sah mich zerknirscht an "was ist daran falsch wenn sie mich mag Bogdane? Bist du Geistesgestört und denkst echt, sie hätte auf mein Aussehen so reagiert? Sie wurde fast in den Tod getrieben Bogdane. Sie liebt dich du Idiot! Ich weiss wie ich aussehe Bogdane und nur das hat sie gesagt. Denkst du sie hat sich vorgestellt mit mir im Bett zu sein? Spinnst du? So sieht sie mich doch nicht an. Nach vier Jahren hat sie Vetrauen zu dir gefasst und fängt an, auch das so bei anderen Menschen zu tun. Sie hat eingesehen, dass nicht alle Männer Monster sind und sie öffnet sich. Sie lacht, sie redet, sie ist glücklich und du Arsch denkst an meinen Schwanz! Du wüsstest nicht mal, wo du Deinen reinstecken musst, wäre ich damals nicht gewesen! Denn das, was ihr bei Milan gesehen habt, ist einfach nur widerlich! Du hattest auch Fragen Bogi und die hat sie auch. Jetzt sag mir, wie du ihr gewisse Fragen beantworten willst?" Mein Bogdan lachte und schüttelte den Kopf "Wurdest du vergewaltigt Bogi? NEIN! Wurdest du nicht. Sonja und Nada haben das gemeinsam und Sonja hat ihr nur klar gemacht, dass alles mit ihr in Ordnung ist. Was stört dich daran wenn meine Frau von mir schwärmt? Das hat sie absichtlich getan um deiner Frau zu zeigen, dass man alles überwinden kann und nicht seinen Vergewaltiger vor Augen haben wird, wenn man sich Phantasien mit dem Ehemann hingibt. Weisst du eigentlich wie viel Vetrauen es braucht Bogi, sich nach einer Vergewaltigung, so hinzugeben? Diese Unsicherheit abzulegen und seinen Körper zu mögen? Meine Fresse Bogi, sei doch einfach glücklich! Sie hat dir von dem Gespräch erzählt, das ist Vertrauen. Sie fragte Sonja ob sie Angst vor der Geburt hat, wie es ist schwanger zu sein. Kannst du ihr das beantworten? Hast du ein Kind aus deinen Körper gepresst? Du Idiot bist ein Meister im Töten, du kannst mit Pferden umgehen und kannst Sachen reparieren und auch das habe ich dir beigebracht. Wer soll deiner Nada denn von der Mutterschaft erzählen? Deine Stuten?"
Ja das war Lazar, dachte ich mir.
"Bogi sie ist nur mit dir zusammen, sie hat Patienten und diese Eli um sich aber nach ihrer Vergangenheit, kann sie nicht einfach so mit Jemandem reden. Es war ein süsses und ein befreiendes Gespräch unter zwei Frauen, die lieben. Unter zwei Frauen, die die Hölle durchgemacht haben. So ein Gespräch brauchte deine Frau damit sie versteht, dass ihre Reaktion auf dich normal ist und dass sie vor der Zukunft, der Schwangerschaft, keine Angst zu haben braucht" Bogdan räusperte sich "jetzt geh und benimm dich normal, so gut das eben bei dir geht! Zeig ihr, dass sie nicht ein Flittchen ist nur weil sie Augen im Kopf hat und eine Tatsache festgestellt hat. Wenn ich sage, dass deine Frau schön ist, dann heisst das doch nicht, dass ich was von ihr will! Es ist nur eine Tatsache Bogi. Und nur das hat sie doch gesagt, sie sagte doch nur, wie ich aussehe. Sonja hat doch auch Augen im Kopf. Sie findet, dass du ein sehr schöner Mann bist. Na und? Du weisst doch wie du aussiehst! Heisst das jetzt, Sonja will mit dir in die Kiste springen? Du spinnst doch Bogi! Das sind nur Feststellungen, nicht ihre Gefühle." Mein Bogdan seufzte tief und sah wieder aufs Meer.
"Wenn eine Frau sagt, sie bemitleide die anderen Frauen, weil sie ihren Mann nie wieder in die Finger bekommen werden, dann ist das ein grosses Kompliment! Und genau das hat Sonja gesagt und genau so ist es. Meine Frau ist alles für mich und wird es immer sein. Genau so ist es bei Sonja und bei deiner Nada. Sei verdammt noch mal stolz darauf und mach sie glücklich! Ich gehe jetzt und umarme meinen ungeborenen Sohn und danke meiner Frau, dass sie mich so liebt."
Bogdan lächelte und sah mich wieder an.
"Er hat dann aufgelegt und mich wohl zum Teufel gewünscht. Aber er hat recht, wie immer! Er hatte auch recht als er Sergej fast ertränkte und ihn verprügelte. Lazar hasst es unnötig Gewalt anzuwenden aber er hatte recht! Unsere Grösse kann euch nicht vor Schaden schützen. Deshalb müssen wir nachdenken, so ist es! Deshalb habe ich Sergej auch so angeschrien, ich dachte an das Gleiche wie Lazar. Diese Idioten hätten ihm folgen können. Hätten sie nicht gegen ihre Bewärungsauflagen verstossen, wären sie nicht mal verhaftet worden und sie hätten ihm folgen können. Das sind unberechenbare Süchtige. Sergej weiss das, er weiss das er Mist gebaut hat. Er hat Dejan in eine sehr dumme Situation gebracht. Dejan hat Lazar sein Wort gegeben, hier auf alles zu achten. Bei ihnen bedeutet das viel! So sind sie, sie haben ihren Stolz und sie haben Ehre. Sie brechen ihr Wort nicht!" Er lächelte mich so liebevoll an, dass mein Herz zitterte.
"Mir tut es leid Nado moja, ich habe mich wie ein verliebter, eifersüchtiger Teenie benommen. Du bist nicht so, warst nicht so und wirst es nie sein. Dein Körper und dein Verstand reagieren auf mich, weil du mich liebst und mir vertraust. Es tut mir leid."
Er nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich zärtlich.
"Was wolltest du mich fragen? Sag es mir bitte"
Ich kämpfte mit mir, ich wollte ihn nicht wieder verärgern.
Aber wenn ich es ihm nicht sagte...
Ich räusperte mich und schaute auf meine Hände.
"Ich habe mich nie getraut, nachzusehen, welchen Schaden Marcel angerichtet hat bei mir. Den Doc habe ich vergessen zu fragen. Wie ist der Riss? Ich meine, es waren fünf Stiche und starke Blutungen aber ich habe nur die Schmerzen gespürt und mich geekelt es anzusehen oder anzufassen. Bei einer Geburt kann der Damm reissen, das ist ganz normal aber wenn dort Narbengewebe ist vom Enddarm, dann kann das böse Enden. Das gibt eine Schweinerei und dann könnte ich nicht mal aufstehen und unser Baby nehmen..."
Ich fühlte mich wie eine Idiotin!
"Sieh mich bitte an" bat er leise doch ich konnte nicht, ich schämte mich.
"Ich bin so ein verdammter Idiot! Es tut mir so leid Nado moja! Der Riss war nicht beim Damm, es war Fächerförmig und die Stiche endeten beim Steissbein. Das habe ich auf den Fotos gesehen. Und sollte es soweit kommen, dass bei der Geburt etwas passiert, du nicht aufstehen kannst oder ein Kaiserschnitt nötig ist, dann bin ich da. Ich werde unser Baby wikeln, ich werde zusehen wie du stillst und dich nicht mal alleine aufs Klo lassen! Kannst du mich jetzt bitte ansehen?" bat er inständig.
Beschämt sah ich ihn an, ich hatte wieder die gleiche Haltung angenommen wie früher und hasste mich.
Meine Schultern waren gekrümmt und ich wollte eigentlich wegrennen.
"Ich habe alles an dir gesehen und nichts davon ist eklig oder unansehnlich. Die Narbe ist dermassen hell, kaum sichtbar und der Chirurg hat tolle Arbeit geleistet. Deine Narben am Körper sind so fein, kaum wahrnehmbar! Dieser Chirurg war erstklassig mein Engel und dank ihm spürst du auch die Berührungen wenn ich über deinen Rücken streichle. Zu 80% sind die Nervenbahnen in der Haut intakt. Das habe ich in seinem Bericht gelesen, ein grossartiger Arzt ist er!"
Er hielt mich fest umschlungen und ich atmete erleichtert aus.
Er war nicht mehr sauer auf mich und vielleicht wäre eine normale Geburt doch möglich.
"Es tut mir so leid Nado moja, ich bin echt bescheuert."
"Nein bist du nicht, ich bin abgeschweift. Ich bin sogar unfähig, ein normales Gespräch zu führen. Es tut mir leid" flüsterte ich an seinem Hals.
Ich war einfach zu Nichts zu gebrauchen.
"Das ist nicht wahr, ich habe dich mit meinem Gerede abgelenkt und dich nicht zu Wort kommen lassen. Denk nicht so von dir, du bist wundervoll" sagte er leise und streichelte meinen Rücken.
Ich nickte nur, aber ganz ehrlich, das glaubte ich nicht.
Ich hatte ihm die Flitterwochen verdorben und Lazar wurde auch wegen mir belästigt.
Nie wieder, das würde nie wieder geschehen!
Seine Berührungen fühlten sich tröstlich an, es war so schön so gestreichelt zu werden.
Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, es nicht zu verdienen.
Ich lächelte ihn an und streichelte seine raue Wange.
"Hast du Hunger?" fragte ich ihn.
Verdrängung, ja das war ich!
"Das habe ich immer auf dich!"
Oh!
Ich meinte eigentlich an etwas Essbares...
Er lachte leise über mein verwirrtes Gesicht und küsste mich zärtlich.
Ich liebte diesen Mann so sehr, es war unbeschreiblich wie sehr ich ihn liebte!
Unter seinen Küssen legte ich mich in den nassen Sand und spürte wie das Meerwasser meine Beine umschmiegte.
So früh am Morgen war es schön kühl...
Mein Bogdan küsste mich innig, streichelte in der Morgensonne meinen Körper und ich konnte mich nicht an ihm satt sehen.
Ich verstand Sonja vollkommen.
Diese Gefühle zu einem Mann, waren wundervoll!
Keinen Anderen könnte ich so lieben.
"Ich liebe es dich anzusehen, ich liebe es dich zu berühren und ich liebe es dich schmecken. Du bist schön, für mich bist du wunderschön und dein weiches, verstecktes Fleisch ist der Himmel! Wunderschön, zierlich und reagiert nur auf mich." Raunte er heiser und mein Herzschlag setzte aus!
Wirklich?
Konnte das schön für ihn aussehen?
Ich liebte es wenn er auf mir lag, ich liebte es seinen schweren Körper auf mir zu spüren, ich liebte die Härte und die Sanftheit an ihn.
Er nahm meine Handgelenke in seine grossen Hände, hielt sie über meinen Kopf und streichelte über meine Narben.
Er küsste mich verführerisch, ausgiebig und drang langsam in mich ein.
Er kostete den Moment aus, ohne Hast und nur mit liebevoller Leidenschaft.
Ich verlor mich in diesen Gefühlen, konnte ihn nur ansehen und eine Flut der Liebe überrollte mich von Neuem zu ihm.
Er liebte mich in der Morgensonne, hörte nicht auf meine Handgelenke zu streicheln, kreiste mit seinem Becken und ich wurde von all meinen Emotionen überrollt.
Ich spürte ihn so schön pochend in mir, hörte seinen rauen Atem, verlor mich in diesen schönen Augen und wollte vor Liebe sterben!
Ich wusste nicht wie mein Herz so viel Liebe aushalten konnte!
Mein Körper unter ihm hatte ein Eigenleben, alles war wie kochendes Wasser, meine Innenschenkel zitterten, meine Scham bebte und ich klammerte mich um ihn zusammen, explodierte um ihn.
Kein richtiger Laut verliess meine Lippen, sie bebten unter seinem schönen Blick und eine wundervolle Gänsehaut begleitete die Explosion in mir.
Innig küssend, spürte ich seinen heissen Samen in mir, spürte dieses herrliche Zucken und die Hitze.

Hope Hoffnung NadaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt