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MAGNUS
Während Marik und ich einfach stillschweigend nebeneinander standen und das Gemüse schnitten merkte ich, dass ich beinahe vor Anspannung platzte. Auch Marik schien es nicht sonderlich zu gefallen allein mit mir zu sein. „W-Wie geht's dir und dem Baby?" fragte ich dann schließlich aus purer Verzweiflung über die erdrückende Stille. Wütend rammte Marik das Messer in seiner Hand in das Brett, sodass es stehen blieb und funkelte mich genervt an. „Meine Füße tun weh, ich muss dauernd auf die Toilette und ich hab das Gefühl mich jede Sekunde übergeben zu müssen. Abgesehen davon bin ich einfach nur müde, weil Mara momentan schlecht schläft und dein Onkel so fest schläft, dass er es nicht mitbekommt." keifte er und ich sah ihn erschrocken an. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Vielleicht mit einem belanglosen "gut" oder so...aber ich hätte nicht gedacht, dass er gleich so an die Decke geht. Er schien ja richtig unter Strom zu stehen. „Außerdem habe ich Kopfschmerzen, weil dieser dämliche Eindringling mich unbedingt schlagen musste!" fuhr er mich weiter an, danach entspannte er sich etwas. Trotzdem wirkte er noch immer gestresst und müde, weshalb auch ich mein Messer zur Seite legte und auf ihn zu lief.

Sanft packte ich ihn an der Hüfte und schob ihn rückwärts auf die Sitzecke in der Küche zu, wobei Marik protestierte. „Was wird das?" brummte er frustriert, bis ich ihn nach hinten stieß und er mit einem erschrockenen quietschen auf dem Sitzpolster landete. „Alec haben auch immer die Füße weh getan, das lag daran, dass seine Füße in den Schuhen angeschwollen sind." erklärte ich Marik, der sich protestierend wieder aufrichten wollte, doch ich zog nur seine Beine hoch, sodass er wieder nach hinten kippte. Ohne zu zögern machte ich mich daran Marik's Schuhe zu öffnen und sie ihn vorsichtig aus zu ziehen, woraufhin er zufrieden seufzte. Tatsächlich waren seine Füße so dick geworden, dass sie kaum noch in seine Schuhe passten. Ich schnappte mir eines der Kissen und legte Marik's Füße hoch, als ich wieder zu dem Delta auf sah bemerkte ich, dass er einfach eingeschlafen war.

War Luke denn überhaupt nicht aufgefallen, dass es Marik alles andere als leicht hatte? Ob Marik mit meinem Onkel darüber gesprochen hatte, wie er sich fühlte? Bestimmt nicht... seufzend schnappte ich mir noch eine Decke und legte sie vorsichtig über den friedlich schlummernden Delta. Leise ging ich zurück zur Kücheninsel und setzte unsere Arbeit fort, nach knapp einer Stunde war ich mit dem Salat fertig und kümmerte mich um die Nudeln. Während diese leise vor sich hin kochten setzte ich mich zu Marik auf die Sitzbank und sah ihm beim schlafen zu. Er war sofort eingeschlafen, anscheinend war er komplett fertig gewesen. Amüsiert beschäftigte ich mich eine Weile mit meinem Handy, bis Luke und Zayn wieder in die Küche traten. Zayn legte nur seine Schlüssel und Unterlagen ab und verschwand dann ins Wohnzimmer, um Alec mit den Kindern zu helfen. „Was ist denn hier los?" wollte Luke grinsend wissen und jetzt musste auch ich schmunzeln. „Er war müde und ihm taten die Füße weh, sieh dir mal seine Füße an. Unglaublich, dass er so rumgelaufen ist." erklärte ich und deutete auf Marik.

Luke lief zu seinem Mate und hockte sich zu ihm, Sekunden später sah er mich entgeistert an. „Warum hat er denn nichts gesagt?!" stellte er fest und strich Marik ein paar Haare aus dem Gesicht. „Es ist Marik...abgesehen davon hat er mich eben beinahe geköpft, als ich gefragt habe wie es ihm und dem Baby geht. Kurzfassung : ihm ist schwindelig, Kopfschmerzen, Übelkeit, Hunger, du schläfst zu tief und er hat Stimmungsschwankungen." antwortet ich grinsend und Luke schmunzelte. „Wenn es nur das ist..." witzelte er und strich Marik über die Beine. Wir sahen den schlafenden Delta eine Weile lang an, bis dieser langsam anfing aufzuwachen. „Wenn ihr mich weiter so anstarrt, bringe ich euch um..." brummte Marik ungehalten und richtete sich langsam auf. Sofort setzte Luke sich zu ihm und legte Mariks Beine auf seine Knie. „Was tust du da?" murmelte der Delta noch etwas verschlafen und Luke grinste zufrieden. „Du sagst mir ab jetzt immer was gerade in dir vorgeht und wenn es dir nicht gut geht. Sollte ich zu tief schlafen hast du die Erlaubnis mir die Nase zu zuhalten und mich zu wecken." versicherte Luke seinem Mate und gab ihm einen Kuss auf die Wange, dieser sah Luke nur etwas irritiert an.

„Das kannst du sowas von vergessen! Ich..." fing Marik an zu motzen, doch Luke unterbrach ihn mit einem Kuss. „Und wie du das wirst! Da lasse ICH zur Abwechslung nicht mit mir drüber diskutieren." widersprach Luke und Marik fing an zu schmollen. Amüsiert grinsend saß ich daneben und sah den beiden zu. Marik war definitiv der Richtige für meinen Onkel, das konnte ich jetzt nicht mehr leugnen. Die beiden ergänzten sich perfekt!

Heart on FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt