7

9.7K 404 5
                                    

MAGNUS
Kurz nach dem Klopfen wurde die Türe leicht geöffnet und Alec steckte seinen Kopf in mein Zimmer. Er hatte glasige Augen und zitterte am ganzen Körper, er schien das selbe zu spüren wie ich. Da er ein Omega war erschlugen ihn meine Emotionen wohl gerade etwas. Er sah mich mit seinen großen blauen Kulleraugen an und lief vorsichtig auf mich zu. "Ich lasse euch mal alleine." merkte Jace leise an und verschwand schnell aus meinem Zimmer. Alec kam langsam auf mich zu und setzte sich mir gegenüber hin. Allein seine Anwesenheit beruhigte mich etwas. Trotz allem kullerten noch immer Tränen meine Wangen hinunter, es tat mir so unglaublich leid. Er würde mich noch mehr hassen, wenn er es erfuhr. Wir saßen eine Weile lang einfach nur da, bis Alec's Wolf zu wimmern begann. Sofort begann Alec damit meine Tränen mit dem Ärmel seines Pullis Weg zu wischen, immer und immer wieder. Währenddessen liefen auch ihm ein paar Tränen über die Wangen, aber vermutlich nur weil er nicht wollte, dass ich weine. Er war näher an mich heran gerutscht und saß mittlerweile auf meinem Schoß, vermutlich hatte er das gar nicht bemerkt so beschäftigt war er mit dem wegwischen meiner Tränen.

"Warum weinst du jetzt?" fragte ich ihn grinsend und noch immer total aufgewühlt. Alec sagte allerdings nichts, sondern zog mich einfach nur in eine Umarmung. Ich genoss es richtig, sein Geruch tat sein Übriges und ich hörte endgültig auf zu weinen. Wir blieben mehrere Stunden lang einfach so sitzen und beruhigten uns gegenseitig. Es kam mir so vor, als wären es nur Minuten gewesen bis jemand leise an die Türe klopfte und herein kam. "Hi. Tut mir leid, wenn ich euch störe aber es gibt Mittagessen. Ich soll euch holen." sagte Jace und sah mich danach nur kurz fragend an. Vorsichtig erhob sich Alec von meinem Schoß und lief Richtung Türe. "Hast du es ihm gesagt?" fragte Jace leise, als Alec den Raum verlassen hatte. Ich schüttelte nur resigniert den Kopf und stand dann auch auf. Gemeinsam gingen wir nach unten und setzten uns zu meinen Eltern und Alec an den Tisch.

Sofort füllte meine Mutter unsere Teller mit Reis und gekochtem Gemüse, darüber verteilte sie eine köstlich riechende Soße. "Guten Appetit" wünschte meine Mutter uns und alle fingen an zu essen, naja. Alle außer Alec, er stocherte nur lustlos in seinem Essen herum. Hatte er denn keinen Hunger? Ich wusste zwar, dass Omegas nicht viel aßen aber er hatte ja die letzten Tage geschlafen. Er müsste eigentlich richtig hungrig sein. Als ich meinen Teller geleert hatte zog ich Alec von seinem Stuhl auf meinen Schoß, er gab ein erschrockenes quietschen von sich. Danach schnappte ich mir seinen Teller und stellte ihn vor mich. Ich nahm wenig später Alec's Gabel und füllte sie mit ein bisschen Essen, danach führte ich sie zu Alec's Mund und tatsächlich aß er dann etwas. Allerdings schien er nach ein paar malen satt zu sein und ließ sich erschöpft gegen mich fallen. Die ganze Zeit hatten meine Eltern und begeistert angesehen, während Jace nachdenklich auf seinen Teller schaute. Ich wusste genau worüber er nachdachte und mir ging es auch nicht anders. Ich konnte mich noch immer nicht entschieden, ob ich es Alec sagen sollte oder nicht. Sag es ihm! Sonst haben wir ein riesiges Problem, wenn er es erfährt. meldete sich Liam zu Wort. Er hatte ja Recht, aber ich konnte es einfach nicht übers Herz bringen. Alec würde mich danach vermutlich hassen.

Ich blieb noch ein paar Minuten so sitzen ehe ich bemerkte, dass Alec auf meinem Schoß eingeschlafen war. Er hatte sich entspannt gegen mich gelehnt und schlief ruhig in meinem Arm. "Wann wollt ihr euch denn Markieren?" fragte meine Mutter dann neugierig. "Ich lasse ihm so viel Zeit, wie er braucht. Ich habe ihn schließlich monatelang gequält, ich will ihn zu nichts zwingen." entgegnete ich leise und stand mit Alec in meinen Armen auf. "Ich bringe ihn mal ins Bett." merkte ich noch an und brachte ihn dann nach oben. Ich wollte ihn eigentlich erst in sein Zimmer bringen, doch ich entschied mich um. Also schlug ich den Weg zu meinem Zimmer ein und legte ihn sanft auf meinem großen Bett ab.

Danach schnappte ich mir eine relativ dicke Wolldecke und legte sie über ihn. Du wirst es noch bereuen, wenn du es ihm nicht sagst. brummte Liam besorgt und verzog sich dann tief in mein Innerstes. Ich wusste, dass er recht hatte, aber ich konnte das einfach nicht. Vielleicht hatte ich ja auch Glück und es war nichts passiert. Hoffen konnte ich ja mal...Ich beobachtete Alec noch eine Weile dabei, wie er schlief und legte mich dann wenig später zu ihm. Sein Geruch und seine Nähe beruhigten mich einfach, er gab mir die nötige Ruhe. Ich hatte nicht vielen davon erzählt, aber ich war so unglaublich wütend. Das hatte auch beim Training oft zu Verletzungen geführt, manchmal hatte ich mich einfach nicht unter Kontrolle. Bei Alec war es komplett anders, wenn er da war ging es mir gut. Als ich mich neben Alec unter die Decke legte drehte er sich zu mir und kuschelte sich instinktiv an mich. Er gab ein zufriedenes Seufzten von sich. Ich sah ihm noch eine Weile beim schlafen zu, ehe ich ich in einen tiefen Schlaf verfiel. Ich träumte tatsächlich wieder von Alec.

Heart on FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt