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JACE
"Ich weiß nicht, ich hab so ein gemischtes Gefühl. Ich kann mich einfach nicht festlegen ob es ein Junge oder ein Mädchen wird." entgegnete ich unsicher und rutschte auf dem ungemütlichen Tisch hin und her. "Vielleicht hast du ja mit beidem Recht." sagte Alec begeistert und ich sah ihn verwirrt an. "Vielleicht sind es ja zwei Babys!" quietschte er begeistert, doch mich konnte er damit nicht so wirklich begeistern. "Bitte nicht...ich bin doch jetzt schon damit überfordert überhaupt nur ein Wesen in mir drin zu haben." seufzte ich und rutschte wieder hin und her.
"Verdammt!" fluchte ich leise und richtete mich umständlich auf. "Was hast du?" fragte Alec besorgt nach und setzte sich ebenfalls auf. "Ich muss auf die Toilette, das nervt." schnaubte ich frustriert und rutschte vorsichtig vom Tisch herunter. "So schlimm?" fragte Alec kichernd nach. "Ich muss gefühlt jede halbe Stunde und von meinen Füßen fange ich gar nicht erst an." brummte ich frustriert und Alec kicherte. "Das ist nicht lustig." schnaubte ich und lief langsamer als gedacht los. "Soll ich dir helfen?" fragte Alec dann, doch ich schüttelte den Kopf. "Das schaffe ich schon. Schlimmer geht's wohl nicht mehr. Ich fühle mich sowieso schon wie eine Tonne." schnaubte ich und lief aus dem Raum und direkt zu den Toiletten, die Gott sein Dank gleich um die Ecke waren. Weiter wäre ich vermutlich nicht ohne Hilfe gekommen. In den Toiletten angekommen erleichterte ich mich und wusch mir danach etwas entspannter die Hände. Als ich mich dann allerdings im Spiegel sah war ich eher frustriert als gut gelaunt. Mein Bauch war deutlich zu sehen und ich sah total fertig aus, meine Haare waren zerzaust und ich sah einfach nur fertig aus. Ganz toll! Ich seufzte und lief wieder in einem relativ langsamen Tempo zurück zum Raum. „Jace! Was zur Hölle machst du hier draußen?!" hörte ich Damian panisch rufen, als er mir mit Isaak und Magnus entgegen kam. „Entspann dich...alles gut. Ich musste nur auf die Toilette." entgegnete ich, doch Damian's besorgter Gesichtsausdruck blieb. „Es ist wirklich alles bestens." versicherte ich ihm erneut und tatsächlich entspannte er sich etwas. Damian half mir zurück in den Raum und auf den Tisch, während Magnus und Isaak die Teller mit Sandwiches trugen. „Wie weit bist du eigentlich schon?" wollte Isaak dann wissen, nachdem wir uns hingesetzt hatten. „Ich weiß nicht genau...dritter oder vierter Monat?" riet ich und er sah mich entgeistert an. „Dafür ist dein Bauch aber definitiv zu groß. Wie viele Babys sind es denn?" hakte er nach. „Keine Ahnung...wir sind von einem ausgegangen." entgegnete Damian. Er saß hinter mir und hatte seine Hände auf meinen Bauch gelegt während ich mein Sandwich aß. Es tat so gut endlich was zu essen, das Schwindelgefühl und die Übelkeit ließen endlich nach. Zufrieden schnaubte ich, als ich satt war und müde gegen Damian sackte. „Wir könnten morgen früh mal in der Krankenstation der Schule vorbei schauen, vielleicht kann ich euch ja sagen wie viele Babys es werden und welches Geschlecht sie haben." schlug Isaak vor und Damian stimmte zufrieden zu, während ich nur noch vor mich hin döste. Diese Schwangerschaft machte mich wirklich fertig.

ALEC
Während Damian Jace vorsichtig auf eine Decke legte und ihm ein Kissen unter den Kopf schob stellte ich das Geschirr zusammen. Ich gab Damian danach eine weitere Decke mit der er Jace zudecket. Ich war wirklich gespannt darauf wie viele Babys es waren. Hoffentlich waren sie gesund und würden keine Komplikationen machen. Ich hatte trotzdem irgendwie das Gefühl, dass sich jeder um ihn herum eher freute als Jace. Vermutlich lag es einfach nur an dem ganzen Chaos und den körperlichen Umstellungen, dass Jace sich unwohl fühlte. Trotzdem hatte ich irgendwie ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Ich wollte nicht, dass Jace etwas passierte oder den Babys. „Hey...wie geht's dir?" fragte Magnus plötzlich und legte seine Arme um mich. „Besser. Ich glaube das war einfach nur der Stress." antwortete ich und ließ mich gegen ihn sinken. „Ich mache mir Sorgen um Jace, er wirkt nicht glücklich." fügte ich leise hinzu und Magnus nickte zustimmend. "Ich weiß, ich denke das ist einfach zu viel Aufregung. Aber wir bekommen das schon hin, auch Jace wird sich bald über das Baby freuen können." versicherte Magnus mir und nahm meine Hand. "Ich liebe dich." murmelte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Ich liebe dich auch. Du solltest dich etwas ausruhen, du siehst blass aus." antwortete er und strich mir besorgt über die Seite. "Na komm. Jace schläft auch erstmal, er wird auch kurz ohne dich auskommen. Du musst auch auf dich selbst achten, ich brauche dich noch. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas passiert." fügte er noch hinzu und hob mich hoch, schweren Herzens ließ ich ihn machen und ließ mich von ihm auf unsere Tischgruppe legen. Er legte mich auf die Decke und schob mir noch ein Kissen unter den Kopf. "Bleibst du bei mir?" fragte ich Magnus leise und er nickte sanft lächelnd. "Ich verspreche dir, dass ich dich nicht alleine lassen werde." antwortete er und ich sah ihn zufrieden an. Magnus legte sich zu mir und schlang seine Arme um mich, ehe er uns zudeckte. Seine Wärme und sein regelmäßiger Herzschlag beruhigten mich sofort und ich sah mich noch ein letztes Mal im Raum um, ehe ich einschlief. Isaak hatte sich auf eine Tischgruppe nahe der Türe gelegt und Damian und Jace lagen weiter hinten im Raum. Als ich zu den beiden sah, bemerkte ich, dass Damian tief und fest schlief während Jace mich aus müden Augen ansah. Ich lächelte ihn an und er versuchte es so gut wie möglich zu erwidern, doch es misslang ihm. Mit einem unguten Gefühl fiel ich wenig später in einen tiefen und traumlosen Schlaf.

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