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MAGNUS
Wieder antwortete Alec nicht, er wirkte total verunsichert. Ehe noch jemand etwas fragen konnte wurden wir plötzlich von einem anderen Wagen gerammt. Wir gerieten ins Schleudern und unser Auto kippte auf die Seite. Wo kam der Wagen denn auf einmal her?! Wie in Trance sah ich herüber zu Alec, der zusammen mit meinem Vater auf der Autotüre lag. Blut sickerte aus einer Wunde an Alec's Kopf, bis auf ein paar Kratzer ging es meinem Vater allerdings gut. Vorsichtig löste ich meinen Gurt und ließ mich nach unten zu ihnen fallen, ein Blick nach vorne verriet mir, dass Jace meiner Mutter gerade half aus dem Auto zu klettern.

Ein ängstliches Wimmern zog meine Aufmerksamkeit auf sich, es kam von Alec. Er lag stark zitternd und schwer atmend auf meinem Vater. "Alles gut, es ist doch nichts passiert." versuchte dieser den Omega zu beruhigen, doch es half nichts. Er war total verängstigt. "Ich klettere raus und dann nehme ich Alec entgegen." schlug ich meinen Vater vor und dieser nickte zustimmend, alleine hätte Alec es niemals hier raus geschafft. Gesagt, getan! Ich zerschlug das Fenster über mir und fing mit meinem Körper die meisten Scherben ab, damit sie Alec nicht verletzten, meine Hand hatte angefangen zu bluten, doch das war mir gerade einfach egal. Mit aller Kraft zog ich mich hoch und kletterte aus dem Wagen, danach drehte ich mich sofort wieder um und sah meinem Vater dabei zu, wie er Alec hoch hob. "Na komm! Halt dich an mir fest." sagte ich leise zu Alec und er tat es. Er schlang seine Arme um meinen Hals und klammerte sich an mir fest. Auch ich schlang meine Arme um seine zierlichen Körper und zog ihn aus dem Fenster.

"Ist er verletzt?" kam es besorgt von meiner Mutter, als sie auf uns zu lief. Warum sie zuerst nach Alec fragte? Er war ein Omega und somit viel schwächer und anfälliger für Verletzungen und Krankheiten als alle anderen. Jace war ein Beta, mein Dad und ich Alphas und meine Mutter war eine Delta. Alec war der Schwächste unter uns. "Wo kam der Wagen her?!" wollte mein Vater wissen, während er selbst aus dem Wagen kletterte. "Keine Ahnung, aber ich spüre fremde Wölfe und sie scheinen nicht auf Verhandlungen aus zu sein." murmelte meine Mutter, während sie Alec's Platzwunde untersuchte. "Das sieht übel aus..." murmelte sie leise. "Vorsicht!" schrie Jace plötzlich, doch es war zu spät, ein Wolf mit leuchtend gelben Augen sprang auf mich zu, bereit mich zu töten. Im Augenwinkel bekam ich mit, wie sich neben mir jemand bewegte, erst als sich die Person zwischen mich und den Wolf schob erkannte ich ihn. Alec!

Er kniete mit dem Rücken zu mir und dem Gesicht zum Wolf zwischen uns. Innerhalb von Sekunden streckte er seine Arme in Richtung des Wolfes und was dann passierte schockte uns alle. Von Alec's Händen lösten sich Flammen, die ihren Weg in Richtung des Wolfes fanden. Dieser wimmerte, als er auf das Feuer traf und rannte brennend davon. "Soviel zu kleiner schwacher Omega!" stellte mein Vater überrascht fest, während Alec erschöpft nach hinten sackte. Sofort zog ich ihn in meine Arme. Er hatte mich beschützt, obwohl ich ihn schon seit Monaten verprügelte und fertig machte...Warum? Doch lange hielt diese Ruhe nicht an, weitere Wölfe umzingelten uns. Vorsichtig legte ich den benommenen Alec auf dem Asphalt ab und stellte mich schützend vor ihn. Dieser kleine Omega steckte voller Geheimnisse, aber das war jetzt erstmal zweitrangig. Wir verwandelten uns und machten uns bereit für den Kampf. Die Fremden Wölfe waren in unser Gebiet eingedrungen und hatten Alec verletzt, dafür mussten sie bezahlen. Niemand griff einfach so den Alpha und seine Familie an!

Als noch mehr Wölfe kamen ließ ich Liam, meinen Wolf angreifen und meine Familie tat es mir gleich. Mein Wolf war stark und zerfleischte die anderen Wölfe ohne große Probleme, bis mich zwei gleichzeitig angriffen. Als sich einer von hinten auf mich stürzen wollte stand der Boden unter diesem plötzlich in Flammen, sofort jaulte dieser auf und ergriff die Flucht. Mein Blick wanderte wieder zu Alec, der nun bewusstlos und mit ausgestrecktem Arm auf dem Asphalt lag. Mein innerer Wolf fing an zu winseln und tapste auf den zierlichen Omega zu. Als wir ihn vorsichtig mit unserer Schnauze anstupsten gab er ein leises Brummen von sich, aber er wachte leider nicht auf. Ich verwandelte mich wieder zurück und kniete mich neben ihn, wenig später kam auch der Rest dazu. Wir hatten die Wölfe erfolgreich in die Flucht geschlagen. "Was ist mit ihm?" fragte meine Mutter besorgt. "Ich weiß nicht, er hat mir geholfen und ist dann  einfach bewusstlos geworden." entgegnete ich leise. "Wir sollten ihn so schnell es geht nach Hause bringen. Es wird vermutlich eine Weile dauern, bis sein Wolf ihm geheilt hat." sagte mein Vater besorgt und strich Alec vorsichtig ein paar Haare aus dem Gesicht. "Ok, dann lasst uns keine Zeit verlieren. Ich habe ein paar Rudelmitgliedern gelinkt, sie müssten gleich mit einem Wagen hier sein." mischte sich Jace ein. Ich nickte ihm dankend zu, ehe ich mich wieder auf Alec konzentrierte. Hätte ich Alec nicht immer so schlecht behandelt, dann hätte er vielleicht das Vertrauen gehabt uns von seinen Fähigkeiten zu erzählen. Das war meine Schuld und ich musste es irgendwie wieder gut machen.

Ich habe dir immer wieder gesagt, dass du es lassen sollst... warf nun Liam, mein Wolf ein. Es tut mir wirklich leid entschuldigte ich mich in Gedanken bei ihm. Du solltest dich nicht bei mir entschuldigen, sondern bei Alec. brummte er dann und verzog sich wieder in mein Inneres. Knapp 10 Minuten später kam auch schon das Auto. Es stiegen fünf unserer Jäger aus, die sofort Richtung Wald verschwanden um die fremden Wölfe zu verfolgen. Meine Mutter setzte sich wieder hinter das Lenkrad und Jace schob sich wieder auf den Beifahrersitz. "Ich mache das schon." sagte ich zu meinem Vater, als er Anstalten machte Alec hoch zu heben. Ich schob einen Arm unter seine Knie und den anderen platzierte ich an seinem Rücken, danach hob ich ihn vorsichtig hoch und brachte ihn zum Wagen. Vorsichtig schob ich ihn auf den mittleren Sitz und schnallte ihn an, erst danach schnallte ich mich an und zog ihn in meinen Arm .

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