Heart on Fire

18

ALEC
Ich war total geschockt, als Magnus mir gestand, dass er sich einfach genommen hatte was er wollte. Warum hatte er das getan?! Vor allem, warum hatte er mir das nicht sofort gesagt? Hätte er es mir überhaupt gesagt, wenn ich nicht schwanger geworden wäre? "Kannst du mich alleine lassen?" fragte ich Jace, der sich zu mir gesetzt hatte. Er war wirklich nett, aber ich brauchte jetzt etwas Zeit für mich. "Klar, kein Problem. Ich werde mal schauen, wie es Magnus geht. Wenn du irgendwas brauchst egal was, dann sag mir Bescheid." sagte er und stand dann wieder auf. Als er den Raum verlassen hatte streckte ich vollkommen erschöpft meine Beine aus und atmete erstmal tief durch. Das war momentan alles etwas viel erst muss ich feststellen, dass ich ein Baby bekomme und dann gestand Magnus mir auch noch sowas. Ich konnte noch immer nicht glauben, dass in mir ein Lebewesen heran wuchs...ich wollte das Kind doch gar nicht! Oder doch?! Ich konnte das Kind doch nicht einfach umbringen, zumindest fühlte es sich so an, als würde ich es umbringen.

Es ist okey, wenn du es nicht willst. Ich kann es verstehen. Unter den Umstände wird es dir auch keiner übel nehmen! versicherte Moon mir, doch ich war mir mehr als nur unsicher. Das Kind konnte doch nichts dafür! Aber ich hatte auch unglaublich Angst davor das Kind zu bekommen, ich musste schließlich neun Monate darauf aufpassen und dann die Geburt...nein! Ich konnte das nicht! Aber ich konnte es auch nicht umbringen! Warum hatte Magnus mir das angetan?! Nur wegen ihm war ich jetzt in dieser ausweglosen Situation. Wir schaffen das! Ich bin immer bei dir, alles wird gut...egal ob du es willst oder nicht. Nimm dir die Zeit die du brauchst! versprach Moon mir und ich war so unglaublich dankbar ihn zu haben.

Vorsichtig versuchte ich aufzustehen doch es gelang mir nicht, ich hatte einfach nicht genug Kraft. Vollkommen kraftlos brachen meine Beine wieder unter mir weg und ich landete unsanft auf dem Holzboden. Ein stechender Schmerz zog sich durch meinen Kopf und ich spürte etwas warmes an meiner Stirn. Ächzend drückte ich mich vom Boden hoch und fasste mir mit einer Hand an die Stirn, als ich sie wieder weg nahm waren meine Fingerspitzen blutig. Sofort wurde mir schwindelig, aber ich versuchte dieses Gefühl einfach zu unterdrücken. Es gelang mir nur schleppend. Beim zweiten Versuch gelang es mir tatsächlich auf zu stehen und ich schleppte mich an der Wand entlang Richtung Türe und bis in die kleine Küche. Dort schnappte ich mir ein Tuch und ging wieder zurück in das Babyzimmer. Ich ließ mich wieder auf dem Boden nieder und wischte das Blut auf.

"Alec?!" fragte Jemand entsetzt, als er mich sah. Magnus stand im Türrahmen und musterte mich besorgt. "Was ist passiert?" wollte er dann wissen, allerdings blieb er in der Türe stehen. "N-Nichts...ich bin nur hingefallen." murmelte ich und faltete das Tuch zusammen, als ich fertig war. "S-Soll ich dir helfen? A-Also beim aufstehen?" stammelte er nervös und sah mich unsicher an. Ich nickte unsicher und er kam langsam auf mich zu gelaufen. "Ok, dann werde ich dich jetzt anheben." erklärte er mir und umfasste meine Mitte, wenig später zog er mich hoch und als meine Beine wieder wegsacken wollten hielt er mich fest. "Willst du nach unten auf das Sofa oder ins Schlafzimmer?" fragte er vorsichtig und drehte mich zu sich. "Sofa klingt ganz gut." murmelte ich und er nickte vorsichtig. Langsam hob er mich hoch, wobei ich meine Arme um seinen Hals schlang und meine Beine um seine Hüfte. Vorsichtig trug er mich runter und setzte mich dann auf dem Sofa ab.

"Darf ich mir die Verletzung mal ansehen?" fragte er vorsichtig und ich nickte ohne ihn anzusehen. Magnus verschwand kurz in der Küche und kam mit einem feuchten Tuch und einem Pflaster wieder. Vorsichtig tupfte er meine Wunde sauber und sah sie sich dann genauer an. "Ist nicht so schlimm, du hast Glück gehabt." sagte er dann und klebte noch das Pflaster drauf. "Ich gehe gleich mit Jace draußen trainieren...dann hast du etwas deine Ruhe. Der Arzt kommt dann auch nochmal vorbei und sieht sich deine Verletzungen an." murmelte er und ging dann niedergeschlagen in die Küche.

Normalerweise konnte ich es nicht ertragen, dass es ihm so schlecht ging, aber mir ging es im Moment nicht anders. Ich hatte keine Ahnung was ich zu ihm sagen sollte oder wie ich reagieren sollte. Nach einiger Zeit kamen die beiden ins Wohnzimmer und liefen nach hinten zur Schiebetür, die zum Garten führte. Ich sah ihnen noch hinterher, ehe ich mich auf dem Sofa zurück lehnte. Ich war vollkommen erschöpft und versuchte noch eine Weile lang den beiden dabei zuzusehen, wie sie trainierten, doch mir fielen irgendwann vor Erschöpfung die Augen zu und ich sank in einen nicht wirklich erholsamen Schlaf.