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JACE
Während ich hier draußen auf Alec wartete fühlte ich mich immer unwohler. Mein ungutes Gefühl bestätigte sich, als auf einmal Marik vor mir stand. Erschrocken fuhr ich zusammen. „Du hast dich also bei deinem tollen Freund über mich ausgeheult. Das ist aber gar nicht nett!" schnaubte er wütend und schlug mich mit irgendetwas hartem. Unsanft landete ich auf dem Steinboden und musste ein paar mal blinzeln, bis ich erkennen konnte was es war. Er hatte mich mit einem seiner Schulbücher geschlagen. Mein Ohr gab einen schrillen Piepton von sich und meine Wange brannte vor Schmerz. Mit voller Wucht trat er dann auf meine Hand, welche ein ungesundes knacken von sich gab. Vor Schmerz schrie ich auf und Tränen stiegen mir in die Augen. „Ace..." wimmerte ich und sofort spürte ich, wie mein Wolf die Kontrolle übernahm. Wir nutzten den Moment und zogen Marik in einer fließenden Bewegung die Beine weg, sodass er unsanft auf dem Boden landete. Leider war Marik schneller als wir und warf sich wütend auf mich, er fuhr mit seinen Händen zu meinem Hals und schnürte mir die Luft ab. Immer wieder versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien, doch er war einfach zu schwer! Sein komplettes Gewicht ruhte auf meinem Oberkörper und machte mich bewegungsunfähig. „Das wäre mein Platz gewesen! Ich hätte es sein sollen und nicht du dreckiges Mistfieh!" keifte er und drückte noch kräftiger zu. „Ich wollte immer nur diesen einen Platz! Das ist mein Platz gewesen!" schrie er, doch plötzlich wurde er von mir herunter gerissen und zwei ausgewachsene Wölfe stürzten sich auf ihn. Schwer hustend rollte ich mich auf die Seite und schnappte krampfhaft nach Luft. Ein relativ junger Mann mit roten Haaren kniete sich neben mich und sah mich besorgt an. „Geht's?" fragte er besorgt und sah sich erstmal meinen Hals an. Während ich krampfhaft nach Luft schnappte wurde sein Gesichtsausdruck immer besorgter. Er schnappte sich kurzerhand meine Beine und drehte mich so, dass er sie auf der Sitzfläche der Bank ablegen konnte, danach legte er meinen Kopf in den Nacken und sah sich Marik's Machwerk genauer an. „Alles gut! Das ist nur der Schreck und der Luftmangel, er hat keine schweren Verletzungen hinterlassen." sagte er beruhigend, aber das half mir gerade nicht wirklich weiter. Ich bekam kaum Luft! „Ganz ruhig, das wird gleich wieder! Versuch einfach dich zu beruhigen und immer so tief wie möglich ein und aus zu atmen." sagte er dann und strich mir ein paar Haare aus dem Gesicht. „Ach! Ich bin übrigens Simon! Damian's Beta!" stellte er sich vor, während er sich zu mir setzte. „Jace." presste ich erschöpft hervor und er lächelte. „Cool! Du bist also unsere Luna!" freute er sich und sah mich mit einem strahlenden Lächeln an, während er sich mein Handgelenk ansah. „Das ist nur verstaucht, das wird schon! Hat er dich auch am Bauch verletzt?" wollte er dann wissen und ich sah ihn darauf hin verwirrt an. „Naja du hast deinen Arm die ganze Zeit schützend davor gehalten, also...." entgegnete er. „N-Nein. Alles gut." presste ich zwischen den Hustenanfällen hervor. „Jace!" rief Alec, der auf uns zu gestürmt kam. „Hi! Ich bin Simon, Damian's Beta! Ihm geht's einigermaßen gut, er bekommt nur etwas schwer Luft...das dürfte aber gleich wieder gehen!" sagte Simon zu Alec, der mich leicht schockiert ansah. Sichtlich erleichtert atmete Alec auf und setzte sich zu Simon. „Ich bin Alec." stellte sich gleichnamiger dann auch vor. „Cool, dann sind hier ja gleich zwei Lunas!" freute Simon sich und strahlte uns an. „Marik ist abgehauen! Aber wir haben Damian und Magnus informiert." sagte einer der anderen Typen und Alec atmete auf. Während Simon und die anderen sich schützend um uns herum hinstellten blieb Alec bei mir sitzen. „Hast du schmerzen? Oder sonst was?" fragte er panisch und deutete unauffällig in Richtung meines Bauches, doch ich schüttelte mit dem Kopf, was Alec sichtlich erleichterte. Ich fühlte mich überhaupt nicht gut, aber ich hatte zu meiner Erleichterung keine starken Schmerzen.

DAMIAN
Als ich von meinem Beta hörte, dass Marik Jace angegriffen hatte, war ich mehr als nur wütend. Ich konnte mich in den letzten paar Minuten des Unterrichts kaum noch auf meinem Stuhl halten, gerade als es klingelte schmiss ich meine Sachen in meine Tasche und stürmte samt Magnus zu seinem Wagen. Mit viel zu hoher Geschwindigkeit fuhr Magnus in die Stadt und parkte seinen Wagen an der Straße und von weitem konnte man schon meinem Beta und die anderen sehen. Als ich jemanden auf dem Boden liegen sah blieb mein Herz beinahe vor Schreck stehen! Magnus und ich rannten auf die Gruppe zu und je näher wir ihnen kamen, desto besser konnte ich erkennen, dass es Jace war der dort lag. Ich rannte noch schneller und bei ihm angekommen schmiss ich mir förmlich neben ihn. „Was ist passiert?" wollte ich von meinem Beta wissen, während ich Jace ausgiebig auf Verletzungen untersuchte. „Marik hat versucht ihn umzubringen. Er hat ihn beinahe erwürgt." erklärte Simon und ich machte mir noch mehr Sorgen um Jace. „Mir geht's gut..." murmelte Jace leicht neben der Spur und drehte sich zu mir. Seine Wange war violett angelaufen und auch sein Handgelenk sah nicht viel besser aus. Dazu noch die Würgemale am Hals! Vorsichtig zog ich ihn zu mir und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Wir bringen dich nach Hause und dann kann der Arzt dich erstmal untersuchen." sagte ich und sofort wurde Jace unruhig. Alec beugte sich zu Jace herunter und flüsterte ihm etwas ins Ohr, danach zog er Magnus ein Stück von uns weg, auch die anderen scheuchte er etwas beiseite. Erschöpft kramte Jace einen Umschlag aus seiner Jackentasche und gab ihn mir, kurz darauf schloss er für ein paar Sekunden seine Augen. Er schien ziemlich fertig zu sein! Langsam öffnete ich den Umschlag, wobei Jace mich wieder aus müden Augen ansah. Er schien sie kaum noch offen halten zu können. Mit zittrigen Fingern öffnete ich den Brief und überflog die Zeilen. Jace bekam ein Baby?! Nein! Wir bekamen ein Baby! Mein innerer Wolf rastete vor Freude vollkommen aus, ohne zu zögern presste ich meine Lippen auf die von Jace und drückte ihn gegen den Boden. Erschrocken seufzte Jace auf und ich merkte, wie ein paar Tränen seine Wangen hinunter kullerten.

Heart on FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt