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MAGNUS
Damian drückte mich auf das Sofa und holte mir dann ein Gals Wasser. "Du hast echt kein Feingefühl! Ich hätte echt nicht gedacht, dass es bei Jace und mir besser läuft, als bei euch." sagte er und setzte sich wieder zu mir. "Ich verstehe das nicht...wie schaffst du das?! Du musst doch auch diesen Drang haben eine Familie zu gründen." schnaubte ich frustriert. "Klar habe ich das auch, aber ich weiß, dass Jace noch nicht soweit ist. Er ist gerade dabei sich so zu akzeptieren wie er ist und lässt mich gerade in seine Nähe. Er hat mir sogar verziehen, dass ich mit ihm geschlafen habe. Konzentrier dich einfach auf das was du hier und jetzt hast und nicht auf das was du später willst. Sonst verschreckst du Alec. Es geht ihm vermutlich alles viel zu schnell, er hat doch gerade erst ein Kind verloren...er hätte es behalten, das muss schrecklich für ihn sein und du willst direkt ein neues!" sagte er ruhig und trank einen Schluck von seinem Wasser. Er hatte ja recht, Alec war kein Roboter ohne Gefühle. Er musste sich richtig schlecht fühlen und dann kam ich auch noch an und machte im Vorwürfe, dass ich unbedingt eine Familie wollte! Ich war so ein Trottel. "Ich bin der schlimmste Mate den man sich vorstellen kann!" ächzte ich und ließ mich nach hinten sinken. "Aber eine Frage habe ich dann doch noch...wieso war Alec schwanger, wenn er doch keine Kinder wollte?" fragte Damian dann sichtlich verwirrt. "Das ist eine lange Geschichte..." brummte ich und fing an zu erzählen.

JACE
Ich lief schon eine Weile in Wolfsform durch den Wald und versuchte immer wieder Alec's Spur auf zu nehmen. Nach einiger Zeit hatte ich seine Fährte aufgenommen und lief ihr nach, bis zu einer großen Lichtung mit einem See. Dort lag Alec's Wolf Moon im Gras und wimmerte leise, ich lief vorsichtig auf ihn zu und legte mich zu ihm. Ich verwandelte mich zurück und saß dann neben seinem Wolf. "Hi Moon." sagte ich leise und strich ihm über den Kopf, aber er gab nur ein trauriges schnauben von sich. "Darf ich mal mit Alec reden? Ich würde gerne wissen, wie es ihm geht." fragte ich vorsichtig und der Wolf neben mir sah mich kurz von der Seite aus an, ehe er sich zurück verwandelte und ich neben einem ziemlich am Boden zerstörten Alec saß. Immer wieder liefen Tränen seine Wangen hinunter, ich konnte nicht anders, als ihn in den Arm zu nehmen. "Es tut mir so unglaublich leid und auch Magnus meinte das nicht so." versicherte ich ihm und begann damit ihn hin und her zu wiegen. Es dauerte einige Minuten, bis Alec sich wieder etwas beruhigt hatte. "Ich habe ihm gesagt, dass ich keine Kinder will! Ich kann das nicht...wie soll ich denn auf ein kleines Kind aufpassen?! Meine Eltern sind dabei gestorben, als sie versucht haben mich zu beschützen. Ich will nicht, dass meinem Kind das gleiche passiert...es ist grausam ohne Eltern aufzuwachsen. Man ist nur alleine und hat nur eine Verantwortung gegenüber sich selbst, aber man hat keine Familie die man beschützen muss! Jace! Ich hab ein ganz mieses Gefühl...so wie das Gefühl kurz bevor die Jäger meine Eltern umgebracht hatten...das hatte ich auch bevor ich das Baby verloren habe! Magnus will unbedingt dieses Kind und ich kann einfach nicht." sprudelte es nur so aus ihm heraus, er war komplett in Panik und schnappte immer wieder hektisch nach Luft. "Entspann dich, alles wird gut! Ich habe Magnus klar gemacht was für eine Verantwortung ein Kind ist und ich habe ich versucht ihm zu erklären, dass du noch nicht soweit bist. Er versteht das! Auch Damian redet nochmal mit ihm, aber ich glaube er hat schon längst erkannt, dass er einen Fehler gemacht hat und es tut ihm unglaublich leid." beruhigte ich ihn und wischte ihm ein paar Tränen aus dem Gesicht. Ich stand langsam auf und ignorierte das aufkommende Schwindelgefühl, stattdessen half ich Alec hoch. Als auch er stand wurde mir schlagartig schlecht. "Jace? Alles ok? Du siehst richtig blass aus!" wollte Alec alarmiert wissen, das einzige was ich jedoch tun konnte war zu einem nahegelegenen Busch zu rennen und mich zu übergeben. Ich fühlte mich einfach nur grauenhaft! Alec kam auf mich zu gelaufen und stützte mich helfend, als ich mich krampfhaft übergab. "Geht's dir jetzt wenigstens besser?" fragte Alec mich, als ich mich etwas entspannte. "Nein...eher schlechter." murmelte ich schwer atmend. "Soll ich Damian Bescheid geben?" fragte Alec besorgt, doch ich schüttelte den Kopf. "Nein, alles gut...es geht schon." entgegnete ich und ließ mich von ihm stützen, während wir den Weg nach Hause antraten. Nach der Hälfte des Weges stoppten wir allerdings, als wir hinter uns ein paar Geräusche hörten. "Ich will, dass du so schnell du kannst nach Hause läufst!" sagte ich leise zu ihm, doch er schüttelte nur den Kopf. "Es sind Jäger, oder? Ich lasse dich nicht alleine, das packst du nicht." entgegnete er und ich nickte kurz. "Du rennst in Wolfsform los und ich bin direkt hinter dir, versprochen." sagte ich ernst und ohne Raum für Diskussionen zu lassen. Alec war ein Omega und dazu noch krank! Er hätte in einem Kampf keine Chance. Alec ließ mich los und verwandelte sich, kurz darauf rannte er los. Ich verwandelte mich ebenfalls und rannte los, direkt hinter mir sprangen zwei Jäger aus dem Gebüsch und schossen auf mich. Gott sei Dank verfehlten sie mich, allerdings nur knapp. Da Moon seit er das Baby verloren hatte deutlich größer war musste ich mir keine Gedanken machen, dass Alec nicht schnell genug lief. Kurz vor unserem Grundstück drehte ich mich herum und fiel die Jäger an, da keiner von ihnen damit gerechnet hatten hatte ich einen Vorteil. Nach einer ordentlichen Rangelei und ein paar Verletzungen hatte ich sie in die Flucht geschlagen. Leider war ich dabei nicht ganz unverletzt geblieben, da ich immer wieder zwischen menschlicher Form und Wolf hin und her gesprungen war. Das hatte meinem Magen auch nicht unbedingt gut getan. Wieder musste ich mich übergeben und taumelte dann weiter Richtung Haus. Langsam begann die Schnittwunde an meinem Unterarm zu heilen, ebenso wie meine aufgeplatzte Lippe. Im Garten angekommen sah ich schon, wie Magnus Alec in seine Arme schloss und Damian besorgt auf mich zu lief. Sofort zog er mich in seine Arme und sah sich direkt danach meine Verletzungen an. "Das Nächste mal rufst du mich einfach, ich bin fast gestorben vor Angst!" sagte er und ich nickte benommen. "Ich glaub ich muss kotzen." murmelte ich noch, ehe ich mich wieder übergab, allerdings mitten auf Damians Shirt, kurz darauf kippte ich zur Seite und meine Beine gaben nach.

Heart on FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt