Heart on Fire

88

MARIK
Brummend lief ich zurück zu den anderen in die Halle und ließ mich wieder auf der Matte nieder. Alec schlief zufrieden auf Magnus, der mich angrinste. Kyle und Tim hatten sich zusammen mit Mara auf ihre eigene Matte zurück gezogen, die beiden hatten das Kind zwischen sich gelegt und hin und wieder war ein leises Lachen von dem kleinen Mädchen zu hören. Als letztes sah ich zu Jace und Damian hinüber. Der Alpha saß hinter seinem Mate, der vollkommen fertig vor sich hin starrte. Fragend sah ich Damian an, der ebenso ratlos zu sein schien wie ich.
„Was ist los?" fragte ich Jace, der erst reagierte, als ich mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum wedelte. „Müde..." murmelte er und sah mich aus dunkel unterlaufenen Augen an. „Warum schläfst du dann nicht?" hakte ich verwirrt nach, doch Jace nahm nur meine Hand und legte sie auf seinen Bauch. Ich spürte das kräftige treten des kleinen Alphas und musste grinsen. „Ok, das erklärts." gab ich zu und nun legte auch Damian seine Hand an die Stelle, an der meine eben gelegen hatte. „Der bekommt Hausarrest bis an sein Lebensende, wenn er draußen ist." brummte der Alpha unzufrieden und schnaubte. „Hör auf! Er ist doch nur ein Baby und da drin wird es eben langsam eng." murmelte Jace halb am einschlafen, als der kleine Alpha allerdings erneut trat, zuckte Jace wieder zusammen und war hellwach. Ein kleiner Ellebogen malte sich deutlich auf Jace's Bauch ab und zog sich einmal quer über seinen Bauch.

„W-Wisst ihr schon wie ihr euren Sohn nennen wollt?" fragte ich Jace neugierig, um ihn etwas ab zu lenken. „Ace. Wir wollten ihn Ace nennen. Wir dachten das passt irgendwie..." ächzte Jace und rutschte etwas auf der Matte hin und her. „Ein paar aus dem Rudel haben angeboten dir eins der Betten aus der Krankenstation hier her zu bringen, vielleicht ist das gar keine so schlecht Idee. Jedes Mal auf den Boden und wieder hoch ist vielleicht nicht die beste Idee." warf Damian ein, doch Jace schüttelte den Kopf. „Nein. Das geht schon, die müssen sich nicht die Mühe machen und vor allem sollten sie nicht in den Teil der Schule gehen, den die Jäger besetzt haben!" ächzte Jace gequält. „Sie haben es angeboten, sie sehen wie du dich abmühst und wollen ihrer Luna helfen. Du solltest ihre Hilfe annehmen." entgegnete Damian leise und gab dem schmollenden Jace einen Kuss auf die Wange. „Nein. Uns geht's gut. Wir kriegen das schon hin...ehm...ich muss nur wieder auf die Toilette." sagte er gegen Ende hin ziemlich leise und schnaubte geschafft. Damian lachte leise und half seinem Mate, der sich dabei sichtlich anstrengen musste auf die Beine.

Ich merkte wie einige aus Damian's Rudel zu uns herüber sahen und besorgt tuschelten. Sie hatten ja recht, das konnte wirklich nicht so weiter gehen. Das konnte Jace auf keinen Fall noch lange mitmachen. „Was ist mit Jace?" murmelte Alec im Halbschlaf, der mit geschlossenen Augen auf der Brust seines Mates lag. „Er weigert sich die Hilfe vom Rudel an zu nehmen. Sie wollten ihm ein Bett hier her bringen, damit er nicht immer runter auf den Boden muss." erklärte ich knapp und Alec brummte nur. „Ich werde morgen mal mit ihm reden." murmelte er noch, ehe er wieder einschlief, auch Magnus war eingeschlafen. Seine Arme lagen schlapp neben seinem Körper, es war schon irgendwie ein niedlicher Anblick. Die beiden waren so verliebt und überglücklich, dass sie ein Baby bekamen.

Bei Luke und mir war das leider nicht so. Seufzend deckte ich die beiden zu und setzte mich dann wieder auf meine Matte, ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand und sah in das rege Treiben in der Halle. Luke schien sich so unglaublich auf das Baby zu freuen...im Gegensatz zu mir. In Gedanken fuhr ich mit meiner Hand zu meinem Bauch und merkte wie die Wärme aus meiner Hand darauf über ging. Ich konnte Seth verstehen, das Baby gehörte nicht in uns...das wusste jeder...aber es war nunmal da. Wir können es loswerden...wir müssen das nicht behalten. Wir haben jedes Recht es zu entsorgen! Niemand kann uns zwingen es zu behalten. merkte Seth an. „Niemand wird uns zwingen es zu behalten. Das ist ganz allein unsere Entscheidung." murmelte ich als Antwort vor mich hin. Wir haben keine Ahnung worauf man bei so einem sabbernden etwas achten muss! Wir haben diesen natürlichen Instinkt nicht! Was ist, wenn wir es nicht so behandeln und lieben können wie es das verdient hätte? winselte Seth kleinlaut, es war das erste Mal seit der Sache mit dem Messer, dass er tatsächlich mit mir über das Baby redete, ohne es wegrennt abzulehnen. „Wir haben Alec, Jace und Tim. Die können uns helfen...und besser als Dad sind wir allemal. Außerdem haben wir Luke, er weiß viel über Babys." seufzte ich und schloss für einen Moment meine Augen. Ich weiß nicht, was wir machen sollten. Es fühlt sich nur so falsch an, dass wir ein Baby in uns haben...so als gehörte es dort nicht hin. Dieses Gefühl bringt mich noch um. winselte Seth und ich konnte ihm nur zustimmen, es fühlte sich wirklich nicht gut an. „Ich weiß." murmelte ich und sah zu Alec hinüber. Er war so begeistert von seinem Baby und er strahlte richtig vor Glück...im Gegensatz zu mir. Ich wollte mich ja auch freuen...irgendwie, nur ging es nicht.