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MARIK
Genervt verließ ich den Klassenraum und stand erstmal planlos auf dem Gang. Nach dem Streit gestern mit Luke und jetzt auch noch der Stichelei von Kyle wusste ich einfach nicht mehr wohin mit mir. Ich wollte nicht zu Luke, weil er mir dann wieder in den Ohren hing, dass ich zu wenig auf mich achtete. Allerdings wollte ich auch nicht wieder zurück in den Raum. Nach ein paar Minuten wurde mir meine Entscheidung jedoch abgenommen, da mir schlecht wurde. Sofort lief ich Richtung der Waschräume und direkt in eine der Kabinen. Gerade noch rechtzeitig, denn nur Sekunden später musste ich mich krampfhaft übergeben. Nach ein paar Minuten hatte sich mein Magen Gott sein Dank wieder beruhigt und ich spülte ab, langsam lief ich wieder aus der Kabine hinaus und erschrak fürchterlich, als ich Kyle sah, der an den Waschbecken lehnte. Trotzdem lief ich weiter und spülte mir den Mund aus, als ich meinen Kopf wieder hob, hielt Kyle mir ein Tuch hin. Widerwillig nahm ich es entgegen und wischte mir den Mund ab. „Besser?" fragte er und ich nickte leicht und lehnte mich gegen die kühle Wand.

„Es tut mir leid...du bist mein Bruder und ich sollte eigentlich auf deiner Seite sein." entschuldigte sich mein Bruder und sah mich ernst an. „Alec meinte, dass Dad mich umbringen wollte...stimmt das?" fragte Kyle unsicher und sah mich fragend an. „Das ist wirklich das letzte worüber ich jetzt reden will." ächzte ich und merkte wie mir wieder übel wurde. Ich unterdrückte meinen Würgereiz und schloss für einen Moment meine Augen. „Wir gehen am besten zu den anderen zurück. Du siehst ziemlich blass aus." sagte Kyle besorgt und hielt mich fest, vorsichtig zog er mich am Arm Richtung Flur und direkt zurück zum Raum. Auf dem Gang trafen wir leider auf Luke, der sofort besorgt auf uns zu lief. „Marik?! Was ist los?" wollte er besorgt wissen und schlang seine Arme um meine Mitte. „Mir geht's gut." brummte ich und ließ meinen Kopf erschöpft auf seine Schulter fallen. „Er hat sich gerade übergeben." erklärte Kyle und ich schnaubte nur. „Verräter." brummte ich vor mich hin und hörte Kyle lachen. „Hast du heute morgen was gegessen?" wollte Luke dann wissen, doch ich drehte meinen Kopf weg. „Verdammt Marik! Kannst du nicht ein Mal auf mich hören?! Dein Essverhalten ist nicht gesund, ebenso wie dein Trinkverhalten!" schimpfte Luke, doch ich ignorierte es.

Vorsichtig hob Luke mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Mitte. Er trug mich zurück in den Klassenraum und direkt zu unserer Tischgruppe, dicht gefolgt von Kyle. Vorsichtig legte er mich auf dem Tisch ab und sah mich ernst an. „Ich habe Magnus gelinkt. Er bringt dir Wasser und etwas zu essen mit." sagte Luke ohne Raum für Widerworte zu lassen und setzte sich zu mir. Vorsichtig zog er mich auf seinen Schoß und deckte uns zu. „Luke ist also dein Mate." merkte Kyle amüsiert an und versuchte mich etwas ab zu lenken. Ich brummte nur bockig.

KYLE
Marik schien es wirklich nicht so gut zu gehen, irgendwie machte mir das ganze dann doch Sorgen. Er war schließlich immer noch mein Bruder. „Es geht mir gut." schnaubte Marik wütend und wollte sich aus dem Griff seines Mate's befreien, doch Luke hielt ihn eisern fest. „Verdammt! Lass mich einfach in Ruhe." keifte Marik weiter, doch Luke ließ das vollkommen kalt, er hielt Marik noch fester, sodass kein Blatt mehr zwischen die beiden passte. „Das werde ich nicht tun. Du bist mein Mate und ich habe keine Lust dabei zuzusehen wie du deinen Körper kaputt machst. Damit schadest du nicht nur dir!" entgegnete Luke und drückte seinen Mate runter auf den Tisch. Die beiden schienen es wirklich nicht leicht miteinander zu haben.

Plötzlich blitzte etwas in Marik's Augen auf und er beförderte Luke mit einem gekonnten Handgriff runter vom Tisch. Als Marik sich jedoch aufsetzte wurde mir erst klar, dass irgendetwas nicht stimmte. Seine Hände zitterten unkontrolliert, es war nicht zu übersehen, obwohl er es zu verstecken versuchte. Ich packte Luke am Kragen und zog ihm mit mir vor die Türe. „Was weißt du!" knurrte ich ihn mithilfe meines Wolfes an und drückte ihn gegen die Wand. Es interessierte mich herzlich wenig, dass er ein Alpha war. „Ihr seid wirklich verwandt." keuchte Luke erschrocken und strampelte mit den in der Luft hängenden Beinen. „Rede!" schnaubte ich wütend.

„Immer wenn wir uns streiten hat er Anfälle. Wenn es zu viel für ihn wird bricht er einfach zusammen. Während er bewusstlos war habe ich ihn mal untersucht und naja ich hab auch was gefunden." krächzte er und ich ließ ihn wieder runter. „Er...er hat Narben am Bauch und dann habe mal genauer nachgesehen und...da drin sieht es aus wie bei einem Omega! Allerdings nicht auf natürlichen Wege entstanden." erklärte Luke besorgt. Verwirrt sah ich ihn an, bis mir ein Licht auf ging. „Er macht immer total waghalsige Dinge und...ich kenne ihn mittlerweile gut genug um zu wissen, dass er sich nicht helfen lässt, egal wie kaputt er sich selbst macht. Er isst maximal einmal am Tag etwas und trinken kann man eigentlich komplett vergessen." winselte Luke schon fast und erst jetzt ging mir ein Licht auf. „Luke?! Was meintest du eben mit „damit schadest du nicht nur dir" ?!" hakte ich angespannt nach. Eine unangenehme Stille entstand und man konnte Luke ansehen, dass er sich schlecht fühlte. „E-Er will keine Kinder! Ok?! I-Ich mache es einfach beim nächsten Mal weg, wenn er zusammenbricht. W-Wenn ich gewusst hätte, dass das möglich ist, dann hätte ich dafür gesorgt, dass das nicht passieren kann. A-Aber ich wusste das ja nicht...." stammelte Luke panisch vor sich hin und jetzt war alles klar. „Verdammt, Luke! Du wirst es ihm sagen! Er soll das selbst entscheiden, du machst das Kind nur weg, wenn Marik dir das ausdrücklich sagt!" knurrte ich und im selben Moment hörten wir wie die Türe geschlossen wurde.

Tim und Jace standen neben uns und sahen uns fassungslos an. „Marik ist schwanger?!" hakte Jace überrascht nach und sah danach fassungslos zu Tim. Mein kleiner Mate war sichtlich besorgt. „Was?" fragte ich nervös und ließ Luke vollkommen los. „E-Er wird es nicht wollen..." merkte Tim dann besorgt an. „Er hält es für keine gute Idee weil sein Vater ein Psychopath war. Er denkt er wäre wie sein Vater." mischte Jace sich ein und zuckte wenig später heftig zusammen. „Jace? Alles ok?" fragte Luke besorgt nach, doch Jace winkte nur ab. „Das Baby tritt, alles gut." murmelte er und hielt sich kurz an der Wand fest. „Warum zum Teufel kann Marik eigentlich ein Baby bekommen?! Er ist ein Delta! Und soweit ich weiß ist sein Wolf eindeutig männlich!" schnaufte Jace. „Dad!" sagte ich nur und Jace nickte verstehend. „Ihr solltet es ihm sagen. Aber seid vorsichtig, das wird ihn vermutlich nicht ganz kalt lassen." merkte Tim an und ging dann gemeinsam mit Jace Richtung Toiletten. „Los! Rein jetzt! Wir klären das sofort!" brummte ich und öffnete wieder die Türe.

Heart on FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt