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LUKE
Verwirrt starrte ich auf den Bildschirm vor mir und konnte immer noch nicht richtig glauben, was ich dort sah. „Naja euer Baby ist eindeutig ein Junge...aber irgendwie auch nicht..." merkte ich selbst etwas perplex an. „Was?!" platzte es verwirrt aus Damian heraus und er stellte sich direkt hinter mich und sah auf den Monitor. „Na da! Er ist ein Junge, aber sein Geschlechtsmerkmal bildet sich zurück..." brummte ich vor mich hin. „Also wird es ein Junge...nur eben ohne..."begann Marik, doch Jace unterbrach ihn. „Können wir bitte aufhören über das Ding von meinem Sohn zu reden...es ist schon schlimm genug, dass ich es nicht einmal schaffe meinem Sohn ein normales Leben zu bieten!" schnaubte Jace frustriert und ich säuberte seinen Bauch. „Jace, dein Baby ist gesund und munter! Das ist das Wichtigste, alles andere ist erstmal Nebensache. Wir schauen einfach öfter mal nach und vielleicht regelt sich das ja von allein. „Das ist meine Schuld, oder? Weil Ace weiblich ist..." murmelte Jace enttäuscht und bekam glasige Augen. „Das ist gut möglich, dass die Tatsache einen Einfluss auf euer Baby hatte, aber da können weder Ace noch du etwas für. Glaub mir." versicherte ich dem aufgelösten Beta und auch Damian strich beruhigend über die Beine seines Mates. „Dein Baby wird später genauso cool wie du und wird jedem in den Hintern treten, der es verdient hat! Es ist doch total egal, wie es da unten aussieht! Charakter ist eh wichtiger!" mischte Marik sich dann ein und sah Jace aufmunternd an. „Außerdem habt ihr ja noch mich...ich bin immer dafür ein paar Idioten aus dem Weg zu räumen." witzelte Marik und nun konnte auch Jace wieder lachen.

Vorsichtig halfen Marik und Damian Jace dabei sich auf zu setzten und kurz darauf half Damian seinem Mate auch schon zurück in die Halle. „Du musst wirklich daran arbeiten schlechte Nachrichten zu überbringen! Das ist nicht gerade dein Fachgebiet, Doc." merkte Marik an und setzte sich auf die Liege, er lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und sah mich gelangweilt an. Nachdenklich sah ich ihn an...er hatte ja recht! Wie sollte ich ihm dann beibringen, dass er schwanger war?! „Was ist, wenn ich auch eine schlechte Nachricht für dich hätte...rein theoretisch..." begann ich und er sah mich misstrauisch an. „Dann solltest du es mir wohl besser einfach sagen!" entgegnete er und lehnte sich etwas zu mir nach vorne.

„Was ist mit den Narben an deinem Bauch?" hakte ich dann möglichst unauffällig nach. „Du weißt genau, dass ich nichts darüber weiß! Die waren eben einfach da, schon immer! Das habe ich dir doch schon Tausend mal gesagt!" brummte Marik genervt und rollte mit den Augen. „Und die Krampfanfälle?" wollte ich dann wissen, doch Marik schnaubte nur. „Verdammt Luke!" keifte er nur und trat nach mir. Ich packte seinen Fuß und zog daran, woraufhin Marik mit dem Rücken auf der Liege landete und ich mich direkt zwischen seine Beine stellte und über ihn lehnte. Überrascht sah Marik mich an. „Die Narben stammen von deinem Vater. Als du bewusstlos warst habe ich dich untersucht um heraus zu finden was mit dir los ist...da drin..." begann ich und fuhr vorsichtig mit meiner Hand zu Marik's Bauch. „Da drin sieht es aus wie es bei Alec normalerweise aussieht." fügte ich noch hinzu und sah mir Marik's Reaktion genauestens an. Er sah mich leicht fassungslos an und ihm fehlten die Worte. „Das ist jetzt nicht dein ernst, oder?" fragte er nach einer Weile vollkommen verstört nach, doch ich sah ihn nur entschuldigend an. Frustriert ließ er seinen Kopf wieder auf die Liege fallen und sah an die Decke. „War das wenigstens alles?" brummte er monoton und ich blieb stumm.

„Luke?" hakte Marik verwundert nach und sah mich unsicher an. „Weißt du...ehm...also, wenn ich das früher gewusst hätte, dann..." fing ich an, doch brach mitten im Satz ab. Marik richtete sich auf und war nur noch Millimeter von meinem Gesicht entfernt. „Dann was?" hakte er nach und sah mich mit großen Augen an. „Dann hätten wir was dagegen tun können und ich müsste dir das jetzt nicht sagen..." verhedderte ich mich weiter. „Luke! Komm zum Punkt." forderte Marik und zwang mich ihn an zu sehen. „Dann müsste ich dir jetzt nicht sagen, dass du schwanger bist." platzte es aus mir heraus und ich sah abwartend in Marik's Gesicht. Ich wartete ziemlich lange auf eine Reaktion, doch er sah mich einfach nur emotionslos an. „I-Ich wusste nicht was ich machen soll und Kyle meinte ich sollte es dir sagen....ich hatte erst überlegt ob ich es einfach weg machen soll oder so. A-Aber das wäre nicht richtig gewesen." versuchte ich mich zu erklären, doch Marik sah mich einfach nur an, ohne überhaupt eine Reaktion zu zeigen.

Ich wartete einige Minuten ab und sah ihn nervös an, doch es kam einfach keine Reaktion. Ich konnte auch nichts spüren...keine Ahnung was gerade in ihm vor ging! "Marik?" versuchte ich vorsichtig ihn an zu sprechen. "Du hättest es einfach weg machen sollen." sagte er nur monoton und sah mich mit einem eiskalten und komplett emotionslosen Blick an. "Jedes Mal, wenn es mir richtig schlecht ging hast du das Ding beschützt!? Lass es verdammt nochmal einfach sterben!" fügte er noch kälter hinzu und ich bekam eine richtige Gänsehaut. So herzlos und kalt hatte ich meinen Mate noch nie erlebt...nicht in all den Jahren in denen ich ihn bereits kannte! Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren stand Marik auf und verließ das Behandlungszimmer. Ich musste das alles erstmal verdauen und ließ mich auf meinen Stuhl fallen. War es Marik wirklich so egal? War er wirklich so kalt?!

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