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MAGNUS
Hinter mir stand mein Vater und sah mich prüfend an. "Wie könnt ihr nicht wissen ob Kinder bekommt?" fragte er verwirrt und setzte sich zu mir auf den Boden. "Es kommt sowieso raus." schnaufte ich und sah ihm dann direkt in die Augen. "Ich weiß es, aber Alec nicht..."gab ich dann zu, aber mein Vater schien immer noch nicht zu verstehen, was ich damit sagen wollte. "An meinem Geburtstag habe ich viel zu viel getrunken und bin dann Alec's Geruch gefolgt. Ich habe aber nicht gewusst, dass er mein Mate war und er hat so gut gerochen...und...ich konnte mich einfach nicht zurückhalten und irgendwie hab ich dann mit ihm geschlafen, nur war er nicht wach..." gab ich kleinlaut zu und merkte wie mir Tränen die Wangen runter liefen. "Das hast du nicht getan?! Sag mir, dass das nicht wahr ist!" entgegnete mein Vater entsetzt, aber ich sah ihn nur traurig an. "Ich hab erst am Morgen danach verstanden was ich gemacht habe, als ich ihn als meinen Mate erkannt habe." wimmerte ich schuldbewusst. Mein Vater atmete ein mal tief durch und sah mich dann ernst an. "Dir ist schon klar, dass er das niemals erfahren darf! Kein Wort zu Alec oder deiner Mom! Wenn er sich nicht daran erinnern kann, dann ist auch nichts passiert!" sagte mein Vater panisch und ich sah ihn fassungslos an.

Manchmal erkennt man eben deutlich, dass ihr verwandt seid! Ich übernehmt beide keine Verantwortung für eure Taten, wenn ihr in Panik seid! knurrt Liam wütend und zog sich zurück. Ich wusste genau, dass mein Wolf recht hatte, ich konnte es doch nicht einfach totschweigen! Ich musste Alec dazu bringen diesen Test zu machen und dann musste ich es ihm wohl oder übel erklären. "Er muss das Baby behalten, ihr müsst einen Nachkommen haben! Du weißt wie wichtig das ist!" sagte mein Vater dann ernst und ging. Wie konnte er denn jetzt nur an sowas denken, ich konnte und ich wollte Alec nicht dazu zwingen! Frustriert über die ganze Situation ging ich erstmal wieder zurück ins Erdgeschoss, um über alles nachdenken zu können.

Ich brauchte erstmal Ruhe und einen freien Kopf um mir über die Situation Gedanken zu machen. Da meine Eltern mittlerweile verschwunden waren setzte ich mich auf die Terrasse und sah einfach nur hinaus in den Garten. Wie Alec sich wohl gerade fühlte? Er musste unglaubliche Angst haben...vielleicht machte er sich sogar Vorwürfe! Das war alles meine Schuld! Ich musste das sofort wieder in Ordnung bringen, egal wie! Ich zog nach einiger Zeit mein Handy aus meiner Tasche und wählte Jace Nummer. Ich musste einfach mit ihm reden, ich brauchte jetzt gerade einfach meinen besten Freund, der mir einen Rat gab. Nachdem ich kurz mit Jace telefoniert hatte stand ich auf und lief kurz in die Küche, ich heftete einen Zettel an die Schiebetür und verließ das Haus. Da ich nicht wollte, dass Alec sich Sorgen machte hatte ich ihm auf dem Zettel geschrieben, dass ich kurz etwas erledigen musste und später wieder kommen würde. Ich hoffte inständig, dass er sich etwas beruhigte bevor ich ihm alles beichtete.

Ich setzte mich schnellst möglich in meinen Wagen und fuhr zurück zum Rudelhaus, wo Jace lebte. Es dauerte nicht lange, bis ich nervös hin und her rutschend bei ihm auf dem Bett saß. "Also, lass mich das Mal kurz zusammenfassen: Du hast Alec vergewaltigt und er ist tatsächlich schwanger geworden. Er weiß nichts davon und hat sich dir geöffnet und erzählt, dass er Angst hat Kinder zu bekommen und deshalb auch keine will. Deine Mom besorgt ihm Tests, die er auch nicht will, aber vermutlich machen wird und dann komplett ausrastet. Aber dein Dad ist echt der Brüller! Wie kann er dir nur sagen, dass du Alec zwingen sollst das Baby zu bekommen?! Spinnt er?" fasste Jace sichtlich angespannt zusammen. "Ich weiß! Ich werde Alec heute alles erzählen und ganz bestimmt werde ich ihn nicht dazu zwingen unser Kind zu behalten. Es ist seine Entscheidung, schließlich ist es ja auf nicht gerade liebevollem Wege entstanden..." antwortete ich ehrlich. "Und was willst du dann jetzt von mir? Ich glaube ich bin bei der ganzen Sache keine große Hilfe." wollte er verwirrt wissen. "Nichts, ich brauchte einfach nur mal jemanden zum reden, meine Mom würde mich umbringen, Alec würde mich hassen und mein Dad würde mich davon abhalten wollen." gab ich zu und sah ihn entschuldigend an. "Also, geht's jetzt direkt zu ihm?" fragte er dann ernst, woraufhin ich nickte. "Ich werde dich begleiten, vielleicht kann ich doch irgendwie helfen." sagte Jace dann und stand auf, wenig später zog er auch mich auf die Beine. Er packte noch ein paar Sachen zusammen und schnappte sich, als er fertig war seine beiden Taschen. "Ich werde nur zur Sicherheit ein paar Tage bei euch bleiben. Vielleicht kann ich euch dann irgendwie helfen." erklärte er und ich nickte. Gemeinsam liefen wir zu meinem Wagen, luden seine Tasche ein und fuhren wieder zurück zu meinem Haus.

Während der Fahrt beschlich mich ein ganz komisches Gefühl. "Was ist los?" fragte Jace besorgt. "Ich weiß nicht, irgendwas stimmt nicht..." murmelte ich und drückte das Gaspedal durch. Selbst Liam in meinem Kopf drängte darauf, dass wir schneller fuhren! Ich fuhr viel zu schnell Richtung Haus und parkte den Wagen irgendwo in der Einfahrt, ich sprang förmlich aus dem Wagen, dicht gefolgt von Jace. Als ich ins Haus kam folgte ich sofort Alec's Geruch in die Küche, wo er mit einem ziemlich großen Messer stand. Es sah so aus, als wolle er es sich in den Bauch rammen. "Nein!" rief ich und stürmte auf ihn zu. "Geh weg!" rief er nur unter Tränen und wich zurück. "Was ist los?" fragte ich vorsichtig und hielt beschwichtigend meine Hände hoch, langsam bewegte ich mich auf ihn zu. "I-Ich will das nicht..! Hol dieses Ding aus mir raus! Bitte..." wimmerte er und immer mehr Tränen liefen seine Wangen hinunter. Er hatte also einen Test gemacht. "Wir bekommen das schon hin, aber das können wir nur, wenn du das Messer hergibst." sagte ich ruhig und lief langsam immer näher an ihn heran.

Als Alec das Messer leicht sinken ließ schnappte ich es mir und gab es an Jace weiter, kurz darauf brach Alec völlig zusammen und weinte nur noch. Er sank in meinen Armen zusammen und fing an apathisch über seinen Bauch zu kratzen, einige der Kratzer fingen sogar an zu bluten. Ich schnappte mir seine Handgelenke und fixierte sie, sodass er sich und dem Baby nicht weiter schaden konnte. Als ich meinen Blick wieder zu Jace richtete sah dieser mich geschockt an. Was hatte ich nur angerichtet!

Heart on FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt