4

11.7K 465 25
                                    

MAGNUS
Als wir wenig später zuhause ankamen parkte meine Mutter den Wagen direkt im Hof unseres Hauses und stieg so schnell es ging aus dem Wagen. Sie öffnete meine Türe und half mir Alec aus dem Wagen zu heben. "Wir bringen ihn am besten in sein Zimmer, in der Krankenstation bekommt er nur Angst." sagte meine Mutter und bedeutete mir ihr zu Folgen. Mein Vater und Jace gingen währenddessen in die Bibliothek. "Wo ist sein Zimmer eigentlich?" fragte ich meine Mutter neugierig, ich hatte Alec noch nie im Haus getroffen. Hatte er sich etwa immer vor mir versteckt? Sie sagte nichts und führte mich in die erste Etage, vorbei an den Zimmern meiner Deltas und direkt auf das relativ kleine Zimmer am Ende des Ganges zu. "Das ist nicht dein ernst." murmelte ich entgeistert, als sie die Türe öffnete. "Er wollte das Zimmer so, wie es ist." erklärte sie schulterzuckend.

Ich musste zugeben, dass es kein schlechtes Zimmer war nur war es eben eines der schlechtesten im ganzen Haus. Schnaubend legte ich Alec auf dem Bett ab und zog ihn die Schuhe aus. "Ich habe dem Arzt gelinkt, er kommt gleich." murmelte meine Mutter während sie sich zu Alec ans Bett setzte. "Hilfst du mit ihm etwas anderes anzuziehen?" fragte sie mich dann, während sie auf den Schrank zu lief und eine Jogginghose und ein Shirt heraus zog. Ich nickte vorsichtig. Sie kam zurück zum Bett und ich hob Alec's Oberkörper vorsichtig an, während sie sein Shirt wechselte. Unter dem Shirt kamen zunächst ziemlich gute Bauchmuskeln zum Vorschein, allerdings auch viele Blutergüsse und Prellungen. Meine Mutter zog scharf die Luft ein. "Habt ihr die alle verursacht?" fragte sie geschockt. "Nein." antwortete ich entgeistert. "Was? Wo kommen die dann her? Die können auf keinen Fall alle vom Unfall sein." entgegnete meine Mutter geschockt. Danach wechselten wir noch schweigend den Rest von Alec's Kleidung und ich deckte ihn vorsichtig zu. Kurz darauf kam auch schon der Arzt und ich wurde aus dem Raum geschickt.

Frustriert lief ich in das Wohnzimmer, wo mein Vater und Jace saßen. "Na? Wie geht's ihm?" fragte mein Vater besorgt. "Ganz ok, denke ich. Er hat total viele Verletzungen die weder vom Unfall noch von Jace und mir sein können." erklärte ich und ließ mich erschöpft auf einen der Sessel fallen. "Wenn er wach ist müssen wir herausfinden wo sie herkommen und was das mit dem Feuer war. Ich kann mir das alles nicht erklären, er ist aber auf jeden Fall ein Omega." meinte mein Vater frustriert und stand auf. "Ich werde mal schauen, wie es ihm geht." sagte er dann und lief nach oben zu meiner Mutter.

"Irgendwie habe ich jetzt voll das schlechte Gewissen, weil wir ihn fertig gemacht haben." brach Jace die Stille zwischen uns. "Ich fühle mich auch schlecht deswegen. Er müsste mich eigentlich hassen, aber trotzdem hat er sich zwischen den Wolf und mich gestellt. Ich verstehe das nicht." entgegnete ich verzweifelt. "Wenn er wieder wach ist sollten wir uns bei ihm entschuldigen, das ist das mindeste." fügte ich dann noch hinzu. Jace stimmte mir zu und wir gingen ins Bett, das war ein langer und ziemlich aufreibender Tag gewesen. Vor meinem Zimmer verabschiedete ich mich von meinem Beta und ging hinein. Ich atmete erstmal tief durch und setzte mich dann wieder in Bewegung, um mich umzuziehen. Danach ließ ich mich erschöpft in mein Bett fallen und schlief sofort ein. Ich träumte merkwürdigerweise die ganze Nacht von Alec.

Ich saß gemütlich auf der Veranda unseres Hauses und genoss die Ruhe und den Frieden. Es war entspannt und ein wohliges Gefühl durchflutete mich. Ich schloss kurz meine Augen und atmete die angenehm duftende Luft tief ein, es roch so unglaublich gut nach Rosen. Ich wollte wissen, wo dieser unglaubliche Geruch her kam und öffnete meine Augen wieder. Vor mir, auf dem Geländer der Veranda saß auf einmal Alec. Er sah mich lächelnd an, er strahlte richtig. Sofort stahl sich auch ein Lächeln auf meine Lippen und ich stand vorsichtig auf. Langsam lief ich auf ihn zu und stellte mich direkt zwischen seine Beine, sofort schlang er seine Arme um meinen Hals und sah mir tief in die Augen. Er hatte so wunderschöne Augen, aber irgendetwas war anders als sonst. Sie glänzten. Das tiefe Blau strahlte mit dem Himmel um die Wette und zog mich in seinen Bann. Es war so, als gäbe es nur noch ihn und mich. Es lag etwas beruhigendes in seinen Augen, er beruhigte mich und sorgte dafür, dass ich mich in seiner Nähe total wohl fühlte. Unsere Gesichter kamen sich immer näher, bis ich den letzten Schritt machte und den Abstand zwischen unseren Lippen überbrückte.

Kurz bevor sich unsere Lippen berührten wachte ich allerdings schweißgebadet auf. Leicht außer Atem setzte ich mich auf und schaltete das Licht an. "Verdammt! Was war das denn?" keuchte ich verwirrt und rieb mir mit den Händen über mein Gesicht.
Das wirst du noch sehen...ist jetzt noch nicht so wichtig. merkte Liam an und stromerte zufrieden brummend durch meinen Kopf. "Ich bin doch nicht schwul. Meine Luna wird eine hübsche Tussi! Warum zum Teufel schleicht sich dieser Omega in meinen Kopf?!" brummte ich fassungslos. Vielleicht lag es einfach daran, dass er uns so überrascht hatte...ich musste das alles bestimmt nur erstmal verarbeiten...das war es bestimmt! Träum weiter! witzelte Liam und ich schnaubte nur genervt. Dieser Wolf brachte mich noch um den Verstand. Frustriert schaltete ich das Licht aus und legte mich wieder hin, ich brauchte den Schlaf dringend.

Heart on FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt