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MAGNUS
Nach dem Gespräch mit Damian stand ich noch eine Weile unschlüssig in der Küche. Sollte ich wieder zurück ins Wohnzimmer gehen? Sollte ich mich wieder zu Alec setzten? Ich konnte zwar spüren, dass es ihm nicht gut ging, aber ich wollte ihn auch nicht bedrängen.
Ich wurde durch zwei Arme, die sich um meine Mitte Schlangen aus meinen Gedanken gerissen. Ich zuckte leicht zusammen und sah an mir herunter, es war Alec. Er zitterte am ganzen Körper und wimmerte leise, während er sein Gesicht in meiner Brust vergrub. Ohne zu zögern schloss ich ihn in meine Arme und hob ihn auf die Kücheninsel. "Was ist los?" fragte ich besorgt und hob sein Kinn etwas an. Mit glasigen Augen sah er mich an. "Das ist alles meine Schuld." schniefte er und Tränen fanden ihren Weg an seinen Wangen hinunter, mit meinem Ärmel wischte ich sie vorsichtig weg. "Nein, das ist es nicht! Alec das heute Morgen war nicht in Ordnung von mir, ich hätte nicht so darauf drängen sollen, dass wir eine Familie werden. Das ist nicht fair von mir gewesen, du hast ja gerade erst ein Baby verloren. Außerdem hättest du nicht ahnen können, dass die Jäger euch angreifen. Jace geht es bestimmt gut, er ist einfach nur erschöpft." versicherte ich ihm und gab ihm ein Taschentuch. Nachdem er sich die Nase geputzt hatte sah ich ihn ernst an. "Alec, ich weiß du willst nicht unbedingt gerne darüber reden, aber wir müssen das mit der Familienplanung klären...ich will mich nicht mit dir streiten und ich will dich auch zu nichts drängen, was du nicht willst." sagte ich und sah ihn besorgt an. "Verdammt, Magnus! Ich habe Angst! Da ist 9 Monate so ein Ding in mir und ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Ich muss neun verdammte Monate auf so ein Teil aufpassen und ein Leben lang dafür sorgen, dass es dem gut geht. Ich kann sowas nicht...hast du überhaupt eine Ahnung was das für eine Verantwortung ist?! Meine Eltern sind tot, Magnus! Ich kann niemanden fragen, weil ich niemanden aus meiner Familie mehr habe. Du bist die einzige Familie die ich habe! Klar, deine Eltern sind da, aber....was wenn das Baby so ist wie ich? Was wenn es kein normaler Wolf ist? Oder wie Jace? Ich wüsste nicht wie ich damit umgehen sollte und das wäre nicht fair gegenüber dem Baby. Wie soll ich mich liebevoll um ein Baby kümmern, wenn ich nichtmal ausdrücken kann was ich fühle? Also nein, ich will nicht so ein Ding haben...das kann ich einfach nicht! Auch Moon kann das nicht, was wenn wir nichts mit dem Ding anfangen können? Dann musst du das alleine machen oder das Teil fühlt sich von uns nicht geliebt." platzte es aus ihm heraus. Er war total überfordert mit der ganzen Situation und ich konnte es ihm nicht verübeln. Alec schien wirklich Angst zu haben, dass er sich nicht gut genug um das Kind kümmern konnte oder es nicht so lieben konnte, wie das Kind es verdient hätte. Ich konnte es verstehen...seine Eltern waren nunmal Tod und er fühlte sich alleine und er hatte ja recht, er war wirklich nicht gut darin auszudrücken was er fühlte. "Du wärst ein toller Vater, außerdem bist du nicht allein! Ich wäre da und würde keine Sekunde von deiner Seite weichen und meine Eltern und Damian und Jace sind auch da." versicherte ich ihm und nahm seine Hand. "Ich hab mich schon mit dem ersten Baby nicht wohl gefühlt. Es war so, als wäre ich nicht ich... ich habe mich noch nie so unwohl gefühlt...es war so als würde dieses Ding nicht zu mir gehören, aber trotzdem in mir drin sein." murmelte er und senkte seinen Blick. "Alec, das bekommen wir auch in den Griff und glaub mir du wirst auch mit Baby wunderschön sein." versicherte ich ihm und nahm ihn in den Arm. "Würdest du es denn versuchen wollen? Mit mir zusammen?" fragte ich vorsichtig. "I-Ich weiß nicht...kann ich da noch drüber nachdenken?" fragte er mich dann unsicher und kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. "Okey, kein Problem. Aber ich möchte, dass du das machst, weil du es willst und nicht weil du mir einen Gefallen damit tun willst! Ich kann damit leben, dass wir nur zu zweit bleiben. Damit komme ich klar, ich liebe dich und ich möchte, dass du glücklich bist!" sagte ich und hob ihn vorsichtig von der Kücheninsel. Er sah mich dankbar an und ich schnappte mir wieder seine Hand. "Wollen wir uns einen Film ansehen oder ins Bett?" fragte ich ihn dann und er entschied sich für einen Film. Bevor wir allerdings die Küche verlassen konnten knurrte Alec's Magen, als ich ihn amüsiert ansah wurde er rot. "Da hat also jemand Hunger." witzelte ich und hob ihn erneut auf die Kücheninsel. "Was willst du denn essen?" fragte ich ihn lachend. "Haben wir noch Paprika?" fragte er vorsichtig und kaute erneut unsicher auf seiner Unterlippe herum. "Ich dachte du magst keine Paprika.." merkte ich verwirrt an. "I-Ich weiß...a-aber ich hab da irgendwie Hunger drauf..." murmelte er leise und sah zu Boden. "Du bekommst alles was du willst." sagte ich und gab ihm einen Kuss. Er schlang seine Arme um um meinen Hals und drückte sich gegen mich. Er gewährte sogar meiner Zunge eintritt. "Ich dachte du hast Hunger..." murmelte ich grinsend in den Kuss. "Das kann warten..." entgegnete Alec und verband unsere Lippen erneut. Amüsiert grinste ich und hob ihn hoch, mit ihm auf dem Arm lief ich dir Treppe nach oben zu unserem Schlafzimmer hoch, ohne den Kuss zu unterbrechen.

Heart on FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt