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LUKE
Marik sah mich einfach nur an...und das schon seit ein paar Minuten. In seinem Gesicht war absolut nichts zu erkennen, keine Regung. Nichts! „Marik?" hakte ich vorsichtig nach und nahm seine Hand, doch wieder passierte nichts. Verzweifelt suchte ich auch nur nach der kleinsten Regung in seinen Augen...doch er schien vollkommen paralysiert zu sein. „Bitte sag doch irgendwas." flehte ich ihn an und nahm sein Gesicht in meine Hände.

„I-Ich....Ich glaub mir wird schlecht..." brabbelte Marik dann vor sich hin. „Damit kann ich was anfangen." stellte ich erleichtert fest und eilte sofort ins die Küche, dort schnappte ich mir unter den verwirrten Blicken der Anderen einen Eimer und lief damit zurück zu meinem Mate. Nur Sekunden später übergab sich Marik krampfhaft in den Eimer und schnappte nach Luft.

Beruhigend strich ich ihm über den Rücken, bis sich sein Magen wieder einigermaßen beruhigt hatte. Danach gab ich ihm ein Glas Wasser und er spülte sich den Mund aus. Sichtlich entspannter stellte ich dann den Eimer auf dem Boden ab und sah dann wieder zu meinem Mate. Er zitterte am ganzen Körper und schien sichtlich überfordert zu sein. „Es ist deine Entscheidung, ok? Dieses Mal werde ich dir die Wahl überlassen, ich weiß, dass das mit Hanna noch nicht so lange her ist. Abgesehen davon kann ich verstehen, wenn du dich noch nicht bereit dazu fühlst wieder ein Kind zu bekommen." versicherte ich ihm und nahm ihn in den Arm. „Ich liebe dich, Marik. Wenn du es möchtest, dann mache ich das Baby höchstpersönlich weg." murmelte ich leise und merkte, wie mein Mate sich dichter an mich drückte. „Du musst das alles natürlich nicht sofort entscheiden, dieses Mal haben wir es ja schon ziemlich früh bemerkt." fügte ich noch hinzu und merkte wie meine Schulter nass wurde. Marik weinte! War er traurig oder einfach nur überfordert?

Nach einigen Stunden, in denen wir einfach nur hier gesessen hatten kam Jace mit zwei Schüsseln mit Suppe auf dem Wohnzimmertisch ab. Ich sah ihn dankend an und er verschwand wieder leise aus dem Raum, mein Mate war hingegen noch immer vollkommen aufgelöst und ich versuchte ihm so gut es eben möglich war halt zu geben...obwohl ich keine Ahnung hatte wie ich ihm gerade helfen sollte.

Ich hielt ihn noch eine ganze Weile im Arm, um genau zu sein die ganze Nacht über. Keiner von uns hatte ein Auge zu gemacht. „Ich werde uns mal frische Sachen holen, bleib ruhig liegen und ruh dich etwas aus." sagte ich leise zu Marik und hockte mich vor ihm auf den Boden. Aus müden Augen sah er mich an und ich strich ihm noch ein paar Haare aus dem Gesicht, ehe ich ging.
Am liebsten wäre ich bei ihm geblieben, aber wir brauchten erstmal frische Sachen. Abgesehen davon musste er etwas essen und danach noch etwas schlafen, leider musste ich arbeiten sonst wäre ich den ganzen Tag bei ihm geblieben.

JACE
Nachdem Damian und ich uns um die Kinder gekümmert hatten ging ich mit Mara ins Wohnzimmer, dort lag Marik am Boden zerstört auf dem Sofa...er hatte sich nicht einmal umgezogen, obwohl Luke ihm frische Sachen gebracht hatte bevor er zur Arbeit gegangen war. „Schau mal wer da ist..." sagte ich leise und setzte ihm die kleine Mara direkt vor die Nase. „Na komm schon, Marik." flehte ich den Delta an und nahm seine Hand. „Du musst doch was essen...oder wenigstens etwas trinken." versuchte ich es erneut, doch er zog sich nur noch weiter zurück. „Wenn du das schon nicht für dich tun willst, dann wenigstens für das Baby." bat ich ihn und jetzt sah Marik mich erst richtig an.

„Ich bekommen ein Baby..." murmelte er vollkommen überfordert und sah mich aus glasigen Augen an. „Ja, Marik. Du bekommst ein Baby!" wiederholte ich seine Worte und sah ihn auffordernd an. „Ich will nicht, dass es wieder stirbt..." wimmerte er und rollte sich noch weiter zusammen. „Das wird es nicht! Du musst aber was essen und trinken, sonst geht es euch beiden nicht gut. Du musst doch auf euch aufpassen." versuchte ich ihn dazu zu bewegen auf zu stehen, doch es klappte nicht. „Es könnte doch sterben, wenn ich mich bewege...ich will nicht noch ein Baby töten." murmelte er verzweifelt und rollte sich wimmernd zusammen. „Du kannst doch dein Kind nicht umbringen indem du aufstehst!" lachte ich amüsiert, doch der Delta schien es ernst zu meinen.

„Marik! Da kann wirklich nichts passieren, vertrau mir." versicherte ich ihm, doch er schüttelte nur den Kopf. Aber wenigstens hieß das, dass er das Kind nicht verletzen wollte. „Ok...dann bleib erstmal hier liegen. Aber irgendwann musst du dich mal bewegen." merkte ich an und stand seufzend auf, die kleine Mara ließ ich in Marik's Armen schlafen und ging wieder zu den anderen in die Küche.

„Er hat Angst das Baby zu töten. Deshalb steht er nicht auf und bleibt einfach liegen." seufzte ich und nahm meinen Sohn von meinem Mate entgegen. Ace hatte sein Kuscheltier in der Hand und lachte zufrieden, sofort waren all meine Sorgen wie weggeblasen und ich konnte mich wieder etwas entspannen. „Da-Da" gab Ace plötzlich von sich und meine Augen wurden glasig. Sofort sah ich zu Damian der sich hinter mich stellte und seine Arme um mich schlang. „Genau...das ist dein Daddy." murmelte er zufrieden und gab unserem Sohn einen Kuss auf die Stirn. „Und ich glaube sogar dein Daddy weint gerade vor freude." merkte er noch amüsiert an, während ich versuchte meine Tränen zurück zu halten. „Nein...tue ich überhaupt nicht." schniefte ich und Damian lachte leise.

Heart on FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt