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LUKE
Als Kyle und Tim wieder kamen schlief die kleine Mara wieder seelenruhig in meinem Arm. Verwirrt sah Tim mich an. „Wo ist Marik?" hakte er besorgt nach und nahm seine Tochter wieder zu sich. „Du hättest ihn sehen sollen...er hat Mara so weit wie möglich von sich weg gehalten und war vermutlich kurz davor sie einfach auf dem Boden ab zu legen und zu gehen." seufzte ich und raufte mir die Haare. „Oh...Ich dachte das hilft ihm vielleicht etwas sich an ein Baby zu gewöhnen. Vielleicht will er seins ja doch behalten." seufzte Tim und sah verträumt auf sein Kind hinunter. „Das hat keinen Sinn. Er will es nicht...am liebsten möchte er, dass ich das Kind sofort aus ihm heraus hole." seufzte ich und sah ihn traurig an. „Aber er muss doch auch Gefühle für das Kind haben...ich glaube nicht, dass er so kalt ist und sein Kind einfach umbringt." entgegnete Tim und auch Kyle nickte. „Wie geht es dir damit?" fragte Kyle besorgt nach und legte eine Hand auf meine Schuler. „Mein Wolf und ich wollten unbedingt Kinder, ich wollte schon immer eine Familie mit meinem Mate haben...schon seit ich klein war, aber jetzt habe ich meinen Mate und ich bin weiter weg von einer Familie als je zuvor. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Marik! Mit all seinen Ecken und Kanten...aber ich zerbreche innerlich bei dem Gedanken daran, dass ich mein eigenes Kind töten muss. Mein Wolf und ich lieben es, dass Marik nach dem Baby riecht und als ich heute morgen seinen kleinen Babybauch gesehen hab..." erklärte ich und brach verzweifelt ab. Weder Dean, noch Ich wollten daran denken, dass Marik unser Kind nicht wollte.

„Das wird schon. Gib Marik erstmal etwas Zeit sich daran zu gewöhnen, das ist vermutlich alles neu für ihn. Ich glaube auch nicht, dass sein Wolf es ihm leicht macht. Er ist schließlich ein Delta und biologisch gesehen gehört das Kind ja auch nicht in ihn. Vermutlich fühlt er sich so, als wäre das Kind etwas was nicht in seinen Körper gehört. Das muss ein fürchterliches Gefühl für ihn sein...deswegen will er vermutlich auch, dass das Baby stirbt." sagte jemand leise hinter uns. Als ich mich herum drehte stand dort Jace, zusammen mit seinem Mate. „Ace wollte unbedingt ein Baby und ich nicht...es war schwer und es hat lange gedauert mich darauf ein zu lassen, aber jetzt finde ich es gut, dass wir ein Baby bekommen. Bei Marik ist es schwieriger, beide sind männlich und auch noch ein Delta. Es gehört nicht zu ihm...zumindest nicht in seinem Kopf." fügte Jace noch hinzu und lehnte sich gegen Damian, der zufrieden über den Bauch seines Mate strich.

Bevor ich antworten konnte spürte ich eine innere Unruhe. Wir müssen sofort zu Marik! brummte mein innerer Wolf Dean panisch und ohne zu zögern rannte ich los. „Kyle! Bring die grüne Spritze aus meiner Tasche mit!" schrie ich noch, ehe ich in den Materialraum stürmte.

Dort stand Marik mit einem seiner Messer, er war gerade dabei es sich in den Bauch zu rammen. So schnell ich konnte stürmte ich auf ihn zu und konnte ihn gerade noch rechtzeitig davon abhalten. Ich drängte meinen Mate gegen die Wand und ihm fiel das Messer scheppernd aus der Hand. „Was sollte das bitte werden?! Du kannst doch nicht einfach auf dich selbst einstechen!" platzte es entgeistert aus mir heraus und Marik wehrte sich. „Das muss weg!" weinte er und Seth war deutlich in seinen Augen zu sehen, das eine Auge hatte das leuchtende grün von Marik und das andere Seth's goldton. Sekunden später kam auch schon Kyle mit der Spritze. Als er das Messer auf dem Boden sah blieb er geschockt stehen.

Ich schnappte mir die Spritze auf seiner Hand und rammte sie Marik in den Arm, der danach langsam wieder ruhiger wurde und gegen mich sackte. „Was?! Was ist passiert?" stammelte Kyle perplex und sah mich besorgt an. „Er hat versucht das Baby mit dem Messer zu treffen!" erklärte ich knapp und hob meinen Mate hoch. Vorsichtig trug ich ihn zurück in die Halle und legte ihn auf unserer Matte ab, die Gott sei Dank direkt bei der von Jace und Damian lag. Vorsichtig legte ich ein Kissen unter seinen Kopf und deckte ihn zu. „Was ist los?" fragte Jace, der nervös auf seiner Matte da saß. Ich setzte mich zu Marik und zog ihn vorsichtig in meine Arme. „Er hat versucht das Baby mit einem Messer zu töten." murmelte ich und schlang meine Arme von hinten um ihn. Sanft legte ich meine Hände auf Marik's kleinen Bauch, während sein Kopf gegen meine Schulter sank. „Du musst ihm helfen das Baby nicht mehr als Fremdkörper zu sehen." sagte Jace und stand mit Damian's Hilfe auf. Ich nickte und zog meinen Mate noch dichter an mich. Er roch so unglaublich gut und die Tatsache, das meine Hände auf seinem Babybauch lagen machten mich einfach nur traurig. Ich würde mein eigenes Kind töten müssen...das Kind was ich unbedingt zusammen mit Marik haben wollte. Aber mir fiel auch auf wie sehr Marik darunter litt. Seine Augen waren dunkel unterlaufen, er fühlte sich in seinem eigenen Körper unwohl und er wollte nicht, dass ich ihn am Bauch anfasste. Es war grausam ihn so am Boden zu sehen, das was mir allerdings am meisten Sorgen bereitete war die Tatsache, dass er nichts aß oder trank.

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