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ISAAK
Während ich zusammen mit Marik durch die Gänge lief ging mir die Sache mit Dean nicht aus dem Kopf. Der Wolf hatte seinen Mate ja überhaupt nicht gehen lassen wollen. „Was ist eigentlich mit Dean los?" fragte ich vorsichtig, während Marik mit gezückter Waffe neben mir her lief. „Fang du nicht auch noch an." brummte er gereizt. Sofort hielt ich ihn am Arm zurück und drehte ihn zu mir. „Komm schon Marik! Ich kenne dich jetzt lang genug! Du prügelst dich und du bist oft gemein, aber selbst du bist nicht eiskalt." sagte ich ernst und man konnte sehen wie es in Marik's Kopf rumorte. „Verdammt! Ich bekomme ein Baby!" keifte er mich wütend an. Jetzt war selbst ich überrascht. „Ok...ehm. Was habt ihr jetzt vor?" fragte ich vorsichtig und sah Marik besorgt an. Er schien ziemlich durch den Wind zu sein. „WIR haben gar nichts vor. Das Kind muss weg!" schnaubte Marik nur und funkelte mich mit Hilfe von Seth an. „Was sagt Luke dazu?" hakte ich nach und zog ihn mit mir mit. „Der will doch eh nur das Kind haben, genauso wie Dean! Die interessieren sich überhaupt nicht für das was ich will!" schnaubte Marik und riss sich los. „Ach und was willst du?" fragte ich im Gegenzug. Überrascht sah Marik mich an. „Keine Ahnung. Mich fragt ja sowieso niemand. Was soll ich denn bitte machen?! Luke ist besessen von diesem Kind und alle anderen haben bereits welche oder bekommen noch welche! Ich habe nunmal keine Eltern die ich fragen kann! Ich habe keine Ahnung was ich jetzt machen soll!" schrie Marik mich aufgebracht an, während ich ihn in den Fahrstuhl zog.

Er lehnte sich gegen die Wand und atmete tief durch. „Jetzt besser?" hakte ich amüsiert nach. „Nein..." brummte Marik, doch nur Sekunden später korrigierte er sich. „Vielleicht ein bisschen..." murmelte er und ich legte eine Hand auf seiner Schulter ab. „Das ist jetzt nur ein kleiner Rat von mir und ich weiß auch nicht, ob er dir hilft. Aber Versuch einfach aus zu blenden was die anderen von dir wollen. Das ist eine Sache die du mit deinem Wolf ausmachen musst, du kannst dir die Meinungen der anderen zwar anhören...trotzdem ist es dein Leben." versicherte ich ihm und Marik seufzte müde. „Ich weiß...nur dauernd redet irgendwer auf mich ein. Ich hab nicht mal 5 Minuten am Tag für mich ohne, dass jemand seinen Senf dazu gibt!" wimmerte er und man sah ihm deutlich an, dass das ganze an seinen Nerven zerrte. „Versuch dich erstmal darauf zu konzentrieren Jace zu helfen. Mach am besten erstmal eins nach dem anderen." sagte ich ruhig. Marik nickte und gemeinsam legten wir die letzten Meter zur Krankenstation zurück.

Dort angekommen liefen wir unauffällig hinein und schnappten uns eines der Betten. „Warte!" sagte ich plötzlich und zog Marik mit mir nach hinten in den Raum. „Was hast du vor?!" platzte es verständnislos aus dem schwangeren Delta heraus, doch ich drückte ihn nur auf eines der Betten und zog sein Shirt hoch. „Was?!" protestierte Marik, doch schon hatte ich das Ultraschallgerät platziert und auf dem Bildschirm war das Baby zu sehen. Erschrocken sah ich dort hin! „Du kannst das Kind nicht mehr weg machen lassen. Luke hat vermutlich nur getestet ob du schwanger bist und nicht in welchem Monat...du bist bereits im vierten Monat!" musste ich dem noch immer geschockten Marik jetzt mitteilen. Er sah mich nur mit einem leeren Gesichtsausdruck an, schnell druckte ich das Bild aus und gab es ihm. Er sah sich das Bild nicht einmal an, er steckte es einfach in seine Hosentasche während ich ihn sauber machte. „Was machst du jetzt?" fragte ich ihn vorsichtig, als er sich aufsetzte. „Was soll ich schon machen...Luke und Dean haben bekommen was sie wollten. Eigentlich müsste ich mich ja daran gewöhnt haben, dass ich bei sowas immer den kürzeren ziehe." sagte er monoton und die leere in seinen Augen machte mir Angst. „Marik...ich kann vermutlich nichts sagen was das jetzt besser macht..." begann ich, doch Marik unterbrach mich. „Stimmt! Kannst du nicht! Das einzig gute an der Sache ist, dass das Kind von Luke ist und nicht von meinem Vater." sagte er und stand auf, geschockt sah ich dabei zu wie er in Richtung des Bettes lief und es zur Türe schob.

Sofort lief ich hinter ihm her und wir schoben das Bett wortlos in den Fahrstuhl. „Dein Vater hat also..." begann ich doch Marik funkelte mich wütend an und ich brach ab. „Vielleicht solltest du darüber mal mit jemandem reden. Das könnte dir helfen! Luke würde bestimmt Verständnis haben, für deine Situation..." erklärte ich. „Nein. Das geht Niemanden was an! Wenn du auch nur ein Wort darüber verlierst bringe ich dich um." drohte Marik mir monoton und sah mich mit matten Augen an. „Marik! Bitte mach keine Dummheiten." flehte ich ihn an, doch er ignorierte meine Worte. Ohne weiter darauf ein zu gehen schoben wir das Bett in die Halle und direkt zu Jace, der uns erleichtert ansah. Er war froh, dass uns nichts passiert war.

Luke war noch immer in Wolfsform und wurde von Magnus festgehalten, damit er mich nicht an fiel. Er knurrte mich bedrohlich an und fletschte seine Zähne. Ich schluckte schwer und sah dann zu Marik, der seinen Mate ausdruckslos anstarrte und dann einfach zu seiner Matte lief und sich dort hin legte. Er rollte sich in die Decke ein und starrte einfach vor sich hin. Besorgt sah ich zu Marik und auch Dean schien es auf zu fallen. Winselnd wollte er auf seinen Mate zu laufen, doch ich hielt ihn davon ab. „Er braucht jetzt Luke!" flüsterte ich und der Wolf in meinen Armen winselte. „Er ist im vierten Monat. Er muss das Kind jetzt behalten, für seine seelische Verfassung wäre es besser gewesen, wenn er das Kind nicht bekommen müsste." fügte ich noch hinzu und sah den Wolf vor mir ernst an. Nur Sekunden später saß Luke vor mir und sah mich mit glasigen Augen an. „Was meinst du damit?" fragte er besorgt nach und sah zu Marik herüber. „Ihm wurde gerade eine der wichtigsten Entscheidungen seines Lebens abgenommen...er war total hin und her gerissen und fühlte sich unter Druck gesetzt das Kind behalten zu müssen. Jetzt hat er keine Wahl mehr." erklärte ich und gab Luke dann frei.

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