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ALEC
Zuhause angekommen verzogen sich Damian und Jace direkt in die Küche, sie wollten etwas kochen. Bevor ich überhaupt etwas tun konnte zog Magnus mich hinter sich her, direkt nach oben in unser Schlafzimmer. „Was zur Hölle war das im Wald?!" fragte er hektisch. Ich sah ihn nicht an, sondern schaute betreten zu Boden. „Alec! Ich konnte dich nicht mehr spüren! Ich dachte du wärst tot! Das kannst du mir doch nicht antun, wir brauchen dich! Ich hatte noch nie in meinem Leben so große Angst! Wenn Marik nicht losgegangen wäre um dich zu suchen, dann wäre ich vermutlich raus in den Wald gekrabbelt! Also was zur Hölle ist da draußen passiert?!" schrie er schon fast und rüttelte heftig an mir. „Ich weiß es nicht mehr! Ok?! I-Ich bin einfach geradeaus gelaufen und dann war da auf ein Mal ein Jäger! Ich wusste nicht wo er her kam und dann hat Moon auch schon gehandelt. Verdammt, ich hab den Typ umgebracht!" schrie ich Magnus panisch und unter Tränen an. „Das war einfach alles zu viel! Erst das Baby, dann Tim und er war halt da und Moon und ich haben ihn einfach umgebracht!" fügte ich aufgelöst hinzu. „Alec! Ganz ruhig, ok? Wenn du ihn nicht getötet hättest, dann hätte er dich umgebracht. Du hast nichts falsch gemacht." versicherte Magnus mir und zog mich in seine Arme. Krampfhaft krallte ich mich an seinem Shirt fest und versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen.

„Was ist denn mit Tim?" versuchte Magnus mich dann abzulenken. „Er bekommt mit Kyle ein Baby." seufzte ich niedergeschlagen. „Na das sind doch eigentlich gute Nachrichten. Es klingt aber nicht so, als würdest du doch für ihn freuen..." entgegnete Magnus zufrieden, aber gegen Ende hin besorgt. Vorsichtig ließ er seine Hände unter meine Oberschenkel gleiten und hob mich hoch, ich verschränkte meine Arme in seinem Nacken und schlang meine Beine um seine Mitte. „Ich freue mich ja für ihn...aber..." seufzte ich und brach mitten drin ab. „Ich...alle um mich herum bekommen ein Baby und schweben auf Wolke 7...und ich hab unser Baby getötet." seufzte ich und ließ meinen Kopf gegen seine Schulter sinken. „Alec, du hast unser Baby nicht getötet! Okey? Das hätte vermutlich keiner verhindern können, es war einfach der falsche Moment." entgegnete Magnus und setzte uns auf dem Bett ab. „Pass auf, wir beiden wollen eine kleine Familie, aber...wir werden uns nicht unter Druck setzen. Wenn es passiert, dann passiert es und wenn nicht, dann eben nicht ok? Können wir uns darauf einigen?" sagte Magnus dann leise und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Ja." murmelte ich mit Freudentränen in den Augen. Magnus wollte mich noch! Er gab mir nicht die Schuld daran, dass ich unser Baby verloren hatte und das erleichterte mich. Ich hatte zwar immer noch Angst davor ein Baby zu bekommen und eigentlich wollte ich es gar nicht oder doch? Es tat weh, dass alle um mich herum ein Baby bekamen. Aber ich konnte das Kind ja nicht einfach durch ein neues ersetzen... das wollte ich auch gar nicht. Vielleicht wollte ich auch einfach nur wissen wie es war auf so ein kleines Wesen aufzupassen. Beruhigend strich Magnus mir über den Bauch und ließ uns nach hinten auf das Bett fallen. Zufrieden brummend lag ich auf ihm, bis ich vor Erschöpfung einfach einschlief. Der Tag war mehr als nur anstrengend gewesen.

LUKE
Bei Magnus zuhause angekommen staunte ich nicht schlecht. Das Haus war der Wahnsinn! Während die anderen hinein gingen besprach Marik noch kurz mit Simon und den anderen Wölfen ein paar Dinge zur Nachtwache. Ich wartete an der Türe auf ihn und sah ihn dann besorgt an, als er zu mir kam. „Du hältst heute Nacht keine Wache." sagte ich und betrachtete ihn genauer, er hatte dunkel unterlaufene Augen und sah einfach nur fertig aus. „Ja, Mama." schnaubte er nur und drängte sich zerknirscht brummend an mir vorbei. Wenigstens hörte er auf mich. Auch ich ging wieder hinein und fand Marik bei Jace und Damian in der Küche. Die beiden wirkten richtig verliebt und konnten die Finger gar nicht voneinander lassen, während Marik finster vor sich hin starrte. Ich wusste genau was Damian ihm angetan hatte und ich konnte vollkommen verstehen, dass es noch immer weh tat...selbst jetzt wo die beiden ein Kind erwarteten.

Marik zeigte es vielleicht nicht, aber er war verletzt und das nicht nur ein bisschen. Jace sagte uns noch, dass er uns Decken rausgelegt hatte und danach verschwanden die Beiden mit zwei Schalen Suppe nach oben. „Und was machen wir beide jetzt?" versuchte ich eine Unterhaltung zu starten und sah Marik hoffnungsvoll an. „Wie wäre es mit Klappe halten! Nerv mich einfach nicht." knurrte er mit seinem Wolf direkt unter der Oberfläche. Er baute sich wütend vor mir auf und gab sich sichtlich Mühe nicht komplett zu explodieren. „Schon gut! Hab nichts gesagt." versuchte ich ihn zu beschwichtigen, doch er verschwand nur schnaubend im Wohnzimmer.

Heart on FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt