178. Ravenclaws

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Am Samstag wachte ich bereits um halb 6 auf. Ich zog mir meine beste Wochenendkleidung an und begab mich in den Gemeinschaftsraum. Ich wollte Jolka, die erst spät in der Nacht schlafen ging nicht wecken.
Immer wieder rollte ich meinen Zauberstab in der Hand und betrachtete ihn.
Schließlich schlief ich doch noch auf dem Sessel im Gemeinschaftsraum ein und schreckte eine Stunde später hoch, als mein Zauberstab zu Boden fiel.
Verwirrt sah ich mich um, doch es war immer noch niemand im Gemeinschaftsraum aufgetaucht.
Langsam wurde ich unruhig, ich würde den ganzen Tag an meinem Bruder und Draco hängen, doch die schliefen noch.
Plötzlich hörte ich Getuschel in dem Gang, wo es zu den Jungenschlafsälen ging.
Langsam erhob ich mich, um nachzusehen wer dort war.
Es war nur eine Gruppe Drittklässler, die ich sofort anfuhr leiser zu sein.
Der eine zog eine Grimasse und grinste mich frech an.
"Densaugeo.", ich richtete meinen Zauberstab auf den Jungen, dessen Zähne sofort anfingen zu wachsen.
Entsetzt fasste er sich an seinen Mund, als er es bemerkte. Die Freunde des Jungen fingen sofort an zu lachen und er rannte in Richtung Treppe, um den Gemeinschaftsraum zu verlassen.
"Glisseo.", sagte ich und die Treppe verwandelte sich in eine Rutsche. Ohne halt fiel er zu Boden und rutschte bis vor die Mauer, die aus dem Raum führte.
Nun brüllten die anderen Jungen vor lachen, jetzt war es sowieso zu spät für Ruhe zu sorgen.
Ich setzte ein ernstes Gesicht auf, "Verschwindet und nehmt ihn mit.", ich deutete auf den Jungen, der am Boden lag, "Geht zu Madame Pomfrey, sie weiß was zutun ist."
Der größte der Gruppe nickte und machte sich mit den anderen auf den Weg.
Es dauerte keine zehn Minuten und der Gemeinschaftsraum füllte sich mit Slytherins. Als ich Richard erblickte winkte ich ihn zu mir, "Schläft Draco noch?"
Richard schüttelte mit dem Kopf, "Der ist gar nicht da. Schätze er ist schon los zum Frühstück."
Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Konnte es sein, dass er sich an mir vorbei geschlichen hatte, als ich eingeschlafen war? Und wo trieb er sich nur so früh herum?
Seufzend wischte ich mir über mein Gesicht, ich war immer noch hundemüde.
"Gehen wir zusammen zum Essen?", fragte Richard schließlich, doch ich schüttelte mit dem Kopf, "Ich muss auf Volans warten."
Richard zuckte mit den Schultern, "Ich kann mit dir warten.", schelmisch sah er mich an und ich musste einfach lächeln.
Schweigend standen wir nebeneinander und ich merkte, wie er immer wieder zu mir herüber sah.
Ich hätte ihm so gerne erzählt, was alles in meinem Kopf vorging, doch ich konnte nicht, denn ich durfte niemanden trauen.
"Du bist seit einiger Zeit merkwürdig, Aries.", sagte Richard schließlich.
Genervt verdrehte ich die Augen, "Es ist nur, weil ich mich auf die Prüfungen vorbereiten muss, Richard.", ich versuchte überzeugend zu wirken, doch gerade, als er mir widersprechen wollte, tauchte mein Bruder auf.
"Guten Morgen Volans!", schrie ich übertrieben und ging schnell auf ihn zu, um nicht weiter mit meinem besten Freund reden zu müssen.
Richard folgte mir und wurde nachdenklich von Volans gemustert, "Nichts für ungut Boith, aber heute ist Geschwistertag. Aries und ich werden den Tag gemeinsam verbringen. Geh und kümmer dich um deine Schwester, pass auf sie auf.", Volans zog mich sanft von Richard weg und schob mich durch die Mauer auf den Gang der Kerker.
Ich wusste ganz genau, dass Volans hoffte, dass Richard seinen Rat ernst nahm.
"Wo ist Brian? Gerade ihm solltest du raten im Gemeinschaftsraum zu bleiben.", sagte er ernst, während wir schnellen Schrittes die Wendeltreppe hoch liefen.
"Nein! Sag du es ihm, er sieht zu dir auf.", sagte ich flehend.
Gestresst stöhnte er auf, stimmte jedoch zu.
Wir gingen gemeinsam in die große Halle, um uns essen für den Weg zu schnappen, doch Professor McGonagall gefiel dieses Verhalten nicht.
"Ihre Mahlzeiten nehmen Sie bitte am Tisch, wie Ihre Mitschüler ein.", sagte sie mit strengem Blick über ihre Brille herüber.
Sie ging weiter an uns vorbei, um zum Lehrertisch hinauf zusteigen.
Volans und ich sahen uns kurz an, wir wussten was der andere in diesem Moment dachte und packten uns jeder schnell ein Brötchen und ein Ei.
Auf Kommando liefen wir los, um die Halle schnellstmöglich zu verlassen.
Wir hörten Professor McGonagall rufen, als wir in das große Treppenhaus abbogen und lachten uns laut an.
"Komm, Draco wird oben sein.", flüsterte ich meinem Bruder zu und gemeinsam stiegen wir die endlos langen Treppen hinauf.
Unser Cousin war nicht auf dem Korridor, also musste er im Raum der Wünsche sein.
"Glaubst du es ist doch noch nicht alles vorbereitet?", unsicher fuhr ich mit der Hand über die Wand, hinter der sich bei Bedarf der Raum der Wünsche befand.
"Er wird sich nur noch einmal absichern wollen, dass auch alles richtig ist, mehr nicht.", flüsterte Volans und lehnte sich mir gegenüber gegen den Fenstersims.
"Nicht einmal Crabbe oder Goyle sind hier, um aufzupassen.", flüsterte ich, "Er wird unvorsichtig."

Einige Schüler aus Ravenclaw liefen an uns vorbei, während wir warteten, auf einmal entdeckte ich Logan, "Hey Logan.", rief ich und ging auf ihn zu. Er schickte seine Freunde voraus und lächelte mich an, "Na Aries. Macht ihr euch ein schönes Wochenende?", er sah von mir zu Volans und wieder zurück.
"So in etwa kann man das sagen.", sagte ich lachend, "Was hast du heute Abend vor?", fragte ich, ohne auffällig zu wirken.
Langsam kam auch Volans dazu und stellte sich mit verschränkten Armen neben mich.
"Calvin, Felix und ich wollten heute Abend unsere Hausaufgaben in Astronomie vergleichen und gegenseitige Verbesserungen vorschlagen."
Volans lachte unüberhörbar neben mir spöttisch auf und drehte sich weg, um wieder zum Fenstersims zu gehen.
"Außergewöhnlich für ein Wochenende, aber ihr Ravenclaws seid nun mal außergewöhnlich.", lachend sah ich ihn an.
Er winkte mir kurz zu, bevor er schnell seinen Freuden folgte, um zum Frühstück zu gehen.

Die besonderen Kinder der Lestranges (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt