248. Kampferfahrungen

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Müde vom Tag lag ich spät in der Nacht im Bett, doch ich konnte nicht schlafen, da mein Kopf über die Geschehnisse des Tages nachdachte.

"Jolka.", flüsterte ich schließlich und richtete mich auf.
"Mh?", hörte ich sie leise murmeln.
"Was hat Amycus Carrow euch zugeflüstert, als er euch von uns weg gesetzt hat?"

Nun richtete auch sie sich auf, "Er sagte, dass wir uns dort vorne gegenseitig helfen können, ohne die anderen abzulenken.", sagte sie und klang vergnügt, "Die Carrows können manch mal sogar nett sein."
Seufzend ließ ich mich zurück in mein Bett fallen und schloss die Augen, "Gute Nacht, Aries.", flüsterte Jolka müde, bevor sie einschlief.

Die nächsten Schultage waren sehr anstrengend und Kraft raubend.
Die Carrows schienen mehr für sich, als zum Unterrichtszweck Flüche anzuwenden.
Außerdem gaben sie uns eine Menge Schulaufgaben. Doch dies änderte sich schlagartig. Keiner der Lehrer gab uns mehr Aufgaben, die wir nachmittags oder abends erledigen sollten.

Doch leider hieß dies nicht mir mich, dass ich mich ausruhen konnte, denn Deric packte mich nach der letzten Schulstunde am Arm und zog mich zurück in das Klassenzimmer, "Wir haben das duellieren schleifen lassen.", sagte er ernst, "Heute Abend nach dem Essen treffen wir uns.", sagte er vorschreibend, gab mir einen leichten Kuss auf die Stirn und reihte sich anschließen ordentlich in die Reihe der Slytherins ein.
Genervt stöhnte ich auf, ich hatte keine Lust, ich war gut genug im Duell, dass sollte Deric auch langsam wissen.

Nach dem Abendessen stieg ich also die Treppen hinauf und traf mich mit Deric in dem Klassenzimmer.
Er wartete bereits auf mich und aß lässig Weintrauben, die er unbemerkt aus der großen Halle geschmuggelt haben musste.

Er grinste mich an und aß die letzten zwei auf, "Ich bin gespannt, ob du nicht alles schon wieder vergessen hast, Strangy.", sagte er amüsiert und zog seinen Zauberstab.
Ich zog meinen Umhang aus und warf ihn über eine Kommode, der störte schließlich nur beim kämpfen.

Schon sausten ein Schockzauber auf mich zu, den ich geschickt abwehren konnte.
Ich jagte anschließend einen Zauber auf ihn, doch Deric ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und konterte sofort wieder.

Nur knapp entkam ich seinem Zauber und schoss den nächsten auf ihn, während ich noch versuchte mein Gleichgewicht wieder zu finden.
Damit hatte Deric wohl nicht gerechnet und der Zauber riss ihn von den Beinen.

Belustigt ging ich auf ihn zu, als er versuchte sich wieder aufzurichten und nach seinem Zauberstab griff.
"Petrificus totalus!", rief ich aufgeregt und schon kippte Deric wieder nach hinten.

Stolz grinsend hockte ich mich neben ihn, "Ich hoffe, dass dir nun endlich bewusst ist, dass ich keinen Unterricht mehr von dir brauche, Scotty.", flüsterte ich zynisch und betrachtete ihn noch eine Weile, bevor ich den Gegenzauber sprach.

Fluchend rappelte er sich auf, "Scheiße, Aries, das war doch nur ein Glückstreffer!", sagte er laut und aufgebracht, "Das würdest du kein zweites Mal schaffen.", provokant sah er mich an und drehte seinen Zauberstab in der linken Hand.

"Und wie ich das schaffen würde, Deric.", sprach ich drohend und zog die Augenbrauen hoch.
Schon hatte Deric das nächste Duell eröffnet. Tatsächlich hatte ich schwerer zu kämpfen, als im vorherigen, doch nach einiger Zeit wurde er wieder von meinem Zauber von den Beinen gerissen und blieb stöhnend liegen.

Überlegen stelle ich meinen Fuß auf seinen Bauch und drückte ihm in den Magen, "Schon wieder.", flüsterte ich belustigt, als Deric mein Bein von sich entfernte.
Schmerzverzehrt erhob er sich und stützte sich auf einem Tisch ab.

"Du bist wirklich sehr stark geworden, Strangy.", gab er schließlich zu und hielt sich seine rechte Seite.
Kontrollierend zog er sein Hemd hoch und sah sie sich an.
"Du solltest zu Madame Pomfrey gehen.", riet ich meinem Freund, doch er wiederholte meine Worte nur genervt.

"In ein paar Tagen ist es weg.", sagte er genervt und steckte sein Hemd wieder rein.
Er ließ sich auf einen Stuhl sinken und versuchte seinen Schmerz zu verbergen.
Schließlich erhob er sich, nachdem er 10 Minuten stumm und tief durchatmend dagesessen hatte.

"Lass uns in den Gemeinschaftsraum gehen.", sagte er ruhig und ging voran.
"Wollen wir am Wochenende irgendetwas machen?", fragte er mich schließlich.

"So lange ich mich nicht wieder duellieren muss, ist es mir egal.", schulterzucken sah ich ihn an. Deric lachte kurz auf, "Wir haben schon fast Mai, also sind sowieso bald Ferien, wir brauchen nicht mehr kämpfen.", sagte er amüsiert, doch ich wusste, dass er dies sagte, da seine Seite schmerzte.

Wir setzten uns in den vollen Gemeinschaftsraum, in dem Oliver und eine Vertrauensschülerin aus der Fünften versuchten für Ruhe und Ordnung zu sorgen.
Desinteressiert sah ich zu ihnen herüber, die letzten paar Wochen brauchte ich mich auch nicht mehr um so einen Kinderkram zu kümmern, dachte ich mir.

Ich vertiefte mich mit einer Siebtklässlern in ein Gespräch über ihre Abschlussprüfungen. Sie schien ein wenig ängstlich, doch ich wusste, dass ich keine Angst vor den Prüfungen haben musste, schließlich hatte ich die ZAGs auch wunderbar abgeschlossen.

Plötzlich trat Deric, der mir gegenüber saß leicht gegen mein Bein. Er nickte in Richtung der Empore und ich folgte ihm, "Ich gehe schlafen.", sagte er erledigt, "Du solltest auch schlafen, es war ein anstrengender Tag für uns beide.", er sah mich mit seinen wunderschönen Augen an und küsste mich schließlich kurz, "Gute Nacht.", flüsterte er noch in mein Ohr und verschwand in seinem Schlafsaal.

Ich tat es ihm gleich, denn ich war wirklich von dem Schultag und dem Duellieren geschafft.

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