Die besonderen Kinder der Lestranges (2)

277. Professoren Lestrange

"Guten Abend.", begann er ruhig und ließ seinen Blick über uns Schüler gleiten, "Mein Name ist Cailan Lemondt. Ich bin der neue Schulleiter von Hogwarts. Doch erst ein mal genug von mir.", er deutete auf die Flügeltüren der großen Halle, die sich augenblicklich öffneten.

Die neuen Schüler traten wie jedes Jahr ein und versammelten sich vor der Treppe.
Professor McGonagall erhob sich vom Lehrertisch und tat auch wie jedes Jahr das gleiche.
Sie begann die Namen der neuen Schüler aufzurufen, um sie in ihre Häuser zu verteilen.

Ich verfolgte die Einteilung nicht und blickte am Tisch herunter, um Deric zu suchen. Schließlich fand ich ihn, ziemlich weit hinten am Tisch. Erleichtert atmete ich aus, er war also in der Schule.

Plötzlich spürte ich einen Tritt am Bein und schreckte auf, "Levi wird gleich eingeteilt.", sagte Jolka aufgeregt und drehte sich wieder nach vorne, als McGonagall auch schon seinen Namen aufrief.

Selbstsicher grinsend ging er die Treppen hinauf und setzte sich auf den Hocker.
Es dauerte nicht allzulange, bis der Hut seine Entscheidung traf und laut, "Slytherin!", durch die Halle rief. Unser Tisch klatsche laut, als Levi sich stolz neben seine Cousine setzte.

Als auch endlich die letzten Kinder eingeteilt waren, erhob sich der neue Schulleiter erneut und begann eine Rede, "Es mag komisch sein, nach so langer Zeit jemand neues an der Stelle Dumbledores zu sehen. Doch seid versichert, es wurde die beste Wahl getroffen.", sagte er etwas eingebildet, "Auch im Kollegium hat sich einiges geändert.", er drehte sich seitlich zum Tisch der Lehrer, "Professor Mart, der neue Lehrer für Zaubertränke.", er deutete auf einen großen und dünnen Zauberer, der Anfang zwanzig sein musste.

Jolka und ich starrten uns entsetzt an, so einen jungen Lehrer hatten wir wohl noch nie gehabt.
"Außerdem möchte ich die Professoren Lestrange begrüßen.", wie zuvor deutete er auf die angesprochenen Personen.
Mir entglitt ein Lacher, als der Schulleiter sie Professoren nannte.

Jolka, Oliver und Hannah drehten sich gleichzeitig zu mir herum. Wie zu erwarten sahen sie überrascht aus, als ich ihnen zu grinste.
Sie drehten sich wieder um und schienen meinen Vater und meinen Onkel zu mustern, die gerade einen Applaus ernteten.

Auch andere Schüler in der Halle hatten sich nach mir umgedreht und sahen mich an, doch das störte mich eher weniger.
"Professor Rabastan Lestrange wird der neue Hauslehrer von Slytherin und außerdem die dunklen Künste unterrichten.", sprach Lemondt weiter, "Professor Rodolphus Lestrange wird für die Disziplinarmaßnahmen zuständig sein. Also keine Dummheiten.", versuchte er scherzhaft zu sagen, doch es klang eher wie eine Drohung.

"Da wir nun bei Dummheiten angekommen sind, bitte ich jeden einzelnen Schüler die neuen Regeln um Gemeinschaftsraum zu studieren. Wenn ein Schüler ein vergehen beobachtet, meldet er dies bei Professor Lestrange oder dem zuständigen Hauslehrern.", er machte eine kurze Pause, um Luft zu holen, "Ich gratuliere auch recht herzlich den neuen Schulsprechern, Deric Scott und Aries Druella Lestrange. Ihnen kann natürlich auch jedes Vergehen gemeldet werden. Die Stundenpläne werden wie gewöhnlich morgen früh in den Gemeinschaftsräumen verteilt. Und nun genug des Redens, guten Appetit."

Das Essen erschien auf den Tischen und sofort war nur noch das Klirren des Bestecks in der großen Halle zu hören.
Auch ich schaufelte mir wie meine Mitschüler meinen Teller voll und begann zu essen.
"Wie kommt es, dass dein Vater und dein Onkel nun an der Schule sind?", fragte Hannah neugierig und schaufelte sich ein Stück Kuchen und Bratkartoffeln gleichzeitig in den Mund.

"Sie wurden vom dunklen Lord persönlich auserwählt.", sagte ich stolz grinsend.
"Was ist eigentlich mit Quidditch? Wird es wieder stattfinden?", fragend sah nun Oliver mich an.
Ich zuckte nur mit den Schultern, schließlich konnte ich nicht über alles Bescheid wissen.

"Quidditch hätte nie wegfallen dürfen. Es ist eine Tradition und ein muss für Hogwarts!", beklagte sich Jolka.
Ich sagte weiterhin nichts und aß weiter mein Abendbrot, schließlich wusste ich mehr, als ich sagen durfte.

Nach dem Abendessen wurden die neuen Schüler in ihre Häuser begleitet. Die älteren Schüler blieben noch sitzen und unterhielten sich, also fand ich endlich die Chance zu Deric zu gehen.
Grinsend setzte ich mich ihm gegenüber auf die Bank, als auch die letzten seiner Freunde verschwunden waren.

"Auch hier, Strangy?", fragte er triezend und grinste mich an, während er sich noch einen Apfel griff.
"Warum hast du dich nicht zu uns gesetzt?"
Deric sah kurz zu Jolka und Oliver herüber, "Es ist nicht mehr die alte Gruppe. Weder Logan, noch Brian sind da. Es ist einfach merkwürdig, auch Richard fehlt.", er warf mir einen gemeinen Blick zu.

Ich zog die Augenbrauen hoch, "Ach und darum distanzierst du dich von uns?"
Genervt stöhnte er auf, "Und wenn schon. Ich brauche nun einmal auch meinen Freiraum."
Belustigt lachte ich auf, "Natürlich, Scotty. Also lasse ich dir den jetzt auch.", ich erhob mich und ging zu Jolka und Oliver, "Lasst uns in den Gemeinschaftsraum gehen."

Beide stimmten zu und erhoben sich müde.
Bevor ich die Halle verließ blickte ich hinauf zu meinem Onkel und meinem Vater, die mir auch einen kurzen Blick zuwerfen.
Fertig und müde fiel ich im Schlafsaal in mein Bett, "Ach ja, irgendwie habe ich dieses alte Schloss vermisst."
"Das letzte Jahr ist das anstrengendste.", sagte Jolka besorgt. Sie zweifelte wohl wieder ein mal an ihrem können, dabei gehörte sie zu den Besten in unserem Jahrgang.

"Du bist die letzte, die sich Sorgen machen sollte.", ich hob meine Hand und keine Sekunde später hatte ich meine Schlafkleidung in der Hand.
Jolka sah beeindruckt auf, als ich ihren Blick bemerkte grinste ich, "Ist im Sommer einfach passiert. Doch es war klar, dass ich es früher oder später einfach kann, ohne etwas dafür machen zu müssen.", eingebildet grinste ich.

Ich wusste, dass ich auch Jolka die Geschichte von den drei Geschwistern erzählen musste, denn sie war meine beste Freundin.
Doch dies musste wohl noch ein wenig warten, denn ich war hundemüde.