208. Ideen

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Schnell rief ich ihm die Geschichte von damals ins Gedächtnis.
"Caelum sagte damals, dass er wohl Angst vor der Macht und dem Einfluss unserer Familie hat..."

Ich bemerkte an Logans Augen, wie sein Kopf zu rattern begann.
"Er hat viel durchgemacht.", sagte er feststellend und zog sich seinen Becher heran, "Mehr als du und ich uns jemals vorstellen können.", er trank langsam einen Schluck und sah anschließend in den Becher, "So etwas verändert die Menschen auch, Aries."

Es kam mir vor, als würde er mich tadelnd ansehen, doch ich verstand nicht, was er mit mitteilen wollte.
Seufzend lächelte der Ravenclaw leicht, "Die ganze Schule weiß inzwischen, wo er all die Jahre war. Versuch dich doch nur einmal in seine Situation zu versetzen."

Er lehnte sich leicht nach vorne, um nicht zu laut sprechen zu müssen, "All seine Freunde sind 4 Jahre ganz normal weiter zur Schule gegangen, sind sozusagen miteinander aufgewachsen. Und er hing in dieser merkwürdigen Anstalt fest, die sicherlich auch gegen die Zaubereigesetze verstieß.", vorsichtig sah er über die Schulter, um sicher zu sein, dass Deric nichts von dem Gespräch mitbekam.

"Ich will damit sagen, er hatte sicher keine Freunde gehabt, mit denen er die ganze Nacht reden konnte, die mit ihm gelacht haben oder auch mal Blödsinn angestellt haben. Ich denke er hat über euren kleinen Streit nachgedacht und bemerkt, dass es eine dumme Reaktion von ihm war."

Logan zuckte mit den Schultern und begann leicht zu lächeln, "Du warst seine beste Freundin, er wird dich vermisst haben. Er wird es nicht zugeben, aber du solltest mit ihm reden.", er grinste kurz und krallte sich einen Apfel, "Muss lernen gehen. Wir sehen uns beim Mittagessen."

Er hob zur Verabschiedung die Hand und verschwand aus der Halle.
Deric saß immer noch am Slytherintisch. Die Zeitung hatte er beiseite gelegt, doch griff er hier und da noch nach kleinen Snacks.

Ich dachte über Logans Worte nach. Natürlich hatte er mit einigen Dingen recht, doch die Vorwürfe, die er damals gegen mich gebracht hatte, hatte ich nicht vergessen.

Sie waren zur Zeit wieder  präsenter als die Jahre zuvor und ich konnte ihm einfach nicht verzeihen.
Ich griff mir einen Apfel, erhob mich und ging mit einem verächtlichen Blick an Deric vorbei.

"Verbringen wir heute gemeinsam Zeit?", fragte ich Richard, ohne ihn zu begrüßen, als ich in den Gemeinschaftsraum kam.
Dieser verzog das Gesicht, "Du hast doch heute bestimmt wieder irgendwelche Aufgaben mit Deric zu erledigen.", sagte er eifersüchtig und starrte mich an.

Gemütlich lehnte ich mich an eine Säule und verschränkte die Arme. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn herausfordernd an, "Hör auf damit, du benimmst dich idiotisch."

Ich stieß mich wieder von der Säule ab und ging zu ihm rüber.
"Er war vor dir mein bester Freund Richard. Wir beide haben uns nur durch ihn angefreundet.", ich ging auf ihn zu,  blieb in sicherer Entfernung stehen und sah ihn an, "Es muss schwer sein für ihn nach so langer Zeit zurück zu sein.", ich versuchte Logans Worte wiederzugeben und wartete auf seine Reaktion.

Doch als er sich nur trotzig wegdrehte stöhnte ich genervt auf, "Er war auch dein bester Freund, also verhalte dich nicht wie ein Arsch.", ich wendete mich von ihm ab und verschwand mit krachender Tür im Schlafsaal.

Ich legte mich auf mein Bett und zog Zaubermanns Silbentabelle von meinem Nachtschrank.
Ich hatte noch eine Übersetzung für Alte Runen zu schreiben, doch das würde ich später machen.
Ziellos blätterte ich in dem Buch herum, ohne die Wörter richtig zu lesen.

Ich hoffte, dass sich die Stimmung unter meinen Freunden bis morgen gelegt hatte. Denn meinen Geburtstag hatte ich mir anders vorgestellt, als mit einem schlecht gelaunten Richard.

Ich war fast eingeschlafen, als sich laut die Tür öffnete und Jolka in den Saal trat. Genau so laut, wie sie die Tür geöffnet hatte, schloss sie sie auch wieder, "Schläfst du Aries?", fragte sie verwundert und ging auf ihren Nachtschrank zu.

"McGonagall will zu Montag einige Aufgaben bearbeitet haben. Wir müssen es abgeben.", sagte sie seufzend und breitete sich auf dem Boden vor ihrem Bett aus.

Ich nutzte die Gelegenheit, um meine Übersetzung zu schreiben und breitete mich gegenüber von ihr aus.
"Ich habe schon lange ein Geburtstagsgeschenk für dich. Es ist nur etwas kleines und Logan hat es mit ausgesucht.", sagte sie glücklich, bevor sie zu schreiben begann.

Unorganisiert suchte ich eine leere Pergamentrolle und öffnete mein Buch.
Mir war gerade nicht nach reden. Doch Jolka kannte meine Art, sie wusste, dass sie weiter reden konnte und ich ihr zuhörte.

"Mir gefällt es nicht, dass Logan in letzter Zeit so viel mit Zac macht. Zac war schon immer merkwürdig und es kann leicht abfärben.", wütend kitzelte sie auf dem Pergament herum.

"Zacharias ist in Ordnung, finde ich.", sagte ich knapp und zuckte mit den Schultern, "Außerdem ist Logan viel zu schlau, er würde merken, wenn es abfärbt."

"Trotzdem.", sagte Jolka kindisch und blätterte in ihrem Buch herum, "Seit wann machst du deine Aufgaben eigentlich hier? Du machst sie sonst immer im Gemeinschaftsraum.", sie sah mich skeptisch an.

Seufzend erzählte ich ihr von Richards Verhalten, dass es mich schon einige Zeit störte und ich ihm Zeit geben will, um sich wieder abzuregen.

Jolka rollte mit den Augen, "Das gleiche hatte ich auch mit Beckye. Na ja... du weißt ja wie es geendet hat.", als würde es sie nicht im geringsten interessieren, dass sie und Beckye nicht mehr zusammen waren zuckte sie mit den Schultern und beendete ihre Aufgaben.

"Vielleicht solltest du einfach extra Zeit mit Deric verbringen. Provozier Richard einfach, wenn er nicht mehr mit dir redet.", Jolka grinste gemein und brachte mich damit auf eine Idee, über die ich den ganzen Abend nachdachte.

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