Als hätte es das Gespräch niemals gegeben, lächelte mein Onkel mich an, als wir uns gegenüber saßen, "Dein Vater sagte, dass du Deric in zwei Tagen besuchen darfst. Ich soll dich immer noch begleiten und ich stehe zu meinem Wort, Aries."
Er sah mich nun ernst an, doch ich wusste, dass er mich nur begleitete, weil sein Bruder es verlangte.
"Ich verstehe das Rab", sagte ich nickend und mein Onkel schien erleichtert.
"Aber du wirst mich nicht begleiten.", beendete ich meinen Satz bestimmend.Rabastan sah auf und blickte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, doch bevor er etwas sagen konnte sprach ich weiter, "Ich weiß ihr wollt mich nur schützen. Doch ich bin bei Deric in den besten Händen und selbst wenn nicht, ich kann mich selber schützen."
Ungeduldig atmete mein Onkel aus und verzog angestrengt sein Gesicht. Ich wusste, dass ihm nicht gefiel, was ich sagte doch er und mein Vater mussten dies endlich akzeptieren.
"Ich habe kein Problem damit.", sagte er schließlich ruhig, "Doch deinen Vater überzeugen, das musst du wohl alleine schaffen, wenn du schon so erwachsen bist.", er grinste zynisch, "Vielleicht fängst du ihn ab, wenn er nach Hause kommt, bevor Volans ihn auf die Palme bringen wird.", er lächelte gequält und deutete mir sein Zimmer zu verlassen.
Ich seufzte kurz und verdrehte die Augen, "Natürlich.", sagte ich eben so zynisch, bevor ich ohne ein weiteres Wort das Zimmer verließ.
Doch ich dachte gar nicht erst daran meinen Vater zu überreden. Ich war alt genug und konnte doch schließlich machen, was ich wollte.
Selbstzufrieden grinste ich auf dem Weg in mein Zimmer, um mir meinen Umhang zu schnappen und zu verschwinden.Ich warf mir meinen Umhang um, während ich die Treppe leise hinunter ging und die Haustür öffnete.
"Aries?", hörte ich die Stimme meines Bruders hinter mir. Er kam geradewegs aus dem Salon."Du gehst?", fragte er ruhig und wartete nicht einmal mein Nicken ab.
"Ich werde dir nicht im Weg stehen.", lässig lehnte er sich gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust, "Doch lass mich dir sagen, dass Vater an die Decke gehen wird.""Es ist egal, Volans. Vater kann uns nicht sein Leben lang vorschreiben, was wir zu tun und zu lassen haben.", entschlossen drehte ich mich um, doch Volans folgte mir vor die Tür.
"Doch, genau das kann er.", sagte er höhnisch, "Wir leben unter seinem Dach und außerdem..."
Doch ich unterbrach meinen Bruder, "Wir sehen uns heute Abend.", ich ging die Treppe hinunter und folgte dem steinernen Weg, der vom Anwesen führte und disapparierte schlieslich.Unkontrolliert landete ich an einem Waldrand und sah mich um.
Eine kleine Hütte fiel mir sofort ins Auge, keptisch beobachtete ich sie. Rauch stieg aus dem Schornstein, was bedeutete, dass jemand Zuhause sein musste.Gerade, als ich den ersten Schritt machte schreckte ich zusammen, "Ich habe dich erwartet, Strangy."
Mit der Hand an meinem Zauberstab wirbelte ich herum und erblickte Deric, der aus dem Wald zu kommen schien.Fragend und entsetzt zugleich sah ich ihn an, "Was machst du da?", fragte ich ihn verwirrt.
Er zuckte nur mysteriös mit den Schultern, "Wie gesagt, ich habe dich erwartet.", flüsterte er und kam auf mich zu. Kurz vor mir blieb er stehen und musterte mich.
Anschließend nickte er zu der kleinen Hütte, die ich zuvor beäugt hatte, "Ich weiß. Eine Prinzessin ist an besseres gewöhnt, doch mehr kann ich dir nicht bieten.", sagte er sarkastisch und schob mich in Richtung Hütte voran."Da wohnst du?", brachte ich es endlich ungläubig hervor und merkte, wie sich ein merkwürdiges Gefühl in mir breit machte.
"Nach all dem, was passiert, hast du nichts besseres zu sagen? So etwas wie schön dass du noch lebst oder schön dich zu sehen hätte mir wohl besser gefallen.", er stieß die alte Holztür auf.Sie schrammte über den Boden und quietscht beim öffnen.
Vorsichtig trat ich ein und sah mich um.
Das konnte doch nur ein Scherz sein, so kann doch kein Mensch leben, dachte ich mir.Es gab keine Eingangshalle, ich stand sofort im Salon oder Speiseraum oder Küche, ich konnte es nicht zuordnen, denn alles war ein Raum.
Ich Schritt durch den Raum und sah mich skeptisch um. Von der Küche aus führte eine Wendeltreppe in das oberste Stockwerk.Schließlich drehte ich mich zu Deric um, "Und du bist dir sicher, dass du hier wohnst?", zweifelnd sah ich ihn an. Er war schließlich mit dem dunklen Lord verwandt, da konnte er doch nicht in so einer erbärmlichen Hütte leben...
"Nicht jeder ist so reich, wie dein Vater, Strangy.", sagte er nun etwas genervt und ließ sich auf eine Couch fallen, "Setz dich."
Vorsichtig setzte ich mich zu ihm, doch ich sah mich weiterhin um, ich konnte das alles nicht verstehen.Schließlich drehte sich Deric zu mir, "Was war das mit Smith?", fragte er plötzlich vorwurfsvoll und verschränkte die Arme.
Ich zog die Augenbrauen hoch, ich wusste nicht worauf er hinaus wollte.
"Ich habe es gesehen, Lestrange.", seine Mundwinkel zuckten kurz und er zwang sich ein Grinsen auf.Schließlich fiel es mir wieder ein, Logan hatte mich während er Schlacht geküsst, doch ich war mir sicher, dass er zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr wusste, was er eigentlich tat.
"Logan hat mich geküsst, nicht andersrum. Er war völlig kraftlos und fast nicht mehr bei sich. Ich bin mir sicher, dass er nicht wusste, was er da tat.", versuchte ich ihm ruhig zu erklären, "Wo sind deine Eltern?", schnell versuchte ich das Thema zu wechseln, doch so etwas klappte bei Deric nicht.
"Na, ja, ein Glück ist er nicht mehr in Hogwarts und du siehst ihn so schnell nicht wieder.", er erhob sich ungeduldig und sah mich an, "Meine Eltern sind seit vier Tagen nicht mehr da. Keine Ahnung wo sie sind, doch das passiert öfter mal."
Belustigt grinste ich, immerhin eine Sache, die wir gemeinsam hatten.
DU LIEST GERADE
Die besonderen Kinder der Lestranges (2)
Hayran Kurgu(Teil 2) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...