275. Neue Aktivitäten

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"Kein Problem.", sagte ich erwachsen, griff mir eine halb leere Flasche und öffnete sie, "Das brauchst du nicht mehr.", ich prostete ihm eben so zu und trank einen Schluck aus der Flasche.

Unzufrieden blickte mein Onkel zu mir herüber, sagte aber eine Zeit lang kein Wort.
"Was ist, wenn du in Hogwarts in Schwierigkeiten steckst? Sollen dein Vater und ich da auch einfach wegsehen?"

Nachdenklich sah ich ihn an. Ich hatte noch keinen Gedanken darüber verloren, wie es wohl sein mag, wenn mein Vater und mein Onkel in Hogwarts sein würden. Doch der Gedanke daran von ihnen bevorzugt behandelt zu werden gefiel mir eigentlich recht gut.

Ich schluckte kurz, bevor ich meinen Gedanken aussprach, "Nein, ihr dürft gerne eingreifen.", sagte ich mit einem fast schon boshaften Lächeln auf den Lippen.
Auch mein Onkel musste grinsen. Er wusste sicher genau, was durch meinen Kopf gegangen war.

Die nächsten Wochen vergingen schnell. Volans führte seine Aufträge ohne mich aus, denn ich bereitete mich auf die Schule vor. Es würde mein letztes Jahr werden und ich wusste von meine Brüdern, dass das letzte Jahr das anstrengendste war.
Außerdem war ich auch noch Schulsprecherin, was wohl noch mehr Arbeit als ohne hin schon werden würde.

Am frühen Abend, ich packte gerade die ersten Sachen für Hogwarts in meine Koffer, klopfte es an meine Tür.
Ich blickte auf und schon stand mein Vater in meinem Zimmer.
"Vater.", sagte ich etwas distanziert und wendete mich wieder meiner Kleidung zu.

Er schloss die Tür und trat näher an mich heran, "Ich habe noch etwas für dich. Eigentlich wollte Rabastan es dir in Hogwarts geben, doch ich wollte es dir jetzt schon überreichen.", er überreichte mir einen zusammenfefallteten Umhang, "Ist nichts großartiges.", sagte er, als wäre das Thema für ihn nun schon durch.

Ich entfaltete den grün leuchtenden Umhang und begutachtete ihn von allen Seiten.
Er hatte auf der linken Seite das Slytherin Wappen und auf dem Rücken waren groß und weich meine Initialen abgebildet.

Sofort warf ich den Umhang über und begutachtete mich vor meinem großen Spiegel. Begeistert drehte ich mich zu meinem Vater um, "Aber wofür ist er?", neugierig sah ich ihn an.
Ein kurzes zufriedenes Grinsen huschte über sein Gesicht.

"Aus jedem Haus wurden die besten Duellanten gewählt.", sagte er mysteriös, "Auch wenn sich Hogwarts wieder einmal ändern wird, heißt es nicht, dass es keine Aktivitäten mehr gibt.", er zupfte mir stolz den Umhang zurecht, "Jedes Haus wird also eine Kampfeinheit haben. Da Rabastan dein Hauslehrer ist, wird er diese Einheit ein Mal in der Woche trainieren."

Begeistert sah ich ihn an und hörte weiter zu, "Ab November werden Kämpfe innerhalb der Häuser stattfinden und die besten vier Schüler werden gegen die anderen Häuser antreten."

"Das klingt Spitze, wer ist denn noch so dabei?", fragte ich grinsend und konnte mir jedoch schon einige Mitschüler vorstellen.
Doch mein Vater schüttelte mit dem Kopf, "Ich hätte dir das nicht einmal sagen dürfen, also versuche es für dich zu behalten und verstecke den Umhang, bis es so weit ist.", er lächelte mich väterlich an.

Ein letztes mal betrachtete ich mich im Spiegel und freute mich jetzt schon auf die neue Aktivität in Hogwarts.
"Ich hoffe du hast soweit schon alles gepackt? Rabastan und ich werden bereits morgen aufbrechen. Du jedoch wirst wie jedes Jahr den Zug nehmen müssen."

Ich nickte verstehend und verstaute meinen Umhang im Koffer, "Mir fehlen nur noch die Bücher und die neuen Federn, aber die kommen zum Schluss."
Als wäre er wieder alte nickte mein Vater mir distanziert zu, "Wir sehen uns also in der Schule. Mach mir bis dahin keine Dummheiten und verabschiede dich noch von deinem Onkel.", mein Vater verließ schließlich mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Ein letztes mal strich ich stolz über die weichen Initialen des Umhanges und schloss den ersten Koffer.
Auch den anderen packte ich zuende, ließ sie mit Hilfe meines Zauberstabes neben die Tür schweben und setzte mich auf mein Bett.

Erst jetzt wurde mir so richtig klar, dass mein Vater und mein Onkel nun Lehrer in Hogwarts waren. Ich würde sie das ganze Jahr über jeden Tag sehen. Einerseits freute es mich, doch andererseits wusste ich nicht, wie ich mich benehmen sollte und wie sie mich nun behandeln würden.

Seufzend erhob ich mich und suchte meinen Onkel im Salon auf.
Auch meine Mutter saß dort und schien mit Volans ein anregendes Gespräch zu führen. Ihr Stolz funkelte nur so in ihren Augen.

"Onkel Rabastan.", sagte ich bestimmend. Schlagartig verstummten meine Mutter und mein Bruder. Rabastan sah von seiner Zeitung auf und blickte mich fragend an.
Auch meine Mutter hob ihr Kinn überlegen und wartete ab.

Ich zog die Augenbrauen zusammen, bevor ich sprach, "Vater sagte ich soll mich von dir verabschieden, ihr wollt bereits morgen aufbrechen."
Rabastan nickte und erhob sich, "Es gibt noch einiges zutun und vorzubereiten."

"Also werde ich dich als Professor Lestrange wieder sehen.", sagte ich triezend und grinste ihn an. Er lehnte sich höhnisch zu mir herunter, "Wie ich schon sagte, Sir reicht vollkommen aus.", fies sah er mich an und legte seine Hand auf meinen Kopf.

Bei seiner Berührung konnte ich für eine kurze Zeit in seinen Geist sehen und wusste schließlich, dass Rabastan trotz meines Verhaltens immer noch die Verantwortung für mein Benehmen auf sich nehmen würde.

Freudig, diesen Gedanken gesehen habe zu können, blickte ich ihn an.
Meine Mutter und Volans redeten schon wieder ununterbrochen.
"Also. Wir sehen uns in Hogwarts.", er legte grob seinen Arm um mich und drückte mich kurz an sich.

Die besonderen Kinder der Lestranges (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt