252. In den Wald

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Doch ich stand nicht von alleine wieder auf, ich wurde grob am Kragen gepackt und auf die Beine gezogen.
Wieder einmal wirbelte ich herum, erblickte kurz das Gesicht meines Vaters, bevor dieser ohne ein Wort zu sagen mich wieder in die Richtung der Feinde drehte, die schon wieder angriffen.

Mit einem Todesfluch schaffte mein Vater einen der beiden mühelos aus dem Weg, bevor der andere die Flucht ergriff.
So schnell ich konnte rannte ich ihm hinterher, doch wieder packte mich mein Vater am Kragen, "Sei nicht so dumm.", sagte er streng, packte meinen Arm und disapparierte mit mir.

Wir landeten außerhalb des Schlosses auf den Ländereien, "Geh zu deinen Brüdern.", er schubste mich in Richtung des verbotenen Waldes.
Zögernd drehte ich mich um, doch mein Vater war bereits verschwunden.

Langsam näherte ich mich dem Wald, meinen Zauberstab hielt ich dabei fest in der Hand und sah mich immer wieder um.
"Volans?", flüsterte ich in die Dunkelheit, als sich etwas regte.
"Aries!", hörte ich hinter einem Baum und schon zeigte sich mein Bruder.

Er nahm mich kurz grob in den Arm, als auch Caelum erschien.
Er schien mich kaum wahrzunehmen und ging einfach an mir vorbei.
"Vater hat mich im Schloss gefunden und zu euch gebracht.", flüsterte ich Volans zu, der nun auch langsam unseren ältesten Bruder folgte.

"Wo ist Potter?", fragte Caelum mich schließlich, als er stehen blieb und sich zu mir umdrehte.
Ich blieb stehen und sah ihn an, "Woher soll ich das wissen?", giftete ich ihn an.
Ungeduldig packte er mich am Arm, "Vielleicht, weil du die Einzige bist, die es herausfinden kann?", sagte er lauter.

Ich schüttelte mit dem Kopf, "Potter hat immer seinen Geist verschlossen.", ich verschränkte die Arme.
"Warum bringt Vater sie zu uns, wenn sie uns am Ende sowieso nichts bringt?!", fragte Caelum wütend seine jüngeren Bruder, der auch nicht begeistert schien.

"Volans.", es hörte sich schon fast quengelnd an, wie Caelum Volans Namen aussprach.
Volans schloss daraufhin die Augen und konzentrierte sich eine Weile, "Ich weiß nur, dass der dunkle Lord Potter töten wird.", sagte er ruhig.

Gerade wollte Caelum weiter diskutieren, doch Volans fiel ihm wütend ins Wort, "Wir können nichts tun, wenn Potter seinen Geist verschlossen hält!", rief er laut.

Caelum verzog kurz das Gesicht, bevor er mit einem leisen Plop verschwand.
Stöhnend packte Volans mich am Arm und keine Sekunde später standen wir mitten im Schloss.
"Was tun wir jetzt?", fragte ich aufgebracht, während ich mich schützend gegen eine Wand drückte.

Volans stand neben mir und sah um eine Ecke, "Kämpfen, natürlich.", flüsterte er.
"Und wo sind Mutter und Rabastan?", fragte ich neugierig und sah ebenfalls um die Ecke, wo ein wilder Kampf tobte.

"Mutter ist beim dunklen Lord. Rabastan kämpft irgendwo im Schloss.", sagte er ruhig und wartete auf einen Moment, bis er mich am Ärmel zu fassen bekam und quer über den Korridor rannte.

Wir hockten uns geschützt hinter eine Feuersäule. Vorsichtig blickte ich hinter ihr hervor, um zu sehen, wer dort kämpfte. Unbeabsichtigt stieß ich einen erschrockenen Seufzer aus, "Logan!", flüsterte ich Volans zu.

Auch mein Bruder hatte den Ravenclaw bereits bemerkt und schien überrascht, "Ich hätte niemals gedacht, dass er sich wirklich für die richtige Seite entscheiden würde.", er sah mich verwundert an, "Komm, wir müssen ihm helfen."

Ungeschützt kamen wir hinter der Säule hervor, um Logan zur Hilfe zu kommen.
Er bemerkte uns, doch sagte nichts, denn er schien schon länger gegen die zwei Erwachsenen zu kämpfen.

Ohne Skrupel jagte mein Bruder einen Fluch nach dem anderen auf unsere Feinde.
Schließlich wurde es mir zu blöd und ich ließ mit einer einfachen Bewegung meines Zauberstabes die Decke über ihnen bröckeln.

Der ältere Mann bekam einen großen Stein direkt auf den Kopf und brach unter ihm zusammen, die jünger Frau hingegen ließ die Steine über ihr in letzter Sekunde zu Staub zerfallen und griff nun meinen Bruder an.

Ich packte Logan, der am Ende seiner Kräfte war am Kragen und schubste ihn in eine sichere Richtung von mir weg, "Verschwinde schnell.", rief ich ihm zu und  wendete mich wieder meinem Bruder und der Frau zu.

Mit einem nächsten Fluch brachte Volans die Frau zu Fall und hielt sie mit einem Zauber am Boden.
"Such Deric. Bring ihn in den verbotenen Wald.", rief mein Bruder mir schwer atmend zu.
"Deric? Wieso Deric?", verständnislos sah ich Volans an.

"Frag nicht, tu es einfach!", er machte eine verscheuchende Handbewegung, woraufhin ich los rannte und mich erst einmal in einem kleinen Korridor in Sicherheit brachte.
Ich hoffte, dass Deric seine Geist nicht verschlossen hielt und ich ihn schnell finden konnte.

Nach 5 Minuten hatte ich ihn gefunden, er hielt sich im großen Treppenhaus auf.
Vorsichtig rannte ich von Korridor zu Korridor und versuchte keinem Feind zu begegnen.

Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich Deric gefunden hatte, nachdem er sich einen heftigen Kampf mit einem der Orden Mitglieder geleistet hatte.
"Aries.", flüsterte er außer Atem, als ich ihn versuchte zu stützen und von den Kämpfen weg zu bringen.

Er setzte sich hin und lehnte sich schwer atmend gegen eine Mauer, "Du lebst ja noch.", flüsterte er und versuchte belustigt zu wirken, doch ich sah ihn ernst an.

Er hatte eine große Wunde unter dem rechten Auge, doch er schien keine Schmerzen zu spüren.
"Ich muss dich in den verbotenen Wald bringen.", sagte ich schnell und versuchte ihn vom Boden hoch zu ziehen.
"Jetzt schon?", flüsterte er besorgt und sah mich nun ebenfalls ernst an.

Ich wusste nicht, was er im Wald sollte, doch er schien es genau zu wissen. Also nickte ich nur schnell.
Deric zog sich an meiner Hand hoch, küsste mich kurz und nahm meinen Arm, "Also komm schon.", flüsterte er entschlossen, bevor vor uns eine Säule von einem Explosionszauber getroffen wurde.

Die besonderen Kinder der Lestranges (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt