256. Potters Tod

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Als ich am See landete, hörte ich die Glocken des Schlosses schlagen und bemerkte, dass es bereits hell wurde.

Mit einem letzten Blick zum Schloss hinauf, ging ich in den Wald zurück. Ich hoffte, dass Deric genau so erfolgreich war, wie ich es gewesen war, doch er war immer noch nicht zurück gekehrt.

Ich versuchte unauffällig durch die Reihen der Anhänger zu gehen, doch sie schauten mir alle hinterher.
Ich sah mich vorsichtig um und suchte dabei den dunklen Lord.

Ich wusste, dass er irgendwo abseits stehen musste und erblickte endlich zwei gestalten auf einer Lichtung.
Langsam ging ich auf sie zu, als sich der dunkle Lord schon aufmerksam umdrehte.

"Herr.", ich verbeugte mich kurz und kam näher, als sich auch die zweite Person nach mir umdrehte.
Natürlich war es meine Mutter, die mich neugierig ansah.

"Ich habe das Diadem.", ich griff in meine Tasche und hielt es den dunklen Lord mit beiden Händen entgegen.
Dieser schien genau so erfreut, wie meine Mutter es war. Stolz glänzte in ihren Augen, als sie das Diadem betrachtete.

"Sehr gut, Aries.", flüsterte der dunkle Lord, als er es mit seinen weißen, knochigen Finger nahm und betrachtet.
Schließlich übergab er es wortlos meiner Mutter und wendete sich wieder an mich.

Er sah mich direkt an und ich wusste sofort, dass er in meinen Geist sehen wollte.
Ich lies es schließlich einfach zu, als hätte mir eine Stimme gesagt, dass ich nichts zu befürchten hatte.

Schließlich nahm er langsam meinen linken Arm und legte seine kalte Hand direkt auf meine Haut.
Ich fühlte kurz ein intensives brennen, als der dunkle Lord mich auch schon wieder losließ.

"Das hast du dir verdient.", flüsterte er mir auf Parsel zu.
"Danke, Herr.", flüsterte ich genau so zurück.
"Geh zu deiner Familie."

Erst, als ich mich umgedreht hatte, wagte ich es den Ärmel meines Umhanges hoch zuziehen und meinen Arm zu begutachten.
Er hatte mir tatsächlich das dunkle Mal verpasst.

Stolz lächelte ich, während ich es betrachtete.
Ich ging sofort zu Volans und zog ihn von den anderen weg. Stolz zeigte ich ihn meinen Arm und er musste grinsen, "Endlich, kleine Schwester.", sagte er und kniff mir amüsiert in die Wange.

Ich rollte kurz mit den Augen.
"Hast du Deric schon zurück kommen sehen? Ich habe ihn nicht gefunden.", besorgt sah ich meinen Bruder an, doch er schüttelte sofort mit dem Kopf.
"Mach dir keine Sorgen um ihn, er ist...", doch weiter kam er nicht, denn ein aufgeregtes Gemurmel ging durch die Reihen, als auch schon der dunkle Lord hervor trat.

"Harry Potter.", sagte er laut.
Volans und ich rückten zu Rabastan und unserem Vater auf, die in der ersten Reihe zum dunklen Lord standen.
"Du bist tatsächlich zu mir gekommen."
Ich schluckte kurz, denn dies musste heißen, dass Deric umsonst im Schloss war.

"Du wirst nun endlich sterben.", flüsterte er und zog auch schon seinen Zauberstab.
Potter schien keinen Widerstand leisen zu wollen. Er sagte kein Wort, bewegte sich nicht und sah den dunklen Lord nur an. Es schien als würde er damit abgeschlossen haben, sterben zu müssen, als ihn auch schon der Todesfluch traf.

Überrascht blickte ich kurz zu Volans. Kann es das schon gewesen sein? Nach so vielen Jahren hatte der dunkle Lord es geschafft Harry Potter einfach so zu töten?
Der dunkle Lord schien genau so überrascht zu sein und sah aus sicherer Entfernung zu Potter hinüber.

"Ist der Junge tot?", fragte er sehr ruhig und drehte sich zu uns um.
Er gab Caelum ein eindeutiges Zeichen dies zu überprüfen.
Sofort trat mein Bruder vor und ging schnurstracks zu dem am Boden liegenden Potter hinüber.

Er hockte sich neben ihn, hielt seinen Zauberstab fest umklammert und prüfte, ob er noch Lebenszeichen finden konnte.
Nach einigen Minuten erhob er sich, "Ihr habt es geschafft, Herr.", sagte er ehrfürchtig und verbeugte sich leicht.

Schwungvoll drehte der dunkle Lord sich zu uns um und breitete grinsend seine Arme aus, "Harry Potter ist tot!"
Sofort begannen alle zu jubeln und zu kreischen vor Freude.
"Wir werden unseren Freunden im Schloss nun ein Besuch abstatten.", flüsterte er, als alle sich wieder gefangen hatten.

Ohne dass der dunkle Lord etwas sagen musste, schmiss ein größerer Mann Potter rücksichtslos über die Schulter.
Anschließend folgten alle dem Lord durch den Wald, am See vorbei und hinauf zur Schule.

Ich sah auf den Boden, während ich neben Rabastan her ging. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass Harry Potter endlich tot war.
Plötzlich stieß Rabastan mich an, "Über was grübelst du schon wieder?", fragte er mich und sah zum immer noch brennenden Schloss hinauf.

Ich zuckte kurz mit den Schultern, "Auch wenn Potter tot ist, wird der Rest im Schloss nicht einfach so aufgeben. Sie werden weiter kämpfen."
Als würde mein Onkel meine Gedanken lustig finden schmunzelte er kurz, "Viele werden fliehen und die die bleiben werden sterben.", flüsterte er schnell, denn wir hatten das zerstörte Schloss schon fast erreicht.

Es herrschte Totenstille  als wir auf den Innenhof der großen Halle traten. Nicht einmal Steine der Trümmer regten sich.
Schwungvoll ließ der dunkle Lord die Flügeltüren aufgleiten und trat herein, als wäre es etwas ganz normales.

Entsetzte Schreie kamen uns entgegen, als der große Mann Harry Potter achtlos auf den Boden legte.
Ein fieses und selbstherrliches Lachen ertönte vom dunklen Lord, als er die Entsetzen Gesichter sah.

Auch meine Mutter konnte sich ein lachen nicht verkneifen.
"Harry Potter ist endlich tot!", verkündete er höhnisch und drehte sich feiernd zu uns um.
Nun musste auch ich ein Lacher ausstoßen, denn nun realisierte ich, dass es wirklich geschehen war und Potter ein für alle mal Geschichte war.


Die besonderen Kinder der Lestranges (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt