"Wir haben alle Verluste erlitten, Aries.", sagte Rabastan hart, als wir vor dem Gemeinschaftsraum ankamen.
Hier hatte der Kampf kaum Spuren hinterlassen."Für deinen bist du ganz alleine verantwortlich.", widersprach ich eben so hart.
Ich konnte nicht verstehen, wie er seinen einzigen Sohn einfach so töten konnte.
Rabastan warf mir einen mahnenden Blick zu, dass es mir kalt den Rücken herunter lief.Schnell ging ich in meinen Schlafsaal und suchte meine Sachen zusammen.
Alles erinnerte mich an die vergangene Nacht, als Professor Snape uns antreten ließ, es schien alles so weit weg zu sein."Beeil dich, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.", ungeduldig tippte mein Onkel mit den Fingerspitzen gegen die Tür und verschränkte anschließend die Arme vor der Brust.
Ich stöhnte genervt auf und stopfte meine Koffer weiter voll, er hätte mir ja auch helfen können, wenn er es so eilig hatte.
Plötzlich spürte ich einen leichten Schlag am Hinterkopf.Ich drehte mich zu meinem Onkel um, der belustigt seinen Zauberstab weg steckte.
Ich verzog mein Gesicht und klappte den letzten Koffer zu.Mit Hilfe meines Zauberstabes ließ ich die Koffer hinter mir her schweben, als ich mich an meinem Onkel vorbei aus dem Schlafsaal zwängte und in Richtung des Ausgangs des Gemeinschaftsraumes ging.
Doch wie aus dem nichts schoss mir plötzlich ein unerträglicher Schmerz durch den Kopf. Die Koffer landeten polternd auf den Boden und ich auf den Knien.
"Aries?", fragte Rabastan nun nicht mehr so belustigt, "Was hast du? Was ist los?", ich hörte ihn zu mir kommen.Doch ich war so auf den Schmerz fixiert und konnte ihm nicht antworten. Ich hielt mir den Kopf und bohrte die Fingerspitzen in meine Haut, bis ich schließlich komplett zusammenbrach und alles schwarz wurde.
Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem Bett und alles um mich herum war dunkel.
Ich wusste nicht wo ich war und versuchte Umrisse zu erkennen, doch vergebens.Panisch suchte ich meinen Zauberstab und fand ihn unter dem Kopfkissen.
Die Spitze leuchtete auf und ich sah mich in dem Raum um.
Mir klappte das Kinn herunter, als ich feststellte, dass ich in meinem Zimmer im Anwesen meines Vaters war.Ich wollte schnell aufspringen, doch der Schwindel in meinem Kopf, ließ mich wieder auf das Bett sacken.
Ich sah auf die Uhr, die auf meinem Nachtschrank war. Es war kurz nach vier Uhr morgens, ich war also ziemlich lange bewusstlos gewesen.Schließlich schaffte ich es doch aufzustehen.
Ich fühlte mich zittrig und wackelig auf den Beinen, als ich die Tür erreichte und den Knauf in der Hand hatte.Es war so lange her, das ich im Haus meines Vaters war, damals kannte ich meine Eltern noch gar nicht.
Rabastan hatte ihn also doch überredet zurück zu kehren.Ich ging vorsichtig aus meinem Zimmer und sah mich im großen Flur um, ein leichtes Lächeln überkam mich, bevor ich die Treppe hinunter stieg und in meiner Schlafkleidung vor die große Haustür trat.
Die kühle Morgenluft tat meinem Kopf sehr gut, also setzte ich mich auf die kalte Treppe, um nicht wieder bewusstlos zu werden und umzukippen.
Ich saß dort, bis der Himmel sich rot verfärbte und die Sonne aufging.
Plötzlich raschelte es im Gebüsch neben mir. Erschrocken zuckte ich zusammen, doch es war nur Gro, mein Frettchen. Freudig kam es zu mir herüber und ich begann es zu streicheln."Schön dich hier zu sehen, Gro.", flüsterte ich liebevoll.
Schwungvoll wurde die Haustür geöffnet, "Komm hier rein.", hörte ich meine Mutter hinter mir zischen.Ich sah kurz über die Schulter, nahm Gro auf den Arm und tat, was meine Mutter von mir erwartete.
Auch mein Vater war bereits wach und nahm prüfend meinen Arm, "Du bist durchgefrohren, merkst du das gar nicht?", verständnislos verzog er das Gesicht.Er schob mich in den Salon, wo er mich, wie ein fürsorglicher Vater in eine dicke Decke wickelte und auf das Sofa am Kamin setzte.
"Geht es dir besser? Du hast fast zwei Tage geschlafen."Auch meine Mutter betrat nun mit überlegenen Blick und verschränkten Armen den Salon und sah mich wartend an.
"Zwei Tage?", fragte ich entsetzt, als Gro sich auf meinem Schoß einkringelte."Rabastan wusste nicht, was mit dir passiert war.", sagte meine Mutter, als würde es sie auch eigentlich nicht interessieren. Trotzdem wartete sie auf eine Antwort.
Ich versuchte zusammen zu bekommen, was passiert war, "Es fühlte sich an, wie Messerstiche in meinem Kopf. Es war kaum auszuhalten. An mehr kann ich mich nicht mehr erinnern.", ich schüttelte bedauernd mit dem Kopf.
Meine Mutter gab nur ein unzufriedenes Schnaufen von sich und stolzierte aus dem Salon.
Mein Vater hingegen sah mich durchdringlich an.
Er sah mit diesem Blick aus wie Caelum, was mein Herz schmerzen ließ."Ich bin mir sicher, dass es an meiner Fähigkeit liegt. Ich habe sie in der Nacht so oft eingesetzt, wie noch nie. Ich hatte während der Schlacht schon immer kurze Aussetzer gehabt, aber hielt es für normale Erschöpfung."
Mein Vater nickte verständnisvoll, wie noch nie. Doch im nächsten Moment stand er abrupt auf, "Klär das mit Rabastan, er wird wie immer eine Lösung für dich finden.", zynisch sah er mich an und verließ ebenfalls den Raum.
Nachdenklich blieb ich vor dem knisternden Feuer sitzen und betrachtete mein Frettchen.
Gro schlief friedlich auf meinem Schoß, wie sehr hatte ich das Tier vermisst.Schließlich nickte ich wieder weg und wurde erst wach, als ein Hauself Feuerholz nachlegte.
Stotternd entschuldigte er sich bei mir und tappste ängstlich aus dem Raum.Auch Gro hatte sich zurück gezogen und war weit und breit nicht zu sehen.
Also stand ich auf und befreite mich von der warmen Decke."Aries. Dir geht es gut.", hörte ich die Stimme meines Bruders erleichtert sprechen.
Ich drehte mich um und ehe ich mich versah hatte er mich in die Arme geschlossen.Es war das erste Mal, seit ich denken konnte, dass Volans mich so lange umarmte.

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Die besonderen Kinder der Lestranges (2)
Fanfiction(Teil 2) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...