Am nächsten morgen stürmte Volans früh in mein Zimmer und riss mich aus dem Schlaf.
"Onkel Rabastan wird zurückkommen. Noch heute!", sagte er laut.Verschlafen richtete ich mich auf, als er auf der Bettkante Platz nahm.
"Bist du immer noch betrunken?", murmelte ich müde und wischte mit meiner Hand über mein Gesicht."Mein Gefühl sagt mir das Aries!", sprach er ganz aufgeregt.
Ich zog meine Augenbrauen hoch, "Also bist du nun ein Wahrsager?", belustigt sah ich ihn an, "Oder...", ich riss die Augen begeistert auf, "Das ist deine Begabung!", sagte ich lauthals."Es spielte sich in meinem Kopf ab. Ich habe es genau gesehen, wie er nach Hause kam, als wäre es wirklich gewesen.", stolz grinste er, "Ich muss mit Mutter reden.", schnell erhob er sich und verließ wieder mein Zimmer.
Wenn dies wirklich die Begabung meines Bruders sein sollte, war ich neidisch auf ihn.
Wenn er wirklich die Zukunft sehen konnte, hatte er die wertvollste Begabung von und allen.
Ich blickte auf meine kleine Uhr, bevor ich langsam aufstand.Volans hatte meine Zimmertür offen gelassen und ich konnte seine aufgeregte Stimme aus dem Salon bis hinauf hören.
Grinsend trat ich in meinen Schlafsachen auf den Flur und bog schnell ins Nebenzimmer ab."Caelum! Volans hat es geschafft!", weckte ich meinen Bruder und schüttelte ihn übermütig durch.
Erschrocken setzte mein Bruder sich auf und wirbelte herum."Aries!", zischte er und musterte mich kurz, "Seine Begabung?"
Ich nickte schnell, "Er ist zu Mutter gegangen, um mit ihr zu reden."Schnell klärte ich meinen Bruder auf und versuchte Volans Worte wiederzugeben.
"Also wird Rabastan heute auftauchen, wenn er recht hat."Ich freute mich riesig, denn ich vermisste meinen Onkel schließlich sehr.
"Da wird Vater sicher sehr erfreut sein.", voller sarkasmus schlug er seine Decke zurück und stand aus seinem Bett auf."Sie sind Geschwister. Sie streiten und vertragen sich, so wie wir es auch tun.", stellte ich schnell richtig, "Und wenn nicht, dann kannst du es doch immer hin ändern oder nicht?", lachend stieß ich ihn an.
Doch er schüttelte mit dem Kopf, "Nicht bei der Familie, Aries. Ich ändere weder etwas an den Gefühlen von Vater und Rabastan, noch an denen von Volans und dir.", sagte er ernst und machte eine ausladende Bewegung, "Geh schon runter. Ich komme gleich nach.", ruhig sah er mich an, bevor ich sein Zimmer verließ.
Der Salon war fast leer. Nur Draco war dort, der am Fenster stand und mit seinem Vater redete.
"Guten Morgen.", sagte ich beiläufig und ging an den beiden vorbei.Mein Onkel fixierte mich und sah mir hinterher.
Mein Vater trat hinter mir herein und bemerkte sofort Lucius Blick.
"Starr sie nicht so an. Sie kann schließlich nichts dafür, dass sie so eine fabelhafte Tochter ist.", zynisch grinste mein Vater Lucius an und warf Draco einen vielsagenden Blick zu.Mein Onkel war ungepflegt und blickte immer wieder aufgeschreckt umher.
"Ein Jahr Askaban und er ist schon am Ende.", flüsterte mir mein Vater gemein grinsend ins Ohr, als er mir den Arm um die Schulter legte und mich mit in die Sitzecke nahm."Vater?", fragte ich ruhig und hoffte, dass ich den richtigen Moment erwischt hatte.
"Mh?", beschäftigt blätterte er in dem neusten Tagespropheten herum.
"Warum hast du dich mit Rabastan gestritten?", fragte ich leise.Mit einem Ruck riss er die Zeitung vor seinem Gesicht runter, "Gestritten?", fragte er belustigt, "Wer hat dir denn so einen Blödsinn erzählt, Kind?", höhnisch sah er mich an.
"Rabastan und ich streiten nicht. Wir streiten niemals. Wir haben Meinungsverschiedenheiten, das ist alles.", sagte er selbstgefällig und durchbohrte mich mit seinem Blick.
"Und warum ist er denn verschwunden und unauffindbar?", fragte ich vorwurfsvoll.
Warnend hob mein Vater seine Hand und schmiss die Zeitung achtlos auf den kleinen Tisch neben sich.Langsam beugte er sich zu mir nach vorne, "Warscheinlich, damit keiner von uns den anderen tötet.", sarkastisch lachte er auf, "Es ist nicht das erste Mal, dass er abgehauen ist. Früher oder später wird er wieder da sein."
Ich wusste, dass die Beziehung zwischen meinem Vater und meinem Onkel merkwürdig war. Einerseits würden sie füreinander in den Tod gehen, andererseits hassten sie sich und wollten sich umbringen.
"Glaubst du er wird zu Weihnachten zurück sein?", ich unterdrückte meine Traurigkeit und sah ihn an.
Genervt verzog er das Gesicht und griff nach seiner Zeitung, "Hör auf mir am frühen Morgen so viele Fragen zu stellen.", sagte er bissig und vertiefte sich wieder in den Tagespropheten.
Mit verschränken Armen saß ich da und starrte in die Leere.Nach knappen 10 Minuten stürzte Volans übermütig in den Salon, "Aries! Achtung!", rief er laut, bevor ein Fluch neben mir einschlug.
Er zerstörte die alte Sammlung antiker Teller meiner Tante.
"Endlich darfst du Zuhause offiziell zaubern!"Als die Teller zu Bruch gingen blickte unser Vater erschrocken auf und drehte sich ruckartig zu Volans, der mich herausfordernd ansah.
"Macht das gefälligst draußen!", donnerte er los und schlug wütend die Zeitung auf den Tisch."Nicht einmal am frühen Morgen hat man seine Ruhe in diesem Haus!", er ging drohend auf meinen Bruder zu und tippte ihm gegen die Brust, "Du bist nun schon 20 Jahre alt und benimmst dich so oft wie ein aufgedrehtes Kind."
Vorsichtig sah Volans auf den Finger unseres Vaters und anschließend in seine Augen. Er wagte es nicht ein Wort zu sagen.
"Bring das Chaos in Ordnung und dann verschwinde nach draußen!", schrie unser Vater ihn an und fasste sich an die Schläfen."Wieso wollte ich nur Kinder haben...", murmelte er zu sich selbst, als er kopfschüttelnd den Salon verließ.
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Die besonderen Kinder der Lestranges (2)
Fanfiction(Teil 2) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...