Ich beschloss nach der Doppelstunde zu bleiben und meinen Onkel zur Rede zu stellen.
Mir war bewusst, dass mein Onkel bereits gemerkt hatte, dass ich als einzige noch im Raum war.Schnell trat ich nach vorne, "Rabastan?", fragte ich ernst.
Zu meiner Überraschung sah er sogar auf und wartete ab, was ich zu sagen hatte.
"Was hat er dir gesagt, dass du mich nun ignorieren musst?", fragte ich ein wenig vorwurfsvoll.Er erhob sich und sah mich herablassend an, "Mein Bruder droht mir nicht.", schnell lachte er gespielt auf.
"Natürlich hat er das. Ich weiß genau, wie es zwischen dir und meinem Vater ist, wenn ihr verschiedene Meinungen habt. Warum bist du sonst damals aus dem Manor verschwunden und erst Wochen später wieder aufgetaucht?"Er setzte ein zynisches Grinsen auf, "Weil wir uns sonst wohl oder übel irgendwann umbringen würden, wenn nicht einer abhaut oder ich dem Wort deines Vaters folge leiste. Hier bleibt mir wohl nur zweiteres übrig. "
Mit hochgezogen Augenbrauen sah ich meinen Onkel an, "Eure Beziehung ist wirklich nicht gesund.", belehrend sah ich ihn an.
"Verschwinde in den Unterricht.", er machte verscheuchende Handbewegungen.
"Freistunde.", ich zuckte mit den Schultern."Dann scher dich weg, bevor ich dafür sorge, dass dir diese entzogen wird.", er sprach nun etwas ungeduldiger, stand auf und deutete ernst auf die Tür.
Ich rollte mit den Augen und drehte mich um."Lass mich das nicht noch ein mal sehen, Aries Lestrange!", rief er mir hinterher, als schon die nächsten Schüler in seinen Klassenraum eintraten.
Ich nutzte meine Freistunde und ging in den Klassenraum, in dem Deric und ich öfter das duellieren übten.
Nachdenklich legte ich meinen Zauberstab ab. Ich wollte ausprobieren wie weit ich es ohne Zauberstab schaffte.Langsam drehte ich mich zu der Puppe um, die in einer Ecke stand. Mit ausgestrecktem Arm zog ich sie ohne Zauberstab bis in die Raummitte.
Ich probte einiges, ich stieß sie mit der bloßen Hand von mir weg, brachte sie zu Boden und schoss sie an die Decke. Es schien, als würde ich es einfach nur wollen müssen.
Als ich versuchte eine Mauer zu beschwören, indem ich eine Hand auf den Boden legte, passierte nichts.
"Hm.", nachdenklich ging ich im Raum umher und versuchte es erneut.
Wieder nichts."Verflucht!", schrie ich laut und wollte die Puppe wütend zurück in ihre Ecke stoßen.
Ich holte aus, als würde ich einen Quaffel werfen wollen.
Die Puppe flog in die Ecke, doch sie war beschädigt.
Jedenfalls beschädigter als zuvor.Interessiert trat ich vor. Sie sah ein wenig verbrannt aus. Als hätte sie ein Feuerball getroffen.
Als wäre das von mir beabsichtigt gewesen trat ich zurück und betrachtete mein Werk.Doch was brachte es etwas zu können, wenn man nicht wusste wie?
Nachdenklich stand ich vor der Puppe und dachte über alle Male nach, als etwas unbeabsichtigtes passiert war.Es waren immer Emotionen im Spiel, ob Wut, Hass oder sogar Angst.
Vielleicht hatte ich Angst, als ich im Kampf die Mauer entstehen lassen hatte?Ich musste wohl doch noch ein mal mit meinem Onkel reden, ob ich Lust hatte oder nicht stand nun nicht mehr in Frage.
Am Abend suchte ich ihn nach dem Essen in seinem Zimmer auf.
Er war nicht so erfreut, wie sonst, als er die Tür öffnete und mich erblickte.
"Erwartest du Frauenbesuch oder wieso guckst du mich so enttäuscht an?", fragte ich ihn grinsend.Doch er packte mich wortlos am Kragen, nachdem er nach links und rechts geguckt hatte und zog mich durch die Tür, "Sei nicht so frech.", zischte er mir zu und schloss die Tür leise hinter sich.
Wartend sah er mich an. Er bot mir nicht an mich zu setzen oder fragte mich nach einem Elfenbein, wie sonst.
"Ich muss mit dir reden.", brachte ich schnell heraus, nachdem ich verstanden hatte, dass er mir weder einen Platz, noch ein Getränk anbieten würde."Höre.", murmelte er gleichgültig und machte eine merkwürdige Handbewegung hinter seinem Rücken.
Ich merkte, wie sich etwas bewegte, doch wusste nicht, was es war.Ich versuchte mich wieder zu konzentrieren und erzählte ihm von meiner Übungsstunde und meiner Vermutung bezüglich der Emotionen.
Als ich ihm alles gesagt hatte, was er wissen musste, zuckte sein linker Mundwinkel ein paar Mal.
"Deine Emotionen waren sogar für eine Lestrange schon immer extrem.", bemerkte mein Onkel ein wenig abschätzig.Auch mein Mundwinkel begann zu zucken, doch Rabastan redete schon weiter, bevor ich etwas sagen konnte, "Was weißt du über die Zauberstablose Magie?", fragte er nun, verschränkte die Arme und ging wie in seinem Klassenraum auf und ab, während er wartete.
"Sie ist selten und auch schwierig zu beherrschen. Ich glaube ich kann es nur, weil meine Brüder es können... ", als ich weiter reden wollte, hob er eine Hand und deutete mir damit, dass ich aufhören sollte zu reden.
"Ich habe gefragt, was du darüber weißt, nicht was du glaubst.", ernst sah er mich an und deutete wieder mit einer Handbewegung weiter zu reden.
"Man muss sich stark konzentrieren, um sie perfekt aufbringen zu können...", murmelte ich und blickte meinen Onkel an.
Dieser zog die Augenbrauen hoch und blieb stehen, "Das ist alles, was du weißt?"Nickend stimmte ich zu und sah mich schämend zu Boden.
Rabastan atmete laut ein und begann wieder auf und ab zu gehen, bevor er mir mehr über diese Art der Magie erzählze.

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Die besonderen Kinder der Lestranges (2)
Fanfic(Teil 2) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...