Am Abend saß ich mit Draco, Theodore und Jolka beim Essen in der großen Halle.
Die merkwürdige Stimmung zwischen mir und Deric hatte sich den Tag über gelegt, denn ich dachte kaum noch an den vergangenen Abend.Seelenruhig, als würde er es immer machen, setzte Deric sich zu uns.
Draco sah ihn kurz an, doch beachtete ihn schließlich nicht weiter.Ich jedoch schon. Denn ich versuchte ihn nun genau so zu beobachten, wie er es bei mir immer machte. Ich wollte, dass auch er dieses unangenehme Gefühl erfährt, welches ich immer hatte, wenn er mich beobachtete.
Doch Deric aß friedlich sein Abendbrot und blätterte nebenbei in einem Buch der dunklen Künste herum. Es schien, als würde er mich gar nicht wahrgenommenen haben oder wollte es einfach nicht.
"Kommst du?", fragte mein Cousin plötzlich und brachte mich völlig aus dem Kurs.
Verwirrt sah ich zu ihm. Theodore und er hatten sich bereits erhoben.
"In den Gemeinschaftsraum.", ergänzte Theodore meinen Cousin.Ich blickte auf meinen Teller, der noch kaum angerührt war.
"Dann bis später.", sagte Theodore ruhig, als Draco sich schon aus dem Staub machte.Weil ich Deric die ganze Zeit angestarrt hatte, hatte ich vergessen zu essen.
Schnell wendete ich mich meinem Essen zu und schaufelte es in mich hinein.Plötzlich hörte ich ein belustigte Schnauben von gegenüber.
Deric sah mich grinsend an, "Das funktioniert so nicht, Strangy."
Ich sah kurz auf meinen Teller und anschließend wieder zu ihm.Meinte er, dass das Essen nicht so funktionierte?
Ich zog meine Augenbrauen hoch und sah ihn fragend an, "Was?", fragte ich patzig, doch Deric lächelte plötzlich sanft."Du kannst doch nicht meine Spielchen abgucken und an mir ausprobieren.", sagte er belustigt und lachte amüsiert.
Er hatte also die ganze Zeit gewusst, was ich vorhatte.Es war schon ein wenig gruselig, dass Deric mich, eine Lestrange, vor der viele Schüler Angst hatten, so aus der Rolle brachte.
Ich wusste nicht mehr was ich ihm antworteten sollte und sah einfach nur wie hypnotisiert in seine Augen.
Sie waren wirklich außergewöhnlich schön und passten irgendwie zu seiner mysteriösen Art."Wo hast du gelernt deinen Geist zu verschließen?", hörte ich mich plötzlich sprechen.
Die Worte rissen mich aus der Hypnose und ich wirkte überrascht."Professor Snape persönlich.", entgegnete er seelenruhig und musterte mich, "Was hattest du denn gehofft zu sehen?"
Provokant schob er seinen Teller zur Seite und beugte sich weiter zu mir herüber.Immer noch starrte ich in seine wunderschönen Augen und schluckte schwer, als mein Herz zu stolpern anfing.
Hatte ich mich wirklich in diesen eingebildeten, gruseligen aber interessanten Kerl verliebt?Mein Herz schlug plötzlich immer schwerer und ich begann schwer zu Atmen, während ich ihn immer weiter anstarrte.
"Du hattest gehofft Antwort auf deine Fragen zu finden. Ich kann es in deinen Augen sehen, Strangy.", flüsterte er unheimlich, "Frag nur, ich werde dir antworten.", amüsiert lächelte er mich an.
Ich wusste selbst ganz genau, was meine Fragen waren, doch ich wollte sie ihm nicht stellen, denn es würde mich schwach wirken lassen.
Langsam schüttelte ich meinen Kopf, wendete mühsam meinen Blick von ihm ab und begutachtete den Tisch vor mir.Doch dies gefiel Deric ganz und gar nicht. Er langte über den Tisch und drückte mein Kinn nach sanft nach oben. Ich war regelrecht gezwungen ihm wieder in die Augen zu sehen.
Es fühlte sich an, als würde ein Blitz durch meinen Körper schießen, als er mich berührte.
Würde ich nun diese Frage stellen, die mir auf der Zunge lag, würde ich meine Gefühle für Deric verraten und wäre noch verwundbarer, was ihm bestimmt gefallen würde.Plötzlich erhob er sich. Es schien, als würde er es aufgeben, doch er stieg wie jemand ohne Manieren auf die Bank und über den Tisch, um auf meine Seite zu gelangen.
Entsetzt sah ich mich um und hoffte, dass ein Lehrer dies gesehen hatte.
Doch es war bereits keiner der Lehrer mehr in der Halle. Auch die Schüler waren fast alle in ihren Gemeinschaftsräumen verschwunden.Wie lange hatte ich Deric nur angestarrt, dass ich dies nicht mitbekommen hatte?
Auch ich erhob mich schnell und machte mich aus Gewohnheit bereit für ein Duell.
Doch Deric lachte nur belustigt auf und schüttelte tadelnd mit dem Kopf.Er trat einen Schritt näher an mich heran und wieder spürte ich seine Wärme.
Ich wollte nicht dass das, was nun passieren würde passiert, doch es war unvermeidbar.Deric legte seine Hände grob auf meine Wangen und zog mich zu sich heran.
Mein Herz schlug so sehr, dass es sich anfühlte, als würde mein ganzer Körper zittern.Er sah mir in die Augen und kam mit seinem Gesicht immer näher an meins. Ich hätte es wohl verhindern können, doch vielleicht war dies auch einfach der Moment, auf den ich schon lange gewartet hatte.
Seine Lippen trafen meine und er küsste mich gefühlvoll.
Es fühlte sich so richtig an und doch auf eine Art und Weise so falsch.Wir lösten uns nach einer halben Ewigkeit wieder und er sah mir tief in die Augen.
Weder lachte er, noch lächelte er. Er sah mich mit einem intensiven Blick an und strich mir leicht mit einem Finger über die Wange.Plötzlich durchschossen mich tausend Gefühle. Ich dachte an Richard, der immer hin noch mein Freund war. Dann dachte ich an Jolka, meine beste Freundin, die Angst vor Derics merkwürdiger Art hatte.
Doch schnell waren meine Gedanken wieder bei Richard.
"Ich bin mit Richard zusammen.", flüsterte ich leise.
Meine Worte erweckten ein zynisches Grinsen in Deric."Tief in dir weißt du seit Wochen, dass Richard nicht der richtige für dich ist, Strangy.", flüsterte er ruhig, "Doch wenn du an ihm festhalten willst, nur zu.", er trat ein paar Schritte von mir weg und fuhr sich selbstverliebt durch die Haare.
Während er mich noch ein mal von oben bis unten musterte, lächelte er arrogant, denn er schien zu wissen, dass er mich mit diesem Kuss total durcheinander gebracht hatte.
DU LIEST GERADE
Die besonderen Kinder der Lestranges (2)
Fanfiction(Teil 2) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...