Ich versuchte selbstbewusst zurück in den Gemeinschaftsraum zu kehren, doch Jolka bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte und quetschte mich aus.
Ich erzählte ihr, was ich gesehen hatte und versuchte so zu wirken, als wenn es mich nicht interessieren würde.
Wir verschwanden in unseren Schlafsaal, um in Ruhe weiter reden zu können, denn es war zu laut.Wir setzten uns auf ihr Bett und plötzlich begann Jolka laut zu lachen, "Und dieses Mädchen fällt wirklich auf den Spinner rein?", im nächsten Moment bereute sie, was sie gesagt hatte und blickte ängstlich zur Tür.
Ich rollte mit den Augen, "Jetzt mal im Ernst Jolka, du kannst doch nicht vor allem Angst haben. Sowieso nicht vor jemanden wie Deric.", belustigt lachte ich auf.
"Er ist beängstigend. Okay, das war Volans auch, doch Deric ist es auf eine mysteriöse Art und Weise.", sie schluckte.
Ich wusste genau, dass Jolka seit dem Vorfall mit Deric und Richard ein wenig länglich Deric gegenüber war.
Doch dass es so eine Angst war, das wusste ich bis heute nicht.Wir beschlossen nach unserem Gespräch ins Bett zu gehen. Wir unterhielten uns noch einige Zeit, bis Jolka einschlief.
Doch ich lag noch wach, denn mir ging das Bild von Deric nicht aus dem Kopf.Doch am nächsten morgen sah die Welt wieder anders aus. Zwar hatte ich wenig geschlafen, doch dafür, dass die Ferien vorbei waren und der erste Schultag vor der Tür stand, war ich recht gut gelaunt.
Richard, Jolka und ich trödelten am frühen Morgen gemeinsam in die große Halle.
Inzwischen hatte ich einen riesigen Hunger und freute mich auf die große Auswahl der Speisen."Ein bisschen zügiger, wenn ich bitten darf.", ertönte die Stimme von unserem Hauslehrer, der hinter uns ging.
Schnell nahmen wir eine ordentliche Haltung an und gingen etwas schneller, was meinem Hunger nur passen konnte.Schon bevor wir uns ein Platz suchten, griff ich im Vorbeigehen immer wieder nach etwas essbaren.
Plötzlich spürte ich einen Schmerz auf meinem Handrücken, als ich nach einem Brötchen greifen wollte.Erschrocken zog ich die Hand zurück, drehte mich um und blickte in die Augen von Alecto Carrow, die keinen halben Meter vor mir stand.
"Lestrange!", sagte sie entsetzt, "Dieses Benehmen verbiete ich mir.", sie musterte mich kurz von oben bis unten, "Setzen!", herrschte sie uns drei an.
Sofort setzten wir uns auf die Bank und sahen der Professorin hinterher, als sie uns wieder verließ.
"Jeder andere Schüler wäre bestraft worden.", sagte Oliver überrascht, der sich zu uns gesellte.Er grinste mir zu, "Tja, bist nun mal nicht mehr Zuhause, Strangy."
"Wie bitte?", schrie ich Oliver laut an.
Fragend sah dieser mich an, zuckte nur mit den Schultern und füllte sich vorsichtig Rührei auf.Richard packte mich an den Schultern und zog mich zurück auf die Bank, denn vor Entsetzen war ich aufgesprungen.
Als ich mich beruhigt hatte drehte Richard sich zu mir, "Woher kommt denn dieser lustige Name?", fragte er amüsiert, als auch schon der Übeltäter in die Halle trat.Ich nickte in Derics Richtung und Richard folgte meinem Blick.
Als er sich wieder umdrehte war sein Grinsen verschwunden. Er sah mich todernst an und erhob sich zynisch lächelnd, "Entschuldigt mich kurz.", sagte er sarkastisch.Er Schritt auf Deric zu, der langsam den Slytherintisch hinauf ging.
Ich wollte weg sehen, denn ich hatte keine Lust, dass es zwischen den beiden wieder eskalierte, doch meine Augen hafteten an Deric.Abrupt blieb Richard einige Meter vor Deric stehen, der ihn jedoch kaum Beachtung schenkte. Ergeben hob Richard die Hände.
Fragend drehte ich meinen Kopf langsam zu Jolka, doch sie schien auch nicht zu wissen, was dort vor sich ging.Ich konnte nur erkennen, dass Derics Lippen sich bewegten, die Lippen, mit denen er am Tag zuvor noch das Mädchen geküsst hatte.
Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf, um diesen Gedanken zu verdrängen.Es schien als würden sie miteinander reden, sogar ganz friedlich.
Auf einmal sah Deric mich an und blieb stehen. Er biss in ein Brötchen, welches er sich genommen hatte, doch Alecto schien dies nicht zu interessieren.Deric musterte mich, bis es recht unangenehm wurde und nickte Richard schließlich zu.
Zufrieden mit sich drehte Richard mich um und grinste triumphierend.Doch Deric beobachtet mich immer noch. Sein Lächeln zeigte, was auch immer Richard gefordert hatte, dass es ihm nicht ernst war.
Schnell lehnte ich mich nach vorne und versteckte mich regelrecht hinter Richard, als er sich wieder zu mir setzte.
Ich hätte im Leben niemals daran gedacht, dass ich, Aries Druella Lestrange, mich jemals vor irgendwem verstecken musste."Er wird dich von nun an in Ruhe lassen.", sagte er von sich selbst überzeugt und begann glücklich zu frühstücken.
Zweifelnd sah ich zu Jolka, doch auch sie hatte zufrieden begonnen zu essen."Kräuterkunde, Aries.", murmelte Jolka satt und müde, als es höchste Zeit war in den Unterricht zu gehen.
Ich verabschiedete mich von Richard, der mir einen Kuss auf die Wange gab, "Bis später.", flüsterte er und fast laufend verließen wir die Halle."Was glaubst du, was sie besprochen haben?", fragte Jolka mich auf dem weg zu den Gewächshäusern.
"Ich weiß es nicht, doch IHM wird egal sein, was auch immer Richard gesagt hat.", flüsterte ich und sah mich vorsichtig um."Willkommen zurück, Sechstklässler.", begrüßte uns Professor Sprout, bevor wir mit dem Unterricht begannen.
"Er ist nicht hier.", bemerkte Jolka, als sie sich an den großen Tischen voller Pflanzen umsah.
Auch ich suchte Deric, doch es stimmte, er war nicht zu sehen."Schön, dass Sie den Weg zu uns noch gefunden haben, Mister Scott. Suchen Sie sich einen Platz am Tisch.", begrüßte die Lehrerin Deric freudig, der ganz entspannt zu spät in die Stunde platzte.
Er ging suchend nach einem freien Platz am Tisch entlang, bis er schließlich bei uns ankam und sich einfach zwischen Jolka und mich drängte.
"Sehr schön. Nun, wo waren wir stehengeblieben?", fuhr Professor Sprout fort.
Ich hatte nicht einmal die Möglichkeit zu protestieren, denn sie lächelte Deric zu."Guten Morgen, Strangy.", flüsterte Deric mir ins Ohr, als die Lehrerin ihren Blick abgewendet hatte.
Mir fuhr ein kalter Schauer durch den ganzen Körper, als ich seine Stimme hörte.
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Die besonderen Kinder der Lestranges (2)
Fanfiction(Teil 2) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...