216. Wieder Zuhause

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Am nächsten Vormittag saß ich mit Logan und Jolka im Zug nach Hause.
Es war schön mal keinen Richard um sich zu haben und einfach nur die Fahrt ohne Streitereien oder sonstiges zu genießen.

Wie zwei kleine Kinder freuten sich Jolka und Logan auf Zuhause, "Dieses Jahr feiert unsere Familie bei uns Zuhause Weihnachten.", sagte Logan glücklich.

"Du wirst dir mit Levi und Ian dein Zimmer teilen müssen.", belustigt lachte Jolka auf.
"Und mit Zacharias.", fügte Logan schnell hinzu.

"Levi freut sich schon ungemein auf Hogwarts. Er kommt nächsten Sommer in die Schule.", erzählte Logan mir grinsend, "Ein Glück bin ich da schon weg."

Ich lächelte nur kurz, denn ich hätte es schrecklich gefunden ohne meine Brüder in Hogwarts zu sein.
"Aber ich passe auf und helfe ihm beim einleben.", sagte Jolka schnell, als sie meinen Blick bemerkte.

Es fühlte sich so an, als wäre alles wie immer. Wir redeten, als wären wir sorgenfrei und glücklich. Dieses Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr und es war einfach nur wundervoll.

Als der Zug bereits mehr als die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, tauchte Richard auf.
Er sah bedrückt durch das Abteil, "Können wir kurz reden Aries?", fragte er ernst und nickte auf den Gang.

Mir fragendem Blick ging ich ihm hinterher und schloss dir Tür hinter mir.
Seufzend drehte er sich zu mir, "Bevor wir uns in die Ferien verabschieden und erst nächstes Jahr wiedersehen muss ich eine Sache wissen."

"Und was wäre das?", fragte ich mit zusammengezogenen Augenbrauen.
"Hast du Gefühle für Deric? Ja oder nein?", eindringlich sah er mich an. Sein Blick war ähnlich wie der von Volans, wenn er um jeden Preis etwas herausfinden wollte.

"Wie bitte?", fragte ich laut und sah ihn abschätzig an, "Warum fragst du so etwas?", ich verschränkte meine Arme vor der Brust und schüttelte entsetzt mit dem Kopf.

"Ja oder nein Aries.", auch er wurde nun lauter und funkelte mich an.
"Nein Richard. Ich fühle nichts für Deric. Aber wenn du noch einmal mit diesem Blödsinn anfängst war es das mit uns.", drohte ich ihm, "Es ist immer wieder das gleiche, ich habe keine Lust mehr."

Richards Mundwinkel zuckten agressiv, "Du kannst mir nicht drohen.", versuchte er spöttisch zu sagen, doch seine Stimme wurde Wort für Wort leiser.

"Denk darüber nach Richard. Ich wünsche dir und Hannah schöne Ferien.", ich drehte mich um und schlüpfte wieder zu Logan und Jolka.
Fragend sahen sie mich an, doch ich schüttelte mit dem Kopf.
Ich würde viel lieber weiter über Belanglosigkeiten reden, als über Richard.

Endlich wurde der Zug langsamer und wir waren fast da.
Ich war gespannt, wer mich dieses Jahr abholen würde und sah mich suchen um, als ich auf den Bahnsteig sprang.

Schnell erblickte ich Volans, der in einem dunkeln Umhang an der Stelle stand, wo Caelum uns immer abgeholt hatte.
Grinsend ging ich zu ihm hinüber und schloss ihn, ob er es wollte oder nicht, fest in die Arme.

"Hallo kleine Schwester.", sagte er höhnisch, "Wo hast du Draco gelassen?", suchend sah er sich um.
Ich zuckte nur mit den Schultern, denn ich hatte ihn das letzte mal in Hogsmeade gesehen.

"Draco kann auch alleine nach Hause finden. Er fühlt sich sicher zu erwachsen, um vom Bahnhof abgeholt zu werden.", sagte ich gemein grinsend.
Mir wurde wieder einmal bewusst wie sehr ich Volans in den letzten vier Monaten vermisst hatte.

"Häng deinen Umhang auf und komm herein.", sprach meine Mutter relativ ruhig, als ich in den Salon trat.
Schnell tat ich, was sie verlang hatte und kehrte zurück zu meiner Familie.

Seit meine Eltern  aus Askaban zurück waren, war selbst noch nachts Leben im Manor.
Ich setzte mich zu ihnen und erzählte ein wenig von Hogwarts und wie es sich verändert hatte.

"Ich hätte niemals gedacht, dass Severus ein guter Schulleiter wäre.", sagte meine Mutter spöttisch.
"Doch es scheint mir, als hätte er die Kinder im Griff."

Ich schüttelte mit dem Kopf und verschluckte mich leicht an meinem Elfenwein, den der Hauself mir hingestellt hatte.
"Amycus und Alecto klären eigentlich alles, was man sich nur denken kann. Snape sehen wir kaum."

"Er schrieb uns, dass du bei dem Apparierkurs Ärger gemacht hast.", sagte mein Vater vorwurfsvoll.
Ich rollte mit den Augen, doch ich konnte den beiden auch nicht erzählen wie es dazu kam, denn es wäre eine viel zu lange Geschichte gewesen.

"Du machst Ärger und als Strafe durftest du nicht an der Prüfung teilnehmen.", als würde es mir meine Mutter gönnen lachte sie schrill auf.

"Also noch einmal 3 Monate warten, bis du zur Prüfung zugelassen wirst? Die anderen werden denken du wärst zu schlecht gewesen.", mein Vater sah mich abfällig an.
Ich wusste, dass ich in seinen Augen das Bild der Lestranges besudelt hatte, doch es stimmte nicht.

"Die anderen wissen warum ich nicht geprüft worden bin, Vater.", sagte ich laut.
"Außerdem brauche ich keine Prüfung, ich kann auch ohne apparieren."

"Natürlich kannst du das.", belustigt lächelte meine Mutter mich an und hakte meinen Vater schräg ein.
Er beachtete sie kaum und sah mich stattdessen seufzend an.
Er erhob sich, ging an sein Versteck im Bücherregal und kramte herum.

Volans und ich beobachteten ihn interessiert, als er schließlich einen kleinen Beutel mit Gold hervorzog.
Achtlos warf er es zu mir herüber, "Wir hatten keine Zeit dir etwas zum Geburtstag zu schicken, geschweige denn zu kaufen.", er lächelte selbstgefällig.

"Danke.", erstaunt grinste ich, denn ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie sich auch nur daran erinnern würden, dass ich Geburtstag hatte.

"Trinkt aus und geht dann schlafen.", sagte meine Mutter bestimmend, als sie an die Seite meines Vaters trat und sie gemeinsam den Salon verließen.

Die besonderen Kinder der Lestranges (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt