"Warum war dein Kautz in meinem Zimmer? Was hat er da zu suchen?!", fragte ich und versuchte ruhig zu klingen, "Und wieso ist er heute morgen einfach weg gewesen?"
Caelum gab es auf weiter zu schlafen und richtete sich erneut auf, "Sag mal Aries, wirst du langsam verrückt? Blogy war niemals in deinem Zimmer, das musst du dir eingebildet haben.", er stieß mich zur Seite, um an seinen Kleiderschrank zu gehen.
Wütend starrte ich ihn an, "Hör auf mit so etwas!", warnte ich ihn ein letztes mal und machte mich auf den weg in Volans Zimmer.
Ich klopfte und wartete auf sein herein.
Wie jeden Morgen war sein Bett bereits hergerichtet, denn die Hauselfe wusste, dass Volans wütend wurde, wenn sein Bett nicht sofort gemacht wurde.
Er saß auf der Fensterbank, ein Bein auf dem Sims, das andere baumelte herunter, "Schließ die Tür.", sagte er ruhig.
Ich tat, was er verlangte und setzte mich auf seinen Schreibtisch. Haargenau erzählte ich ihm von Caelums Kautz in meinem Zimmer und dass er es abstreiten würde.
Volans lachte amüsiert auf, "Das hat er damals bei mir auch getan.", sagte er ruhig, "Blogy ist mit Caelums Geist tief verbunden, er kann sehen was Blogy sieht, wenn er es will.", schmunzelnd sah er zu mir, "Er wusste, dass wir länger weg bleiben würden und wollte so nur sicher gehen, dass du heil nach Hause kommst. Nimm ihm das nicht übel."Ich stöhnte genervt auf, ich würde im Herbst 17 werden und mein Bruder hatte nichts besseres zutun, als mich zu überwachen, "Ätzend.", sagte ich abwertend und verzog das Gesicht.
Nachdem wir uns noch einmal über den vergangenen Abend unterhalten hatten, gingen wir zusammen hinunter zum frühstücken. Sofort wurde uns etwas gebracht und zufrieden und hungrig, da wir am Abend zuvor nichts bekommen hatten, aßen wir unsere Brote.
Schließlich trat unser Onkel gemeinsam mit Caelum in den Raum. Beide setzten sich dazu und bekamen ebenfalls etwas zum Essen.
Rabastan musterte Volans und mich merkwürdig, bis er schließlich zu sprechen begann, "Eure Eltern und ich haben euch zwei gestern beim Abendessen vermisst. Wo habt ihr gesteckt?", seine Augen verkleinerten sich zu Schlitzen und durchbohrten Volans.
Caelum aß seelenruhig sein Frühstück und rührte klimpernd seinen Tee um.
Volans begann zu stammeln und schließlich griff ich schnell ein, "Ich habe bald ZAGs und Volans UTZs, da wollten wir noch einige Bücher zum lernen besorgen."
Zustimmend nickte Volans und stopfte sich sein Brötchen in den Mund, um ja nichts mehr sagen zu müssen.
Rabastan schien uns nicht ganz zu glauben, aber ließ schließlich nach.
Gerade als wir drei aufstehen wollten ermahnte er uns zu warten.
"Heute kommt eure Tante zurück. Wir haben viel zu besprechen, das Abendessen werdet ihr auf euren Zimmern essen. Ich möchte ab 4 Uhr keinen von euch mehr hier unten sehen verstanden?", er sah besonders Volans und mich an, doch schließlich deutete er zur Treppe, "Geht nun."
Ruhig hingen wir nebeneinander die große Treppe hinauf. Verwirrt sah ich Caelum an, doch dieser zog auch nur schulterzuckend die Augenbrauen nach oben.
Wir verschwanden alle in unsere Zimmer und ich machte mich nun wirklich an das lernen, denn heute stand nichts wichtigeres an.
Am frühen Nachmittag hatte ich bereits vier lange Pergamentrollen beschrieben und sie unzählige Male gelesen. Mein Tisch war voll gestellt mit Tintenfässern, Bücherstapeln und kaputten Federn.
Erschöpft rief ich nach der Hauselfe und forderte einen Apfelsaft.
Mit einem lauten Knall erschien Volans in meinem Zimmer und ich verschluckte mich an meinem Saft. Hustend starrte ich ihn an und stellte den Becher weg, "Musste das sein?", fragte ich und rang nach Luft, doch Volans schien sich kräftig darüber zu amüsieren.
Sein Blick fiel auf meinen vollen Schreibtisch, "Du lernst doch nicht wirklich oder?", fragte er abwertend und ging zum Fenster hinüber.
"Es kann nicht schaden etwas zu lernen.", sagte ich ruhig, doch er räumte mit einem Zauberstabschlenker meinen Schreibtisch auf und die Bücher flogen zurück in meinen Koffer.
"Ich dachte mir, wenn wir schon den ganzen Abend hier oben versauern sollen, können wir uns auch wieder hinausschleichen und irgendwas anstellen.", sagte er scheinheilig, "Der Laden gegenüber der schrägen Laterne.", flüsterte er lockend, "Du hast ihn als Kind geliebt."
Skeptisch blickte ich in seine Augen, "Ja, als Kind. Außerdem wird der Laden, wie fast alle in der Winkelgasse verlassen sein.", flüsterte ich, denn ich hatte Angst belauscht zu werden.
"Lass uns doch einfach nachsehen.", mysteriös ging er um mich herum und verschränkte die Arme, "Komm schon!", schrie er nun und ich schreckte zurück.
"Na ja, es kann ja nicht schaden.", sagte ich seufzend, "Lass uns Caelum fr..."
"Nein!", sagte Volans entschieden, "Er ist eine Spaßbremse, er wird uns verpfeiffen und dann werden sie uns nirgendwo mehr hingehen lassen.", angewidert von seinem eigenen Bruder verzog er das Gesicht, "Um kurz vor vier am großen Hintertor.", sagte er leise und stieß mich grinsend an, doch ich verzog keine Miene.
"Das wird witzig, glaub mir.", mit diesen Worten verschwand er wieder.
Schnell riss ich meine Schublade am Nachtschrank auf, um mir ein wenig Geld einzustecken.
Verdutzt sah ich in die Schublade, der grüne Schnatz, den Caelum mir damals weg genommen hatte lag plötzlich wieder dort drin. In Erinnerungen versunken holte ich ihn heraus und betrachtete ihn von allen Seiten, als er seine Flügel öffnete und ruhig zu flattern begann.
Bis heute wusste ich nicht, was dieser Schnatz eigentlich zu bedeuten hatte, doch ich hatte nun auch die Möglichkeit Scutum danach zu fragen.
Behutsam legte ich ihn in meinen Hogwartskoffer und schloss ihn sanft.
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Die besonderen Kinder der Lestranges (2)
Fanfiction(Teil 2) Aries ist das jüngste Kind von Bellatrix und Rodolphus Lestrange. Zusammen mit ihren älteren Brüdern Caelum Orion und Volans Cygnus, wächst sie bei ihrem Onkel Lucius und ihrer Tante Narzissa Malfoy auf. Doch den Namen Lestrange zu tragen...